Himaris Sicht
Ungeduldig lief ich die weißen Gänge des Krankenhauses ab und wartete nur darauf, dass sich die Tür zu Zimmer 38 endlich öffnen würde und die verdammten Ärzte den Mund aufmachen.
Im Gegensatz zu mir, saß Reiji ruhig auf dem Stuhl vor dem Zimmer und starrte auf seine Hände, als wären sie das interessanteste auf dieser Welt. Er wollte mir nichts sagen. Nicht, als der Krankenwagen einfuhr und auch nicht, als Ai in ihr Zimmer gebracht wurde. Er sagte gar nichts..
Ich setzte mich neben ihn und blieb erstmal ruhig. Ich konnte ihn nicht zwingen mir zu sagen, was los ist..
Aber erfahren werde ich es. Ob ich es von ihm erfahre oder von Ai.„Es tut mir leid.", sagte ich und starrte auf meine Füße, während ich mich zurücklehnte. Meine Hände ruhten auf meinen Oberschenkeln.
„Mir auch..", murmelte Reiji und sah endlich zu mir auf.
„Wirst du mir endlich erzählen, was los ist ?", versuchte ich es ein letztes Mal.
Reiji setzte zum Reden an, jedoch unterbrach uns ein lautes paar Stöckelschuhe.
Eine Frau mit einem Mann im schwarzen Anzug stürmte geradewegs auf Reiji zu und verpasste ihm schneller eine Ohrfeige, als ich gucken konnte. Reiji sagte gar nichts, er blieb einfach nur sitzen und ließ alles über sich ergehen.„Du hattest die Verantwortung !
Ich hab dir gesagt, dass sie nicht raus darf und vor allem nicht allein !!
Nur wegen dir liegt sie jetzt hier !", schrie die Frau den schwarzhaarigen mit ihrer hohen Stimme wütend an.Es war garantiert seine Mutter, da sie große Ähnlichkeit mit Ai hatte. Der Mann im Anzug sah schon eher aus wie Reiji mit seinen markanten Gesichtszügen und pechschwarzen Haaren.
Die Frau wollte erneut ausholen, jedoch warf ich mich vor Reiji.
„Hören Sie auf !
Das war nicht Reijis Schuld !
Ai hatte es ihm verheimlicht !", verteidigte ich ihn.„Lass es, bitte..", murrte Reiji leise. Ihm war die Situation mehr als unangenehm.
„Und wer bist du ?!"
„Ich bin Ais Nachhilfelehrerin und Freundin.", machte ich sofort klar.
Plötzlich sah Reijis Mutter so aus, als würde sie etwas wichtiges realisieren. Ihre Augen scannten mich ab und ihre Augenbrauen trafen sich in der Mitte.
„Du bist der Grund warum Ai sich in letzter Zeit raus schleicht..?", fragte sie dann und ballte ihre Fäuste.
„Nein...Mutter hör auf. Himari weiß von nichts.", verteidigte Reiji mich auf einmal und stand auf.
Ich verstehe absolut nichts, bleibe dennoch ruhig. Reijis liebreizende Mutter wollte wieder zum Sprechen ansetzen, jedoch öffnete sich die Tür zu Ais Zimmer und ein Arzt trat heraus. Er musterte uns alle skeptisch und deuteten den Eltern von Ai ihm dann zu folgen.
Als beide verschwanden, war es wieder ruhig.„Du hast mir eine Menge zu erklären..", murmelte ich.
Reijis erwiderte nichts darauf, sah dafür aber wieder starr auf den Boden. Für einen Moment wollte ich genervt auf seufzen, jedoch fixierten sich meine Augen auf Reijis geballten Fäuste. Seine Knöchel waren weiß, so sehr ballte er sie.
„Reiji..", flüsterte ich leise und stand auf. Ich blieb vor dem schwarzhaarigen stehen und legte meine Hände sanft auf seine Wangen, um seinen Kopf anheben zu können.
Ich musterte seinen schuldbewussten Blick und seine halb offenen Lider. Er sah fertig aus..
„Alles wird gut.", sprach ich auf ihn ein und umarmte ihn dann fest. Es dauerte keine Sekunde, da erwiderte er die Umarmung kräftig, als würde er mich verlieren, wenn er los lassen würde..
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Ich werde den Schreibstil öfters ändern, weil Baum.
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Bad Love
Teen FictionHimari ist die Zielscheibe ihrer neuen Klasse geworden, nachdem sie zu ihrer Tante zog und an eine neue Schule wechselt. Was anfangs neben dem Familiendrama ihr größtes Problem zu sein schien, rückte schnell in den Hintergrund nachdem sie möchtegern...