42 - "Lui sembra cosí felice."

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~Rezos Sicht~

Friedlich schlief der Kleine in meinen Armen. Ich machte mir Sorgen um ihn, das ganze hier machte ihm sowohl seelisch, als auch körperlich sehr zu schaffen.

Seufzend stand ich auf, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann ins Bad.

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, wollte ich das Bad verlassen, doch hörte auf einmal relativ laut die Stimme von Tonis Großvater. "Wieso seien du nicht fertig?", fragte er etwas wütend. "Ich weiß, du wolltest heute fliegen. Aber heute ist Weihnachten. Lass mich diesen einen Tag noch hier in Deutschland, bei meinem Freund verbringen. Bitte.", flehte Toni. Allein, dass er das tat bedeutete mir viel, er hasste es schon normal um etwas zu bitten und nun bettelte er schon fast. Eine ganze Weile lang höre man nichts, ehe Tonis Großvater nachgab und das Zimmer mit seiner Frau verließ.

Ich öffnete die Tür und trat ins Schlafzimmer. Toni saß auf dem Bett und hatte seinen Kopf auf die Hände gestützt. "Alles ok?", fragte ich vorsichtig. Toni schreckte leicht hoch, er hatte mich anscheinend jetzt erst bemerkt. "Ja, klar!" er setzte ein Lächeln auf und kam zu mir.

Nach dem Frühstück holten ich und Toni die Kisten mit den Baumkugeln vom Dachboden und begannen dann diese an den Baum zu hängen.

"Was machst du da?", fragte der Kleine und hängte eine weitere Kugel an den Baum. Ich war währenddessen mehr damit beschäftigt kleine Anhänger an seinen Pullover, seine Hose und seine Ohren zu hängen. "Ach nichts!", antwortete ich grinsend und setzte ihm zu guter letzt eine Weihnachtsmütze auf den Kopf. "Dreh dich mal zu mir.", meinte ich zu ihm und schoß ein Foto von ihm. "Du bist doof!", Toni schmollte. "Und Du viel zu niedlich! Also sind wir quitt.", erwiderte ich und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Frohes Konsumfest der Schokoladenfabrik mein Schatz.", wünschte ich ihm danach. "Die auch frohe Weihnachten. Nenn mich übrigens nie wieder So!", Toni schmunzelte. "Na gut Hasi.", ich grinste den Blauhaarigen schelmisch an. "Nicht schon wieder!", fluchte dieser und ließ sich rücklings auf das Sofa fallen, wobei viele Anhänger von ihm abfielen.

Zwanzig Minuten später hatte ein süßer Teigduft das ganze Haus erfüllt, während eine WeihnachtsCD im Hintergrund lief. Mein Vater hatte früher immer an Weihnachten gebacken und meine Mutter hatte diese Tradition weiter geführt.

Toni hatte sich irgendwann dazu entschieden ihr zu helfen, während ich an der Theke lehnte und die beiden beobachtete. Die Großeltern meines kleinen Spüßis saßen an dieser und sprachen mit Toni. Er sah fröhlich aus, als wäre die Einfachheit, von tollen Leuten, Plätzchenteig und Weihnachtsmusik genug, um ihn überglücklich zu machen. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Er zuckte leicht zusammen, entspannte sich jedoch dann und lehnte sich an mich. "Lui sembra cosí felice. Ora possiamo prendere non solo lui.", sagte Tonis Oma, wovon ich natürlich kein Wort verstand. Doch in der Glasschüssel spiegelte sich Tonis Gesicht, in welchem ein Lächeln stand.
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492 Wörter

Ich weiß, die Kapitel werden immer kürzer, aber ich liebe es einfach euch auf die Folter zu spannen.

Was denkt ihr, hat Tonis Oma gesagt. Übrigens: Wer googelt ist doof und wer das dann auch noch verrät ist mega asozial ;)

Welche Sicht wollt ihr als nächstes?

Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt