💝

54 2 4
                                    

Qari Muhammad Qayyam –möge Allah barmherzig mit ihm sein – berichtet, dass es im Jahr 1947 viel Kämpfe und Blutbäder gab aufgrund der Indo-Pakistanischen Abspaltung. Er schreibt, dass eine sehr schöne Tochter von einem reichen Mann in einer bestimmten Umgebung aus dem Haus ging, um ihre Tante zu besuchen, welche nicht mehr als einige Häuser weiter entfernt wohnte. Doch urplötzlich gab es ein Aufruhr auf der Hälfte des Weges und sie fand sich selber in der Falle, ohne die Möglichkeit, irgendwohin zu fliehen. Sie schaut herum und sah eine Moschee in der Nähe und rannte schnell hinein und suchte dort in der Frauen Abteilung Zuflucht. Der Aufruhr außerhalb ging bis in die späte Nacht hinein und das Mädchen wusste nicht, was sie tun sollte.

Der Aufseher dieser Moschee war ein sehr junger Student und spät in der Nacht, als er durch die Moschee lief um sie abzusperren, bemerkte er eine wunderschöne junge Dame. Er war ein respektvoller junger Mann, der Allah fürchtete und so fragte er sie nett darum, die Moschee zu verlassen, denn wenn man sie beide hier allein finden würde, wären sie beide entehrt und man würde sie beide hinauswerfen. Sie flehte ihn an, sie nicht in die extreme Gefahr außerhalb zu schicken und er erlaubte ihr so letztendlich, dass sie die Nacht in der Moschee verbringen darf und setzte sich auf der anderen Seite der Moschee hin, um dort ruhig zu studieren.

Das Mädchen jedoch konnte aufgrund der Ereignisse nicht schlafen und die Bilder schwirrten in ihrem Kopf herum. Während sie so am nachdenken war, beobachtete sie den jungen Mann, der dort im Kerzenlicht auf der anderen Seite saß und studierte. Sie beobachtete ihn weiter und bemerkte etwas, dass sie sehr verwunderte. Von Zeit zu Zeit hebte dieser junge Mann seine Hand und hielt sie über die offene Flamme der Kerze und zog seine Hand erst dann zurück, als das Feuer eindeutig unerträglich wurde. Er setzte dann seine Studien fort und machte damit die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang weiter.

Der junge Mann rief den Adhan und ordnete das Mädchen daraufhin an, die Moschee zu verlassen, bevor die Gemeinschaft zum Gebet kommt, da es nun draußen ruhig war. Sie stimmte zu, hatte aber eine Bedingung. Sie wollte dass er ihr erzählt, wieso er die ganze Nacht über ab und an seine Hand über die Flamme hielt. Der junge Mann sagte, dass sie das nichts angeht und es seine Sache ist. Das Mädchen stellte sich hartnäckig und verließ die Moschee nicht, bis er ihr erzählt hat, wieso er es getan hat. Der junge Mann gab nach und sagte: „Ich bin in jungem Alter und habe ein starkes Verlangen. Wir waren allein und mein Verlangen wurde immer stärker und, obwohl ich am studieren war, legte Schaytan immer wieder Verführungen in mein Herz. Infolgedessen, immer wenn ich so eine Verführung spürte, hielt ich meine Hand über das Feuer, damit meine Finger verbrennen. Darauf sagte ich zu mir, dass dieses Feuer nichts ist im Vergleich zu dem Höllenfeuer.“

Das Mädchen verließ danach die Moschee und kam daheim an und beruhigte ihre Eltern. Ebenfalls vertraute sie ihrer Mutter an, dass sie den Moscheewärter in der nähe ihres Hauses heiraten wolle. Sie berichtete über die Geschehnisse der Nacht und sagte, dass nur ein Mann mit wahrer Furcht vor Allah in seinem Herzen treu zu seiner Frau sein kann. Nur ein Mann, der Allah wahrhaftig fürchtet, kann die Rechte der Frau vollkommen erfüllen.

Infolgedessen bekam der arme Moscheewächter die Tochter eines reichen Haushaltes. Er erreichte diese Ehre nicht wegen seinem Aussehen, sondern wegen seinem Charakter. Alles zerbröckelt und wird zu Staub, aber der Charakter bleibt bestehen. Ehre gewinnt man nicht durch schöne Kleidung oder wunderschönen Juwelen, sondern mit dem, was im Herzen ist.

Der schöne Islam Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt