Er schlief. Endlich schlief er. Seitlich lag er neben mir, einen Arm um meine Taille geschlungen, einen Arm unter meinen Kopf geschoben. Ich starrte an die Decke. Warum war ich auch zu schwach um mich zu wehren? Warum tat es so gut und so weh gleichzeitig? Warum verwirrte er mich so? Irgendwie macht es mir Angst zu wissen, dass er eine gewisse Kontrolle über meinen Körper hatte. Eine Gewisse Kontrolle über mich. Körper und Geist sind verwirrt. Die Fähigkeit zu lieben, nimmt er mir. Er tut mir nicht gut und trotzdem hänge ich irgendwie an ihm. Warum kann es nicht einfacher sein? Warum muss immer alles so kompliziert, so verwirrend, so verzweifelnd sein? Ich will es doch nicht, will mich wehren, ihm meine Meinung sagen, ihn verpetzen, irgendwas machen! Aber ich liege nur da. In seinen Armen. Genieße es irgendwie, lasse es geschehen, lasse es zu, dass er meinen Körper übernimmt und verwöhnt. Will ich das? Will ich das nicht? Kann mir nicht jemand helfen? Meine Not sehen ohne, dass ich etwas sage? Nein, er ist zu vorsichtig, lässt nie auch nur eine Gefahr zu erwischt zu werden. Warum lass ich das mit mir machen? Warum wehr ich mich nicht? Ich drehte mich zur Seite und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Hatte er mich schon so stark gebrochen? Wollte er es so? Oder war ich einfach zu verschlossen? Ich hab noch nie jemanden sehen lassen, wie es mir wirklich geht. Vertraue niemanden. Sie könnten dich alle verletzen. Wer will schon verletzt werden oder verwirrt sein? Du verlierst jeden irgendwann. Machst dir zu viele Gedanken, was andere denken könnten oder über ihre Meinungen zu dir. Du kannst dein Leben nie einfach nur leben. Egal, wie sehr du einen Moment genießt, er geht viel zu schnell vorbei und ein grausamer Moment schließt sich an. Selbst wenn du Freunde findest, die dich niemals verletzen würden, die Entfernung zu ihnen würde dir doch das Herz brechen. Sei kalt, verschlossen. Lass es niemanden sehen. Keine Gefühle, keine Gedanken. Nicht mal an seinen Taten sollten sie sehen, wie du denkst oder fühlst. Keiner sollte es sehen. Niemand. Ich zog seinen Geruch ein. Und? Hatte ich mein Herz trotz dieser Vorsetze an ihn verloren? Lässt seine Gegenwart mich jetzt nicht mehr los? Brauch ich ihn zu sehr? Warum tut er mir so gut, obwohl er diese Dinge macht? Ich will das doch nicht, oder? Er roch so gut. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment. Ich genoss es. Warum genoss ich es? So sollte es doch nicht laufen. So sollte kein Leben laufen und trotzdem tat meines das. Warum wird mir das angetan? Warum lass ich zu, dass es mir angetan wird? Ich gähnte leise um ihn nicht zu wecken, hielt ich mir eine Hand vor den Mund. Er war so friedlich wenn er schlief. So gefiel er mir viel besser. So hatte ich keine Schmerzen. Nicht körperlich und nicht seelisch. Er schlief, weil er wusste, dass ich nicht weglaufen und petzen würde. Er hatte mich unter Kontrolle und ich ließ es zu.
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Es tut mir doch leid, Dadolein
FanfictionVon den Zwängen der Liebe und der Verzweiflung hinter Gefühlen. Danke für das Cover, Zomgerskind. Boyslove Don't like it, don't read it.