XIV.

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Auf der Fahrt nach Hause war es still, niemand wusste ein passendes Thema. Lay war uns schon die ganze Zeit aus dem Weg gegangen und wich jedem Gespräch aus.

 Natürlich verstanden wir das, aber die Stimmung war dadurch absolut im Keller. Zum ersten Mal wünsche ich mir in dem Auto der anderen zu sitzen. Sie haben bestimmt mehr Spaß wie wir. 

"Freust du dich schon auf die Schule?", fragte Suho plötzlich und warf mir einen Blick durch den Rückspiegel zu. Ich zuckte mit den Schultern. 

"Es geht. Ich hoffe die Schule ist besser als meine alte...", erwiderte ich etwas gelangweilt und schaue wieder aus dem Fenster. Suho fragte nicht weiter nach und ich war froh darüber. 

"Erklärt mir jetzt wie genau das funktioniert. Also Chanyeols Gabe.", fragte ich Baekhyun in Gedanken. Er saß neben mir und nahm einen Kopfhörer aus seinem Ohr. 

"Hast du mit mir geredet?" Ich nickte und wiederholte meine Frage. Baek nickte, warf kurz einen Blick zu dem schlafenden Chanyeol und lächelte leicht. 

"Es ist etwas kompliziert. Also... jeder von uns hat eine Zukunft und eine Bestimmung. Die Zukunft kann verändert werden, die Bestimmung jedoch nicht. Das Sterben zum Beispiel kann nicht umgangen und vermieden werden. 

Würde Chanyeol den Leuten verraten wann sie sterben, würden sie Lay sehen können. Also sie sehen ihn auch so, aber sie würde ihn schon viel früher sehen. In seiner realen Form und dann hätten wir ein riesiges Problem.", erklärte Baekhyun ruhig und strich Chanyeol ein paar Haare aus dem Gesicht. 

"Ich weiß nicht wer mir mehr leid tut. Chanyeol weil er es sehen muss oder Lay weil er es tun muss..." Der kleinere seufzte und zuckte mit den Schultern. 

"Letztendlich doch Lay. Es muss schrecklich sein so etwas zu tun...", flüstert er und nickte nach vorne. Der Genannte saß auf dem Beifahrersitz und starrte durchgehend aus dem Fenster. 

Suho hatte einmal seine Hand auf den Oberschenkel des anderen gelegt, jedoch hatte er diesen sofort weggezogen. 

"Lass mich bitte...", hatte er geflüstert und verfiel dann wieder in sein stilles Starren. Ich hatte im Moment mehr Mitleid mit Suho. 

Als wir Zuhause ankamen verkroch sich jeder sofort in seinem Zimmer. 

Ich musste alleine zu meinem eigenen, da Sehun etwas Zeit für sich braucht und in die Richtung seiner geliebten Badewanne ging. 

Als ich bei Chanyeols und Kais Zimmer vorbeikam blieb ich stehen. Die beiden schienen einen Streit wegen irgendetwas zu haben. 

Eigentlich sollte man nicht lauschen, aber ich konnte einfach nicht anders. 

"Das kannst du nicht bringen Chanyeol!", zischte Kai. Ich lehnte mich an die Türe um es besser verstehen zu können. 

"Das ist eine einmalige Chance Kai! Ich kann zurück!", erwiderte Chanyeol und geschockt taumelte ich zurück. 

Was meinte er damit? Er kann zurück in den Himmel? Weg von Baekhyun? Schnell verschwand ich in meinem Zimmer. 

Gerade rechtzeitig, denn im nächsten Moment hört man die Türe der anderen aufgehen und eine andere zuschlagen. 

Zögerlich schaute ich wieder hinaus und entdeckte Kai, welcher im Flur stand. Langsam wich ich zurück, jedoch hatte Kai sich schon umgedreht. Sofort wurden seine Augen größer und er öffnete den Mund. 

"I-Ich habe nichts mitbekommen!", wehrte ich schnell ab, aber Kai schien nicht besonders davon überzeugt zu sein. 

"Nichts?" Er hob misstrauisch seine Augenbraue und schüttelte den Kopf. 

"Wieso glaube ich dir das nicht?" Ich zuckte mit den Schultern und zuckte zusammen, als Kai plötzlich direkt vor mir auftauchte. Mir lief ein Schauer über den Rücken und das Klima im Raum veränderte sich drastisch.

 "Das geht dich gar nichts an! Halte dich aus der Sache raus!" Ich konnte nicht anders als zu Nicken und sofort verschwand Kai wieder. Erleichtert atmete ich aus und ging zurück auf unser Zimmer.

 Eine Weile lernte ich noch, dann tauchte Sehun im Zimmer auf. Besser gesagt, Luhan trug ihn zu seinem Bett und verabschiedete sich mit einem Kuss. 

"Gute Nacht. Schlaft gut!", sagte der Ältere noch, dann war er verschwunden. Ich schaute ihm hinterher, vielleicht etwas zu lange, denn Sehun räusperte sich neben mir und fragte: "Was ist los?"

 Ich zuckte nur mit den Schultern. Was sollte ich auch sonst sagen? Ich wollte weder Kais noch Chanyeols Zorn spüren. 

Sehun schien  sich jedoch nicht mit dieser Antwort zufrieden zu geben. Er setzte sich auf, was ziemlich lustig aussah mit seinem Fischschwanz und legte den Kopf schief. 

"Du siehst aus als würdest du über etwas nachdenken. Möchtest du darüber reden?" Ich schüttelte nur den Kopf und stand auf. Schnell zog ich mich um und setzte mich dann wieder auf mein Bett. 

"Wir sollten schlafen, denkst du nicht?" Sehun klopfte neben sich auf das Bett. Ich wusste nicht wieso, doch ich erhob mich und fand mich Sekunden später neben Sehun auf der Matratze. 

"Wir könnten es etwas fairer machen. Du erzählst mir etwas von dir und ich erzähle dir etwas von mir!" Ich runzelte die Stirn. 

"Sowas wie Geheimnisse?" Sehun nickte schnell und grinste breit. Ich schmunzelte. 

Das letzte Mal als jemand so mit mir reden wollte war ich noch ein Kleinkind. 

"Du aber zuerst...!", flüsterte ich grinsend und Sehun nickte. Er beugte sich zu mir und mir kam eine wohlige Gänsehaut, als er seine nasse Hand auf meine Schulter legte um sich abzustützen. 

"Ich.....

|860 Wörter|

Demon's TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt