9||»Was macht ihr da?«

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Hermine schloss die Tür hinter sich und ließ sich an der Wand neben ihr herunter gleiten und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, dann weinte sie. Sie hatte gerade ihr Geheimnis anvertraut. Und das ihrem Lehrer und gleichzeitig besten Freund ihres Bruders. Natürlich fühlte es sich besser an, aber glücklich war sie trotzdem nicht. Glücklich sein könnte sie erst wenn Sirius bei ihr wäre. Erst dann könnte sie glücklich sein.

Langsam beruhigte sie sich. Sie wischte mit ihren Händen über ihre Wangen damit sie nicht mehr so verweint aussah. Sie musste jetzt zu Draco, er wartete auf sie. Also stand sie auf versuchte so gleichgültig wie möglich zu schauen, was ihr auch gelang. Doch als sie vor der Bibliothek ankam erinnerte sie sich wieder an das Gespräch und die Tränen stiegen ihr in die Augen.

Doch bevor sie weiter drüber nachdenken konnte kam Draco auf sie zu. Er sah sie besorgt an und nahm sie sofort in den Arm. Er wollte jetzt für sie da sein. Er hatte ihre geröteten Augen und Wangen gesehen, das hatte ihm gereicht um zu wissen das dieses Mädchen vor ihm an ihrem 'Geheimnis' zerbrochen ist. Das es sie mitgenommen hat und das es sehr schlimm war. Er konnte jetzt verstehen warum es so schwer war für sie ihr Geheimnis weiter zu erzählen. Aber er wollte es wissen. Unbedingt.

Er zog Hermine am Arm hinter sich her zum Jungen Waschraum. Eigentlich wollte er in den verlassenen Mädchen Waschraum aber er hatte keine Lust auf die Anwesenheit von Myrte.

Bei dem Waschraum angekommen zog er Hermine in eine Ecke des Raumes und setzte sich auf den Boden. Draco zog Hermine auf seinen Schoß und umarmte sie noch einmal fest. Er wollte sie beschützen.

Die erste Träne kullerte ihre Wange herunter als de Draco tief in seine Augen sah. Draco strich mit dem Daumen über ihre Wange. »Hermine was ist denn eigentlich passiert das du so...so aufgelöst bist?«, flüsterte Draco sanft. So hatte Hermine ihn noch nie erlebt. Vielleicht könnten die beiden tatsächlich Freunde werden? Er war so...süß.

»Ich habe es ihm erzählt«, hauchte sie und schaute ihn weiterhin an. Was mache ich da eigentlich? Ich sitze auf seinem Schoß!, dachte Hermine und wurde augenblicklich rot als sie einmal an sich herunter sah. Draco schien dies zu bemerken denn er grinste plötzlich breit und raunte ihr zu: »Muss dir nicht unangenehm auf meinem Schoß zu sitzen«

Hermine wurde noch roter in ihrem Gesicht was ihr einen Kuss auf die Wange einbrachte. Hermine musste augenblicklich lächeln und die Stelle an ihrer Wange kribbelte. Hermines Entscheidung war getroffen, sie vertraute diesem Jungen. Sie würde ihm ihr Geheimnis anvertrauen.

»Na gut ich erzähle es dir aber bitte...bitte lass mich dann nicht hängen«, seufzte sie, das Ende des Satzes flüsternd, und schaute auf den Boden. Draco nahm ihr Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen und drehte ihren Kopf zu sich damit sie ihn ansah. »Niemals könnte ich dich hängen lassen«, raunte er. Hermine bekam eine Gänsehaut und konnte sich ein Grinsen nicht nicht verkneifen. Dann jedoch wurde sie wieder ernst.

»Also wie du weißt ist Sirius Black aus Askaban ausgebrochen, seit dem sind Dementoren überall. Und wie du auch weißt wurde ich bereits zwei mal Opfer von Dementorangriffen. Es ist weil...weil er meine Bruder ist. Wir sehen uns eben ziemlich ähnlich, die braunen Locken und die braunen Augen, und deswegen kamen die Dementoren immer direkt zu mir«, Hermines Augen füllten sich wieder mit Tränen.

»Heißt das...heißt das du bist eine Black?«, fragte Draco überrascht. Hermine nickte.

»Ja aber ich wurde verstoßen«

»WAS?!«, wurde sie direkt von Draco unterbrochen.

»Ja ich...ich wurde verstoßen du kennst ja die strengen Regeln der Reinblüter und mein Bruder ist abgehauen und ich habe ihn eben in Schutz genommen. Aber als ich dann auch noch Kontakt zu einem Muggel Mädchen hatte war es zu viel für meine Eltern und...und ich wurde verstoßen«, jetzt kullerten wieder Tränen ihre Wangen herunter.

»Du bist also ein Reinblüter?«, fragte Draco fassungslos. Er konnte es nicht glauben das das weinende Mädchen auf seinem Schoß, das er jahrelang gehänselt und beleidigt hatte wegen ihres Blutstatus, tatsächlich ein Reinblut ist!

»Ja aber jetzt ja nicht mehr wirklich«

»Es gibt keinen Grund weshalb du verstoßen würdest. Du hast keinen Muggel geheiratet und du bist auch nicht weggelaufen! Ich verstehe das nicht«

»Meine Eltern waren schon immer liebloser und strenger als andere«

Wenn Hermine ihn so traurig aus ihren großen braunen, tränenüberfüllten, Augen ansah hatte Draco einfach diesen Drang sie zu küssen. Aber das war nicht der richte Moment um über so etwas nachzudenken. »Können wir das Thema bitte abhaken? Tut mir leid aber ich will da nicht mehr drüber reden«

»Ich will nur das du weißt das es mir so unheimlich leid tut das ich dich immer beleidigt und verletzt habe. Aber du weißt wie reinblütige Eltern sind. Und selbst wenn du verstoßen werden würdest dann hättest du immer noch reines Blut in dir«, er lächelte sie aufmunternd an. Anscheinend half dies denn Hermine umarmte ihn ganz stürmisch sodass Draco umfiel und Hermine nun ganz auf ihm lag. Hermine lachte einmal herzhaft auf, dann schaute sie ihm in die Augen. Alles war still. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt.

Draco wollte diese Entfernung überbrücken, aber er traute sich nicht. Er wusste nicht ob er sie einfach küssen könnte. Liebte er sie denn? Liebte sie ihn denn? Sollten sie es einfach herausfinden?

Sie schauten sich immer noch in die Augen. Die Zeit schien wie stehengeblieben. Beide wussten nicht was sie machen sollten, obwohl beide es wollten. Beide schienen bereit und doch nicht ganz überzeugt. Beide hatten Angst.

»Was macht ihr da?«

Das große Geheimnis- Dramione ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt