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Da lag ich also im Krankenhaus, an die Wand starrend und mit angeschwollenen roten Augen.

Ich konnte einfach noch immer nicht glauben, dass es schon vorbei war.
Es ging so schnell...
Es war gerade mal eine Woche und jetzt war es zu Ende.
Und scheiße, ich vermisse seine Nähe, seine Stimme, seine küsse und seine teils mürrische Art.
Einfach alles.


Ich musste plötzlich leise auflachen.
Wie damals...
Ich lache erneut.
Wieso sitze ich wie damals hier?
Wie damals vor drei Jahren, als ich mit meiner Mutter hier im Urlaub war?
Als wir in dem Café waren?
Als ich diesen Jungen kennengelernt habe?
Mich in ihn verliebt habe?
Dank ihm aber nur mit sämtlichen Verletzungen und einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus landete?
In genau diesem hier?


Ich hörte sofort auf Zulachen, als mir etwas einfiel, was Yoongi mir vor ein paar Tagen sagte.
Etwas, was ich ihn nicht erzählen lassen habe.
Etwas, was ich nicht hören wollte.
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass es ihm da schon schlecht ging.

„Jimin, ich bin schuld an damals."
„Ich bin schuld an deinem Gedächtnisverlust."
„Ich habe damals in dem Café gearbeitet. Wegen mir wärst du fast gestorben."
„Wegen der Sache lebe ich jetzt so. Wegen der Sache habe ich Angst vor Körper Kontakt."
„Dich trifft keine Schuld. Ich bin selber daran schuld. Ich habe dich beinah umgebracht."

Es fiel mir ein...
Er...
War der Junge von damals...
Der den ich versucht habe zu verdrängen, als ich mich nach dem Unfall minimal, wieder dran erinnern konnte...
Er...
Die erste Person, bei der ich dachte, sie wäre meine erste große Liebe...
Die Person bei der ich merkte, dass ich nicht auf das andere Geschlecht stehe...

Mit kullerten wieder Tränen die Wange runter.
Ich verlor ihn nicht das erste Mal, sondern schon das zweite Mal...

•Rückblick vor drei Jahren•

„Mom ich habe keine Lust mit dir ins Café zugehen, insgesamt habe ich kein Bock auf einen Trip hier in Daegu...",
stöhne ich genervt, als wir auf dem Weg, zu einem angeblich, so gutem Café sind.

„Schatz ich habe frei und wir müssen mal etwas die Zeit zusammen genießen und die Woche wird uns beiden guttun.",
sagt sie total begeistert.
Naja, es war wie immer, wir sind eigentlich nur hier, weil sie nur an sich denkt.
Aber ok, vielleicht sollte ich wirklich versuchen, dass beste draus zumachen.

Als wir in dem Café sind und uns einen Platz gesucht haben, schaue ich mich eher weniger begeistert um.
Ein total proppenvolles Café, wo man Stunden lang auf seine Bestellung warten kann.
Na geil.

Als wir dann schon mindestens eine halbe Stunde warten, kommt dann auch mal endlich eine Bedienung, eine echt hübsche Bedienung und das sage ich, obwohl ich nicht schwul bin.
Ja, er ist ein Kerl.
Er ist eher zierlich, hat aber ein makelloses Gesicht, man könnte von seiner Figur her sagen, er wäre unmännlich aber sein Blick sagt etwas ganz anderes.
Seine pechschwarzen Haare, die ihm zerzaust ins Gesicht fallen, seine blasse Haut und dann seine roten Lippen.
Er ist einfach wunderschön.
Ihn kann man wohl die männliche Version von Schneewittchen nennen.

Und hier mit ist das unser erstes, aber nicht letztes Treffen.
Wir tauschen an dem Tag noch Nummern aus und treffen uns am nächsten Tag.
Wir verstehen uns die ganzen Tage immer besser und nähern uns sogar an.
Nach drei Wochen, schaffen wir es sogar, in einer Beziehung zu sein.
Ich bin an dem Tag, der glücklichste Mensch der Welt.
Und auch die weitere Woche lief alles gut mit uns.
Leider gibt es ein Problem, ich muss mit meiner Mutter zurück nach Busan, da die Ferien enden.
Als ich ihm das erzähl, ist er zwar traurig, aber er meint, dass wir das schaffen werden. Er hat nichts gegen eine Fernbeziehung und würde auch versuchen mich so oft es geht zu besuchen.

An dem letzten Tag, an dem ich noch da bin, gehen wir in die Stadt und gehen Eis essen und sind mittags im Kino.
Auf dem Heimweg machen wir Späße und schubsen uns immer wieder ein wenig, doch er schubst mich einmal zu fest, sodass ich auf die Straße falle.
Wir lachen.
Er hält mir seine Hand hin und dann geschieht es.
Ein Auto kommt angerast und erfasst mich. Ich erinnere mich noch an sein geschocktes Gesicht und wie er meinen Namen schreit. Danach wird alles schwarz.

Als ich wieder aufwache, bin ich in einem Krankenhaus, ich habe keine Erinnerungen mehr an das was geschehen ist und an ihn ebenfalls nicht mehr. Meine Mutter ist auch nicht bei mir.
Als ich einen Arzt frage was passiert ist, meint er, dass ich wohl eine Weile im Koma lag und es mich schlimm erwischt hätte. Nach ein paar Wochen, als ich wieder raus komme und wir zurück nach Busan fahren, merke ich das mir etwas fehlt, weiß aber nicht was.


Und so habe ich, ohne es zu merken, meine erste große Liebe, Min Yoongi, den Rücken gekehrt und ihn für immer verlassen, bis zu dem Tag, als ich ihn angeschrieben habe und ich mich erneut in ihn verliebt habe.



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