Nach Kräuterkunde hatte Hermine Verteidigung gegen die dunklen Künste bei der Katastrophe von Lehrerin.
So viel also dazu Potter aus dem Weg zu gehen, dachte sie seufzend.
Nach der Begrüßung wies Umbridge sie an im Buch weiter zu lesen. Hermine nahm ihr Buch, schlug es auf und starrte dann mit leerem Blick auf die Seite.
Sie schreckte auf als es klingelte und fluchte innerlich. Das war ihr auch noch nicht passiert, dass sie einfach im Unterricht eingeschlafen war.
Nun auch noch müde, weil sie nach so kurzer Zeit aus dem Schlaf gerissen wurde, packte sie ihre Sachen zusammen. Sie war schon wieder die letzte im Klassenzimmer.
Plötzlich fiel ihr siedendheiß ein auf dem Tisch von Potter nach zu schauen.
Sie sprang auf und tatsächlich. Unter dem Rotkelchen befand sich ein Eichhörnchen.
Wunderschön.
Würdest du für mich ein Eichhörnchen zeichnen?Stand noch immer mit ihrer Schrift dort. Doch darunter war eine neue Nachricht, in einer kleinen, geschwungenen Handschrift.
Schön, dass es dir gefällt.
Konnte sie entziffern. Grob waren die Worte überschmiert worden und in der gleichen Handschrift stattdessen etwas anderes hin geschrieben worden.
Das war nicht für dich bestimmt, also halte dich aus meinen Sachen raus.
Belustigt hob sie eine Augenbraue. Warum hatte er dann das Eichhörnchen gezeichnet?
Das Eichhörnchen ist wunderbar.
Warum zeichnest du auf Tische wenn es niemand sehen soll?Schrieb sie und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
Ob an Lukas' Worten etwas dran war? Ob er wirklich nicht so war wie er sich gab? Aber warum verhielt er sich dann so? Und wie war er wirklich?
In Gedanken versunken - mal wieder - verließ sie den Klassenraum.
Statt Mittagessen zu gehen führten ihre Füße sie wie von selbst in die Bibliothek. Dort setzte sie sich grübelnd an die Hausaufgaben für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sie sollten eine Zusammenfassung des zweiten Kapitels schreiben.
Dabei fiel ihr ein, dass sie gar nicht wusste was sie eigentlich in Kräuterkunde auf hatten. Wütend auf sich selbst, weil sie sich nicht zusammen reißen konnte und auf Potter, weil er sie so ablenkte, ließ sie ihren Kopf auf den Tisch fallen. Madame Pince warf ihr einen bösen Blick zu, den sie ausnahmsweise ignorierte.
,,Verdammt", nuschelte sie. Sie hatte das Gefühl alles würde ihr entgleiten und die Welt sich plötzlich rückwärts drehen - nur war das nicht positiv. Sie fand sich einfach nicht zurecht, war orientierungslos, verwirrt und überfordert. Vielleicht war sie das schon immer gewesen, aber erst jetzt wurde es ihr richtig bewusst.
All die Jahre hatte sie ihre Probleme beiseite geschoben und sich auf andere Dinge konzentriert. Jetzt wanderten ihre Gedanken ständig zu Potter und dann zu ihren Selbstzweifeln, den schlechten Erfahrungen, all dem was sie verdrängt hatte.
Und das alles nur wegen der blöden Liebe! Ich scheiß auf die Liebe! Dachte sie sauer. Nur am Rande registrierte sie, dass sie nicht länger leugnete in Potter verliebt zu sein.
Doch wie man es auch drehte und wendete, irgendwie musste sie an die Hausaufgaben für Kräuterkunde kommen. Verliebtheit war weder für die Lehrer noch für Hermine selbst eine akzeptable Ausrede um keine Hausaufgaben vorzuweisen.
Wen sollte sie fragen? Wer würde sie nicht sofort auslachen?
Im Grunde schieden die Gryffindors damit aus. Es blieben nur die Huffelpuffs.
Wird schon schief gehen, munterte sie sich erfolglos auf, stand auf und machte sich auf den Weg um nach Lukas zu suchen. Zumindest hatte sie mit ihm schon ein vernünftiges Gespräch geführt, das war mehr als sie von den anderen behaupten konnte.
Sie fand den Huffelpuff kurz vor Ende der Pause in einem schmalen Gang stehend. Wenn jemand vorbei kam schnippste er mit dem Zauberstab und der vorbei eilende stolperte.
,,Damit vertreiben sich Huffelpuffs also die Zeit wenn alle anderen denken sie würden Erstklässlern helfen oder Hausaufgaben machen", murmelte Hermine leise.
,,So ist es doch viel lustiger", meinte Lukas, scheinbar überhaupt nicht überrascht, dass sie hinter ihm stand.
Gerade hatte er einen Slytherin zum stolpern gebracht, der sich wütend umdrehte und auf den am nächsten stehenden anderen Schüler los ging, einen Ravenclaw der vierten Klasse.
Sekunden später mischten sich weitere Schüler ein, entweder auf Seiten des Ravenclaw oder des Slytherins und kurz darauf entstand eine handfeste Prügelei. Lukas versuchte verzweifelt sein Lachen zu verbergen.
,,Witzig", bemerkte Hermine trocken und zog eine Augenbraue hoch. Innerlich war sie kurz davor zu lachen. Sie war sich selbst nicht ganz sicher warum. Vielleicht wegen der Aufregung und Anspannung erwischt zu werden?
,,Komm mit" Lukas eilte rasch die Flure entlang, einer verlassener als der andere. Hermine bemühte sich ihm zu folgen, aber sie hatte sich nie besonders für die vielen verzweigten Gänge interessiert. Die Flure die Lukas sie entlang führte waren ihr fremd. ,,Also, was kann ich für dich tun?", wollte er wissen.
Hermine sah sich um. Es war ein langweiliger, stink normaler Flur, wie schon dutzende die sie gerade entlang geeilt waren. Keine Bilder hingen an den Wänden, es gab keine Fenster, was darauf schließen ließ, das sie sich nicht am Rande des Schlosses befanden und keinerlei Fackeln hingen an den Wänden, weshalb es recht dunkel war. Zumindest wenn man bedachte, dass es erst mittag war und Anfang September.
,,Ich wollte dich nur fragen was wir in Kräuterkunde auf haben", erklärte sie ihr da sein. ,,Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass ich dazu erst durch das halbe Schloss laufen muss"
,,Oh, das sind die Hausaufgaben tatsächlich nicht Wert" Er grinste lässig ,,Kräuterkunde... wir sollen eine Zeichnung zur Peitschenden Weide erstellen und sie beschriften. Wie läuft es mit Potter?"
,,Gar nichts läuft mit Potter", murrte sie. ,,Danke für die Hausaufgaben, aber lass mich mit dem Bastard in Ruhe" Überrascht hob er eine Augenbraue.
,,Seine Eltern waren verheiratet als er gezeugt wurde und davon mal ab gesehen, warum hast du solche Angst?", wollte er wissen.
,,Ich habe keine Angst", fauchte Hermine sauer. Er schnaubte.
,,Schon klar. Jetzt im ernst, so schlecht stehen deine Chancen nicht. Du wärst die erst die sich trauen würde ihm ihre Gefühle zu gestehen und Malfoy scheint auch nicht grundsätzlich abgeneigt, was wirklich ein Wunder ist, so wie der immer auf Potter aufpasst" Irritiert sah Hermine Lukas an. Nun hob er eine Augenbraue.
,,Und das weißt du, weil..."
,,Ich habe da so meine Quellen", grinste Lukas.
.,.,.,.,.,..,.,.,.,.,.,.,.
Hat schon jemand eine Idee was das für Quellen sein könnten? Bin echt gespannt ob jemand drauf kommt.
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Herz aus Eis
RomanceHarry Potter, fünfzehn Jahre, Slytherin, erklärter Feind der Gryffindors, Mädchenschwarm. Doch hinter der arroganten, gefühlskalten Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis, dem Hermine auf den Grund gehen will. Überraschend kommt ihr dabei Drac...