9- Allein mit Rezos Mum

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~Tonis Sicht~

Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete war Rezo schon lang weg, denn die Uhr meines Handys sagte mir, dass es schon nach neun war. Gähnend setzte ich mich auf und schaute mich kurz um. Auf dem kleinen Nachttisch lag ein Zettel: 》Guten morgen Toni. Komm einfach runter ins Wohnzimmer wenn du wach bist. Die Praxis hat heute noch geschlossen, aber für den Freund von meinem Sohn schließ ich das Behandlungszimmer gern auf ;) - Natallia《. Ich legte den Zettel zurück und schlürfte ins Bad, wo ich auch schon den nächsten Zettel, am Spiegel befestigt, fand. 》Morgen Sonnenschein. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich bin so gg 13:30 zuhause. Meine Mum meinte, dass sie eine Essensalternative für dich hätte, bis dein Magen wieder normale Nahrung verträgt, außerdem ist sie total versäßen drauf dich ein bisschen näher kennen zu lernen. Keine Angst, sie ist zwar komisch, aber total nett. - Rezo《

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte ging ich runter und fand Rezos Mum tatsächlich im Wohnzimmer auf der Couch sitzend vor. "Guten Morgen. Gut geschlafen?", fragte sie, als sie mich entdeckt hatte. Ich nickte leicht. "Rezo hatte recht, seine Klamotten stehen dir definitiv besser als ihm.", meinte sie auf einmal. Ich sah an mir herunter. Sowohl der Hoodie, als auch die Hose waren mir viel zu groß und ich hatte Schwierigkeiten meine Hände zu benutzen, dank der langen Ärmel. Aber bei dem Gedanken, dass Rezo dies gesagt hatte, musste ich ein wenig schmunzeln. "Hast du Hunger?", wechselte Natallia schon wieder das Thema, als sie merkte, dass ich nicht vor hatte ihr zu antworten. Ich zuckte nur mit den Schulter. "Ich ignoriere die Tatsache, dass du mir keine konkrete Antwort gegeben hast und mache dir trotzdem etwas zu essen.", sagte sie bestimmt, stand auf und ging in der Küche. Ich folgte ihr. Sie tat irgendwelches weißes Pulver in ein Glas, mischte Wasser dazu und holte Milch aus dem Kühlschrank, doch hielt inne, bevor sie diese in das Glas schüttete. "Rezo ist Veganer, du nicht ganz zufällig auch, oder?", ich schüttelte den Kopf. Ich wusste gar nicht, das er Veganer war und es war mir auch so noch nicht aufgefallen. Natallia nickte und schüttete einen Schluck Milch in das Glas, anschließend reichte sie es mir. Fragend sah ich sie an. "Da sind alle Vitamine drin, die der menschliche Körper braucht und es wird so schnell verdaut, dass es dem Körper gar nicht möglich ist, es abzustoßen.", erklärte sie. Ich nickte, hielt mir die Nase zu und kippte das Zeug runter. Dafür, dass es wirklich gestunken hat, schmeckte es gar nicht so schlecht. Ich schob Natallia das Glas entgegen und bedankte mich. "Kein Problem.", antwortete sie.

Kurz darauf fand ich mich im Eingang einer Arztpraxis wieder. Mir gegenüber war das Wartezimmer, in welchem viele Stühle und ein paar kleine Tische, mit Zeitungen, stand. Rechts die Rezeption und kurz danach die Tür und links ging ein langer Gang mit vielen Türen rein. In diesen ging Rezos Mum und betraten einen Raum, auf wessen Tür Behandlungszimmer stand, ich folgte ihr. "Setzt dich ruhig hin.", sie zeigte auf eine Liege. Ich tat, was sie sagt, während sie sich ein paar Handschuhe anzog.

Zwei Stunden später, nachdem Natallia mir Blut abgenommen hatte, eine Ultraschalluntersuchung gemacht hatte, meinen kompletten Oberkörper abgetastet hatte, einen Röntgintest und einen Belastungs-EKG gemacht hatte, ließ ich mich erschöpft im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Sie hatte gesagt, dass ich hier auf sie warten solle. Doch statt ihr kam, Rezo durch die Tür. "Alles gut?", fragte skeptisch. Ich setzte mich auf. "Jaja, deine Mum meinte bloß fünfhundert Tests an mit durchführen zu müssen.", erwiderte ich, woraufhin er grinste. "Dabei hat sie so einiges über dich erzählt.", meinte ich und war nun mit grinsen dran.
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Die Farbe der Liebe ist blau || #RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt