Helden des Islam -> Umar ibn Khattab

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Umar ibn Khattab

Auszug aus Ibn Sa'ad Gefährten Biographie 

Umar ibn Khattab, war etwa 44 Mondjahre alt, als er von dem sterbenden Abu Bakr die Würde des Kalifen angeboten bekam. Umar, ein Mann von starkem, mächtigem Körper und ungewöhnlicher hoher Statur. Er war wohl einer der begabtesten Gefährten des Propheten Muhammed. Mit der linken Hand war er ebenso geschickt wie mit der rechten. Er vermochte es, mit einer Hand am Ohr seines Pferdes und mit der anderen Hand an seine eigenes Ohr anfassend, in freiem Sprung aufzusitzen. 

Sein weißes Barthaar war in der Regel rotbraun durch Henna gefärbt. Seine Gesichtsfarbe war von heller weißer Natur mit rötlichen Neigungen. Umars Kleidung unterschied sich durch nichts, seiner Leute. Ein Überwurf aus Katar, das er mit einer Hand um Brust und Schulter festhielt. Umars Gewand war besonders mit vielen Stücken in geflickt. 

So berichtet sein Sohn Abdallah: Mein Vater pflegte (selbst) für seine und seiner Familie Nahrung zu besorgen. Im Sommer trug er eine Hülle. Wenn er sich in seinen „Izar“ (Gewandt) ein Loch riss, flickte er es und zog nicht eher einen neuen Izar an, als bis der Termin der Wallfahrt gekommen war. Mochte auch noch so viel Geld in Medina ankommen, seine Kleidung war, wie ich meine, immer noch schlechter als diejenige, die er im vorigen Jahre getragen hatte. Und als ihm seine Tochter Hafsa (eine der Witwe des Propheten) darüber sich beklagte, erwiderte Umar: Es ist der Staatschatz der Muslime, aus dem ich meine Kleidung beziehe, und die , die ich jetzt trage, reicht noch bis zum nächsten Termin. 

Als Umar eines Freitags später als gewöhnlich zum Gebet in der Moschee erschine und die Kanzel bestieg, entschuldigte er sich vor den wartenden Muslimen, indem er sprach: Dies mein Hemd hier hat mich aufgehalten, ich hatte kein anderes. Es war nämlich an den Ärmeln des Hemdes etwas zu ändern gewesen. 

Ein Markenzeichen Umar’s, war seine Peitsche. Der Kalif Umar pflegte des Nachts immer durch den Straßen von Medina zu gehen um nach dem Rechten zu sehen. Dabei hatte er immer eine Peitsche bei sich. Wann er diese sich zulag, kann nicht mehr ermittelt werden. Feststeht, dass er diese Angewohnheit nicht vom Propheten und Abu Bakr übernahm. Obwohl ansonsten er an den Vorgehensweisen der beiden Festhielt. 

So berichtet Anas ibn Malik: Als mächtigster Mann auf Erden, sah ich Umar bekleidet mit einem Izar, der mit 14 Flicken, davon einigen aus Leder, geflickt war, ohne Rida (eine Art Weste für den Oberkörper), aber dafür meinem Turban versehen, wie er die Peitsche in der Hand, auf dem Markt von Medina umherging um nach dem Rechten zu sehen. Er war der erste, diesen Brauch einführte.

Es ist zu betonen, dass nach Auffassung des Islams Schläge, die im Namen des Gesetzes ausgeteilt werden, nur eine entsühnende, keineswegs eine entehrende Wirkung haben. 

Wegen seiner Peitsche dachten sich einige Gefährten des Propheten, vielleicht kann es sein, dass sich einer wegen der Peitsche abgeschreckt fühlt und sein Anliegen den Kalifen nicht vortragen traut. So erzählt Muhammed ibn Zaid (ein Urenkel Umar’s folgende Begebenheit):

Einige Sahbis sprachen zu Abderrahman: Wie wäre es, wenn du dem Befehlshaber der Gläubigen (Umar) im Interesse der Menschen (die in Anliegen zu ihm kommen) mit folgenden Worten Vorstellungen machtest? Es kommt jetzt vor, dass sich jemand wegen irgend eines Anliegens aufsucht, aber eine solche Scheu vor dir hat, dass er sich nicht getraut dich anzureden und dann unverrichteter Dinge wieder fortgeht. Abderrahman ging darauf zu Umar und trug ihm die Sache vor, indem er sprach: O Befehlshaber der Gläubigen, sei milde gegen die Menschen. Passiert es doch jetzt, dass Jemand aus der Fremde hergereist kommt, dann aber eine solche Scheu vor dir hat, dass er sich nicht getraut dich anzureden, und daher ohne dich gesprochen zu haben wieder abzieht. Umar sagte darauf: Abderrahman, ich bitte dich, haben das einige Gefährten dich zu diesem Schritt verleitet? Abderrahman sagte: Jawohl, bei Allah. Umar sagte darauf: O Abderrahman, bei Allah, ich bin milde gegen die Menschen gewesen bis zu einem Grade, dass ich gefürchtet habe, Allah möchte mich ob solcher Milde strafen. Dann bin ich haft gegen sie gewesen, dass ich wiederum fürchtete, Allah möchte mich ob solcher Härte strafen. Wo ist nun der Ausweg aus diesem Dilemma? Da erhob sich Abderrahman weinend und ging fort, und er mit einer Hand eine Geste machte, als wollte er sagen: Wehe, wie wird es den Menschen gehen, wenn du (Umar) nicht mehr da bist. Und Abderrahman hatte Recht. Es ist den Muslimen nie wieder so gut, so glänzend ergangen wie unter der Führung Umars.

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