Mit einem unguten Gefühl stieg Hermine in den Hogwarts Express. Ein neues Schuljahr stand bevor. Ein weiteres Schuljahr voller Lügen und Vortäuschung. Hermine seufzte. Sie hatte es sich selbst so verbaut. Aber jetzt sollte sie glücklich sein! Sie sollte sich auf Hogwarts freuen. Eigentlich.
Im Zuginneren angekommen machte sich Hermine auf die Suche nach ihren Freunden und deren Abteil. Sie hasste es sie anlügen zu müssen, aber sie hatte keine andere Wahl. Nicht mehr. Es war zu spät. Sie konnte nichts mehr ändern. Sie seufzte wieder. Warum musste immer alles so kompliziert sein?
Hermine öffnete einige Abteiltüren, nur um jedes Mal enttäuscht zu werden. Wo waren die zwei denn nur? Mittlerweile war sie schon bei den Slytherins angekommen. Sie lief gerade an Malfoy vorbei der ihr ein »Ganz alleine Schlammblut?« hinterher rief. Wenn er nur wüsste. Trotzdem trieb ihr diese Beleidigung, wie jedes Mal auch, Tränen in die Augen.
Warum konnte er nicht einfach still sein? Er hatte doch keine Ahnung. Genauso wie alle anderen. Hermine lief ohne etwas zu erwidern weiter und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Sie durfte nicht weinen. Sie musste ihrem Haus endlich treu sein. Ihr Haus stand für Mut, nicht für Schwäche. Stattdessen war sie durch die ganzen Lügen eher eine hinterlistige Schlange. Oder eine Slytherin.
Endlich erreichte sie das Abteil in dem auch Harry und Ron saßen. Die beiden waren jedoch nicht alleine. Auf der rechten Seite saß ein vermummter Mann. Er hatte seine Jacke ins Gesicht gezogen und es schien so als ob er schlafen würde. »Hallo Leute« begrüßte sie die zwei. Harry stand sofort auf und umarmte sie.
Hermine musste Lächeln. Auch wenn irgendetwas in ihr zerbrach.
Auch Ron stand auf und umarmte sie. Dann setzte sie sich neben den schlafenden Typen da sowohl Ron als auch Harry sich auf die andere Seite des Abteils gesetzt haben.
Sie erzählten sich gegenseitig über die Ferien. Hermine konnte am Ende der Ferien leider nicht mit in den Fuchsbau, da ihre Eltern fürs Ende der Ferien einen Urlaub gebucht haben. Hermine war eigentlich nie wirklich begeistert vom Sommer. Strand, Sonne und Meer mochte Hermine eben nicht.
***
Es war nun schon de Hälfte der Strecke geschafft als der Zug prompt anhielt. Da Ron am Fenster saß schaute er sich draußen um. »Sieht so aus als ob jemand einsteigt.« sagte Ron gleichgültig. In den Moment gefror die Wasserflasche die auf dem kleinen Beistelltisch stand. Sie gehörte dem Mann neben ihr.
Dann gefror auch das Fenster. Hermine begann zu frösteln und umarmte sich selbst, um sich irgendwie Wärme zu spenden. Sie bekam aber auch Angst.
Mittlerweile wusste sie nicht mehr ob sie vor Kälte oder vor Angst zitterte. Dann bewegte sich eine schwarze Gestalt vor ihre Abteiltür. Hermine hatte genug gelesen um zu wissen das dies ein Dementor war. Sie hoffte stark er würde einfach vorbeifliegen jedoch hielt er vor ihrer Türe an. Er öffnete diese und flog noch ein bisschen weiter auf Hermine zu.
Hermine hatte unglaubliche Angst vor den Gestalten weshalb sie auch heftig zitterte. Sie wusste auch warum die Dementoren hier waren. Wegen Sirius Black. Deswegen kam der Dementor auch direkt zu ihr.
Dann sog der Dementor an Hermines Gesicht. So fühlte sich also ein Dementor-Kuss an. Hermine sah ihre Vergangenheit an sich vorbeiziehen. Jeder Moment ihrer Kindheit. Dann sah sie einen blauen Strahl. Und dann wurde alles schwarz.
***
Da lag Hermine auf der Bank in dem Abteil in dem sie schon seit drei Stunden saßen. Langsam kam sie zu sich und sah vor sich Harry, Ron und den Mann aus ihrem Abteil sitzen. Hermine setzte sich langsam auf aber ihr Kopf dröhnte stark. Sie hielt sich die Hand an den Kopf.
»Hier. Iss die Schokolade, das hilft.« sagte der Fremde Mann. Sie besah das Stück Schokolade in der Hand des Mannes, sah aber nichts ungewöhnliches. Also nahm sie es entgegen und aß es. »Ich gehe mal zum Lokführer.« sagte der Mann und ging raus.
»Alles ok bei dir Hermine?« fragte Harry sie. »Mhm ja denke schon. Hab nur Kopfschmerzen« antwortete sie. Harry musterte sie besorgt, Ron dagegen interessierte sich nur für seine Schokofrösche.
***
Hermine stocherte gerade in ihrem essen herum als Malfoy sie ansprach. »Du warst wirklich bewusstlos? Einfach so? Wow krass« lachte er. »Hahaha sehr lustig Malfoy« konterte Hermine sarkastisch. Mal wieder provozierte er sie. Aber sie lies sich nichts anmerken.
Hermine hatte genug vom Essen. Viel mehr interessierte sie der neue Lehrer. Es war tatsächlich der Mann in ihrem Zugabteil. Sie hatte nämlich von Harry und Ron erfahren das er den Dementor verjagt hatte. Hermine wollte sich unbedingt bedanken, jedoch wollte sie es erst am nächsten Tag nach dem Unterricht machen.
Jetzt war sie zu müde. Sie wusste nämlich ganz genau warum der Dementor zu ihr kam, und das versetzte ihr ein Stich ins Herz. Sie wollte einfach nur noch schlafen und weinen. Und genau das konnte sie jetzt. Ohne noch etwas zu sagen stand sie auf und ging in den Gryffindor-Turm. »Passwort?« sagte die fette Dame mit ihrer hohen hysterischen Stimme. »Zitronenbonbons« gab Hermine mürrisch zurück.
Dann lief sie weiter in ihren Schlafsaal den sie mit Ginny und Lavender teilte. Sie verstand sich mit beiden ganz gut aber es war nicht mehr als eine einfache Freundschaft da. Die beiden waren einfach, ohne sie beleidigen zu wollen, Zicken. Und Hermine war ein Mensch die sich vor niemandem öffnete und sehr zurückgezogen war. Aber sie konnte es nicht. Sie konnte sich einfach keinem öffnen. Niemand würde sie und ihre Vergangenheit verstehen.
Niemand außer Sirius Black.
Und dann schlief Hermine ein. Mal wieder träumte sie von ihrer unschönen Kindheit. Wie sehr sie hoffte sie könnte die Vergangenheit ändern und Geschehenes ungeschehen machen. Es wäre alles so viel leichter. Dabei hatte sie nicht mal etwas wirklich schlimmes gemacht. Für andere war es aber schlimm genug. Sie hatte es auch nichtmal absichtlich gewusst.
Hätte sie gewusst wer diese Person war hätte sie sich nicht mit dieser abgegeben, auch wenn die Person Mega nett war und sie eigentlich nichts von Verfeindungen hielt.
Sie hätte es getan für ihre Familie.
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Das große Geheimnis- Dramione ff
FanfictionHermine hat eine sehr unschöne Vergangenheit, von der jedoch niemand weiß. Sie ist sehr zurückhaltend und vertraut sich niemandem an. Nicht einmal Harry und Ron merken das sich Hermine nicht wie andere Mädchen benimmt sonder eher gefühlslos gegenübe...