,,Parkinson“, knurrte Harry, kaum, dass die Slytherin Fünftklässler in ihrem Gemeinschaftsraum waren.
,,Ich dachte ich hätte mich zu Beginn des Schuljahres klar ausgedrückt. Bist du so dumm oder tust du nur so? Erst dein Ausrutscher gegenüber von Granger und jetzt eine direkte Wiedersetzung meiner ausdrücklichen Anordnung“Draco sah das Mops-gesichtige Mädchen ohne Mitleid an. Harry hatte sie gewarnt. Zwei Mal.
,,Es ist doch nur dieser Hornochse Hagrid“, meinte das Mädchen leicht quietschend und warf einen flehenden Blick zu den anderen Slytherins, aber von denen wagte es keiner Sympathie ihr gegenüber zu bekunden.
,,Es ist scheiß egal wer es ist, ich habe ausdrücklich gesagt, dass keine, absolut keine Lehrer an die Umbridge verpfiffen werden und wenn wir sie noch so sehr hassen!“, zischte Harry sauer.
,,Du kannst ihn nicht ernsthaft behalten wollen!“, protestierte Parkinson verzweifelt.
,,Das habe ich nie gesagt“ Harry starrte sie verachtend an.
,,Überlegt doch Mal! Natürlich nur diejenigen von euch, die überhaupt ein Gehirn besitzen.
Jede Lehrposition, die frei wird, wird mit jemandem aus dem Ministerium besetzt werden können, dann lernen wir gar nichts mehr und werden obendrein auch noch ausspioniert. Ist es das was ihr wollt?“,,Der Direktor lässt uns doch auch ausspionieren, warum nicht seine Spione los werden? Das Ministerium würde nie etwas gegen Slytherin unternehmen, nicht bei dem Einfluss unserer Eltern“, widersprach Parkinson.
,,Und was wird euer so hoch gepriesener Lord davon halten, dass ihr Angestellte des Ministeriums nach Hogwarts bringt, die vielleicht irgendwie durch euch an Informationen kommen?“ Draco unterdrückte ein winziges Lächeln. Dafür, dass er keinerlei tiefgehende Sympathie zum dunklen Lord zeigte oder jemals gezeigt hatte, gelang es ihm erstaunlich gut den Lord als effektives Druckmittel zu nutzen.
Pansy öffnete und schloss den Mund, wie ein Fisch an der Luft. Niemand kam ihr zur Hilfe und nach einem weiteren durchdringenden Blick ließ Harry sie einfach stehen.
Langsam nahmen die Schüler ihre Gespräche wieder auf, die sie unterbrochen hatten, als der fünfte Jahrgang eintrat. Keiner beachtete Pansy und riskierte damit auf Harrys schlechte Seite zu kommen, so drehte sich das Mädchen um und verschwand rasch in ihren Schlafsaal.
Harry hatte die Slytherins gut im Griff und das ohne jemals den Zauberstab gegen einen von ihnen erhoben zu haben. Seine Art der Bestrafung traf die meisten Slytherins viel tiefer und verletzte ihren Stolz.
Ignoranz.Pansy würde ignoriert werden. Nicht öffentlich, aber niemand würde sich mit ihr über etwas persönliches unterhalten, das nicht den Unterricht betraf, so lange sie außerhalb des Gemeinschaftsraums waren und innerhalb ihrer Räumlichkeiten würde niemand mit ihr sprechen. Ganz so, als sei sie nicht da oder nicht wichtig.
Harry setzte sich zu Draco, Blaise und Theodore Nott an einen Tisch, die mit ihren Hausaufgaben für Verwandlung begonnen hatten.
,,Woher soll ich wissen warum es leichter ist etwas in etwas artverwandtes zu verwandeln, als in irgendwas anderes?“, fragte Draco und schmiss genervt seine teure Adlerfeder auf den Tisch neben sein Pergament.
,,Vielleicht weil McGonagall es jede Stunde erwähnt?“, schlug Harry mürrisch vor. Seine Augen glitten gelangweilt durch den Raum.
,,Und wer passt bei der blöden Krähe bitte auf?“, wollte Draco schnaubend wissen.
,,Ich weiß nicht. Das Granger Mädchen? Frag sie doch Mal, ob sie es dir erklären würde“ Harry schlug seine Beine übereinander und konzentrierte sich auf das Gespräch mit dem Blonden, bevor er noch vor Langeweile einging.
,,Granger? Mir läuft die Besserwisserin nicht hinterher. Dir würde sie es bestimmt erklären“ Harry verzog keine Mine.
,,Das könnte durchaus an deinen Beleidigungen ihr und ihrem Haus gegenüber liegen“, bemerkte er.
,,Aber sei es wie es sei. Ich wette sie hat die Aufgaben schon fertig und ich brauche ihre Hilfe nicht“,,Du weißt es doch auch“, meinte Draco unwillig.
,,Warum sagst du es mir nicht einfach?“,,Warum passt du nicht einfach im Unterricht auf?“, fragte der schwarzhaarige.
,,Keine Lust. Die olle McGonagall bevorzugt doch eh ihr Haus“
,,Ich habe auch keine Lust dir zu sagen warum das Verwandeln artverwandter Tiere einfacher ist“, konterte Harry.
,,Aber wenn es dir so widerstrebt eine Gryffindor nach etwas zu fragen. Es steht auch alles im Verwandlungsbuch auf Seite 184“,,Warum sagst du das nicht direkt?“ Hastig begann Draco in seinem Buch zu der angegebenen Seite zu blättern und sah so Harrys Schulternzucken nicht.
Dieser holte nun die Hausaufgaben für Pflege magischer Geschöpfe heraus und begann daran zu arbeiten.
,,Was ist das eigentlich mit Verteidigung?“, meldete Blaise sich leise zu Wort.
,,Wir lernen rein gar nichts“,,Ich arbeite an einem Plan um sie loszuwerden“, erklärte Harry trocken.
,,Vielleicht einen Trank von Longbottom in ihren Tee mischen oder so“ Die Slytherins lachten bei dem Gedanken an den unfähigen Jungen aus Gryffindor.
,,Bis dahin bleibt uns wohl nichts anderes übrig als Verteidigung im Selbststudium zu lernen. Leiht euch Bücher aus der Bibliothek aus oder so“Dann stand er auf und ging in den Schlafsaal.
Seine Gedanken kreisten um Granger, die in den letzten Wochen zunehmend interessanter geworden war.
Zugegeben, er hätte es wahrscheinlich nicht bemerkt, würde der braunhaarige Wuschelkopf nicht inzwischen Zeit mit Lily verbringen.
Lily Moon, das Mädchen, das ihn aus der Muggelwelt kannte. Das Mädchen, das seine Verwandten kannte und das Mädchen, das ihn kannte, seit er ein Kleinkind war.
Er hasste sie dafür, dass sie mit ihrem Wissen eine solche Macht über ihn hatte, ebenso wie bei Draco. Und er mochte die beiden, weil sie es für sich behielten und nicht gegen ihn verwendeten, wie er es noch immer von Zeit zu Zeit erwartete.
Seine Gedanken wanderten zu Granger zurück. Er spürte die aufmerksamen, neugierigen Augen auf sich und er wusste, dass sein Verhalten sie vor Rätsel stellte. Er erinnerte sich an den Schock, den er bekommen hatte, als sie und Lily ihre zu weiten Hosen abgelegt hatten und plötzlich... ganz anders aussahen.
Er spürte ein seltsam warmes Gefühl, wenn er wieder auf den Tisch in Verteidigung malte und in der nächsten Stunde ein Lob oder ein Kommentar darunter standen. Natürlich wusste er, wer da schrieb.
Doch er konnte das unbekannte Gefühl nicht einordnen und das machte ihn unsicher. Das warme Glühen war angenehm, aber es lenkte ihn auch manchmal ab. Was bedeutete es?
Er hatte sich nie zuvor so sehr jemanden gewünscht mit dem er reden könnte. Nicht Draco. Draco verstand es nicht. Der Blonde war behütet und beschützt aufgewachsen, hatte immer bekommen was er wollte.
Es würde immer einen Teil in Harry geben, den Draco nicht verstehen konnte. Und Harry wusste instinktiv, dass dieses Gefühl dazu gehörte.
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Herz aus Eis
Roman d'amourHarry Potter, fünfzehn Jahre, Slytherin, erklärter Feind der Gryffindors, Mädchenschwarm. Doch hinter der arroganten, gefühlskalten Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis, dem Hermine auf den Grund gehen will. Überraschend kommt ihr dabei Drac...