32 - Kein einziges Wort

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~Rezos Sicht~

Ich saß neben Toni, während er mit geschlossenen Augen Klavier spielte. Meine Arme lagen um seine Hüfte und mein Gesicht war in seinen Haaren vergraben. Mit geschlossenen Augen genoss ich die weichen Töne des Pianos.

Meiner Meinung nach hätte Toni noch ewig weiter spielen können, doch irgendwann war das Lieder vorbei und auch die letzten Töne verstummten. Ich löste meinen Kopf von Tonis und mein Blick heftete sich an seine Hände, welche langsam von der Tastatur des Klaviers glitten. Genauso langsam lehnte er sich an mich und schloss erschöpft seine Augen.

Wir wechselten kein einziges Wort mehr an diesem Abend. Er schlief in meinen Armen ein und ich trug ihn ins Bett. Ich zog mich um, legte mich zu ihm und schlief schließlich auch ein, es war alles wie immer.

"Tonis Großeltern holen euch heute von der Schule ab, zeigt ihnen doch ein bisschen die Stadt.", meinte meine Mum morgens am Küchentisch zu mir. Ich nickte bloß und aß weiter mein Müsli, vermutlich war ich noch zu müde um die Folgen zu realisieren.

Erst als ich mit Toni auf dem Weg zum Bus war erschrak ich auf einmal. "Was ist?", fragte der Kleine belustigt. "Wir werden den kompletten Nachmittag mit deinen Großeltern verbringen", sagte ich und schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Und?", hackte Toni nach. "Ich hätte heute eigentlich Bandprobe. Fuck, die Jungs werden mich umbringen!", fluchte ich. Der Blauhaarige grinste bloß schadenfroh. "Jetzt grins nicht so!", ich schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. "Jaja, klar!", meinte er, doch das würde ihm selbst ein blinder Typ, der kaum hört nicht abkaufen.

In der Mittagspause wartete ich wie immer vor der Mensa auf Toni, doch er kam nicht. Ich lief zu dem Raum, in dem er eben hatte und fand ihn dort tatsächlich, doch er war nicht allein. Sebastian und Mark waren bei ihm. Ich hörte nicht was die beiden sagten, doch nett war es vermutlich nicht, da kurz darauf eine Faust in Tonis Gesicht landete. Mit schnellen Schritten kam ich auf die drei zu und rief schon auf dem Weg: "Lasst ihn in Ruhe!" Sie wendeten ihre Köpfe in meine Richtung und die beiden Mobber schauten sich grinsend an. "Und wieso?", fragte Mark, während Bastian Toni in den Magen schlug. Der Kleine stolperte rückwärts gegen die Wand und glitt an dieser zu Boden. "Weil ich verdammt nochmal eure Eltern kenne und die wollen bestimmt nicht wissen, was ihre Söhne in der Schule machen.", drohte ich und das Lächeln wich den Gesichtern der Beiden. Sofort waren sie weg.

Ich hockte mich zu Toni. "Geht's Kleiner?", ich strich ihm mit dem Daumen über die Wange. "Halb so wild!", meinte er, doch sein Gesichtsausdruck sagte etwas anderes.
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450 Wörter

Sorry, bin ein paar Minuten zu spät xD

Ich weiß, schon wieder der wiedergekäute alte Scheiß, mit Toni und Basti, aber wir brauchen es um den allerletzten Handlungsstrang anzustoßen.

Sag mal hättet ihr Bock auf eine Lesenacht? Wenn ja, wann?

Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt