4. Pov. Taddl

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Er war so viel leichter als erwartet. Obwohl ich ihn schon verdammt leicht einschätzte. Jetzt stand er da an Manu gedrängt, den Blick auf den Boden gerichtet. Langsam entspannte er sich und Manu brachte ein wenig Abstand zwischen sie. Wollte er mich jetzt auch noch eifersüchtig machen? Ich zog ihn etwas grob an mich und legte meine Arme um ihn, was ihn zusammenzucken ließ. "Rede mit uns... Was tut dieser Junge dir an? Und warum redest du mit niemanden darüber? Hör auf so stark machen zu wollen. Das tut weder dir noch Zombey gut." wandte ich mich dann wieder an Maudado. Er zögert und sah unsicher zur Tür, vor welche ich mich sofort stellte. Wieder glitt sein Blick zu Boden, schwieg, schüttelte mit dem Kopf. "Rede verdammt nochmal!" schrie ich ihn an. Wieso kann er nicht einfach reden?! Seiner schmaler, kleiner Körper fing an zu zittern. Manu schüttelte den Kopf, ging zu ihm und beruhigte ihn erneut. Ich sah wie seine Lippen sich bewegten, aber ich verstand kein Wort. Manu jedoch schüttelte mit dem Kopf und nuschelte eine Antwort. Zombeys Blick war skeptisch und schwankte zwischen mir und den anderen Beiden hin und her. "Er will nicht reden... lass ihn raus, Taddl." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich an die Tür. "Erst wenn er mit mir geredet hat." antwortete ich Manu trotzig. "Du bist wie ein kleines Kind, welchen seinen Willen nicht bekommt." Jap, Manu ist angepisst. Ich musste grinsen und ging auf sie zu. Manu stellte sich schützend vor Maudado und verschränkte die Arme vor der Brust. "Fass ihn ja nicht an." "Will klein Glp mich etwa daran hindern." ich hob Manus Kinn mit zwei Fingern an und grinste spöttisch. Angespannt senkte sich sein Brustkorb, meine Provokation wirkte. Aber statt einer Antwort zu bekommen, spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Oberschenkel. Manu hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Ich löste mich von ihm und zog ein kleines Messer aus meinem Oberschenkel. Zombey warf mir einen Verband zu. Alltag bei uns. Ich verband mein Bein. Zum Glück hatte ich nur eine kurze Hose an, eine Lange wäre jetzt durchblutet gewesen. Maudado sah eingeschüchtert auf meine Wunde. Grob schubste ich Manu gegen die Wand. Sein Blick war monoton und kalt. Ich drückt seine Hände über seinem Kopf zusammen. Ich sah nur noch im Augenwinkel wie Zombey Maudados Hand nahm und ihn mit nach draußen zog, da dieser wie versteinert und ängstlich auf das Schauspiel starrte. Ich war kein Stück besser als Zombey. Statt mich an Manu nur mit Gewalt zu rächen, drückte ich ihn aufs Bett. Sein Gesichtsaudruck veränderte sich kaum, keine Schwäche zulassen oder gar zeigen, war seine Devise. Als ich ihn nach und nach auszog fing er aber doch an zu zappeln. Versuchte mir zu entkommen. Aber mit jedem seiner Fluchtversuche wurden meine Handgriffe nur stärker. Seine Hände drückten meine weg. Aber ich war klar stärker als er. Wieder und wieder zog ich ihn zurück. Hielt seine Hand nur mit einer meiner fest. Er schaffte es einer seiner Hände zu lösen und jagte mir das Messer seine Halskette in Schulter. Ich zuckte zurück und ließ ihn los. Er kroch ans Ende des Bettes, zog seine Knie an sich und wischte sich die Tränen weg. Was hatte ich getan? Er war die einzige Person, der ich niemals etwas antun wollte und jetzt? Sein nackter Körper zitterte. "Das Gegengift ist in dem Regal dort... Einfach eine Tablette nehmen." Stimmt ja, das Messer an seinem Hals, gut im Holz versteckt, seine letzte Chance zum verteidigen, ausgerüstet mit Gift um seinen Gegner die Fähigkeit zu nehmen, sich kräftig und ruckartig zu bewegen. "Es tut mir so leid, Manu... bitte... ich" Ich wollte ihn wieder in meine Arme ziehen. Aber er wich aus und warf mir einen giftigen Blick zu. "Nenn mich nicht so und verpiss dich endlich." Ich zuckt zurück. Warum? Warum hab ich das getan? Ich nahm mir eine Tablette und verschwand aus dem Raum.

Es tut mir doch leid, DadoleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt