3. Pov. Manu

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"Du musst damit aufhören! Du zerstörst euch beide verdammt!" Er nickte, hörte meinen Worten zu und verstand sie doch nicht, verarbeitete sie nicht, ließ es über sich ergehen. Eine Standpauke nach der anderen. "Ich höre auf, wenn du es Paluten endlich sagst.." Das kam unerwartet. Die ausgesprochene Wahrheit traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Paluten war eine Klassenstufe über mir, wir waren seit einem Jahr zusammen, aber das, was er mir gab, war nichts gegen die Liebe von Taddl. Seit einem halben Jahr ging ich ihm fremd und ich schämte mich so extrem dafür. Aber was sollte ich machen? Es fühlte sich so viel besser mit ihm an als jemals eine Sache mit Paluten. Aber ich liebte Paluten, wollte ihn nicht verletzen, nicht verlieren. Als hätte er meine Gedanken gehört, legten sich zwei Arme um meine Taille, Taddls Arme. "Na Süßer, laut Zombey hast du es ihm immernoch nicht gesagt? Ich hab kein Problem damit, es ihm zu sagen. Ich geb dir noch drei Tage." raunte er und sofort fuhr eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper. Zombey warf mir einen vielsagenden Blick zu und ich seufzte, wissend, dass ich mich zwischen realer nicht fühlbarer und falscher aber wunderschöner Liebe entscheiden muss. Jeder hätte die wahre Liebe gewählt aber ich konnte nicht. Dann hätte ich ihm gestehen müssen, dass ich ein Fehler gemacht habe, ein schlechter Mensch bin, wusste wie sehr es ihn verletzen würde und es trotzdem getan habe. Wieso bin ich so unfassbar dumm? Das nächste Mal schließ ich meine Tür ab. "Aber Manu hat recht.", Taddl baute sich hinter mir auf, "Hör endlich auf Dado zu vergewaltigen. Schau dir nur an, was du ,aus diesem sowieso schon gebrechlichen Jungen, gemacht hast. Er leidet, du leidest. Bekomm das endlich auf die Reihe. Sonst müssen wir es der Schulleitung sagen." Ich schüttelte mit dem Kopf. "Vergiss nicht das oberste Gebot aller Schüler... Wir verpetzen niemals irgendjemanden. Egal, was vorgefallen ist." Taddl murrte. Er galt an der Schule als Beschützer der Schwächeren und es passte ihm gar nicht, dass Dado mit seinem Problem gegenüber Zombey nicht zu ihm kam. Niemand hatte einen Draht zu ihm. Zombey hatte ihn nur körperlich, wirklich gesprochen hatte er noch nie mit uns. Manche vermuteten er sei stumm, da er nicht mal im Unterricht sprach oder gar drangenommen wurde und trotzdem jedes Mal in Mitarbeit eine eins bekam. Zombey verleierte die Augen. "Er würde sich viel stärker wehren, wenn es ihm so unangenehm wäre... aber er tut es nicht." murmelte Zombey, worauf Taddl knurrte: "Dein perfektes Opfer... schon klar." Ich stieß Taddl leicht in die Rippen. "Na ist doch so.". Ich vernahm ein leises Klopfen an der Tür. "Herein?" Die Tür öffnete sich einen Spalt und ein Blondschopf schob sich hindurch. Wenn man vom Teufel spricht. Er deutete nur an, dass die Nachtruhe gleich anfing und wir leiser sein sollten und schon wollte er wieder gehen, aber Taddl war schneller, hielt ihn am Handgelenk fest und zog ihn mit etwas zu viel Kraft wieder in den Raum hinein. Hätte Zombey nicht so eine schnelle Reaktion, wäre Dado wahrscheinlich hingeflogen aber so hielt Zombey ihn im Arm und er richtete sich sofort wieder auf. Brachte Abstand zwischen Zombey, Taddl und sich und stieß dabei an mich. Ohne zu zögern legte ich meine Arme um ihn und flüsterte ihm beruhigend ins Ohr. Und tatsächlich funktionierte es, er entspannte sich wieder und wurde lockerer.

Es tut mir doch leid, DadoleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt