Chapter 2

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Am nächsten Morgen wurden wir von Livis Mom zum College gefahren. Sie hatte es uns angeboten und wir hatten ihr zugesagt. An meinem Schließfach fing Livi wieder mit der Party an. „Wenn du weiter so drängelst komme ich nicht mit." seufzte ich. „Wohin willst du nicht mit?" hörte ich jemanden sagen. Es war Dylan. „Leo will mich im Stich lassen." jammerte Livi an Dylan gewandt. „Aber Leo, wie kannst du nur." sagte Dylan spielend empört. „Oh man Leute." stöhnte ich lachend und schloss mein Fach. In dem Moment fiel mein Blick auf einen großen blondhaarigen Jungen, der gerade den Flur entlang kam. Plötzlich schien der gesamte Flur wie lahm gelegt und alle starrten diesen Jungen an. Nur Livi begann plötzlich zu schreien. „Tommyyyyy." quiekte sie aufgeregt und rannte auf ihn zu. Er umarmte sie fröhlich und sie ihn. „Mund zu Schwesterherz, du sabberst schon." flüsterte mir Dylan ins Ohr. Schnell schloss ich meinen Mund und sah Dylan böse an. „Ich hab nicht gesabbert." zischte ich und Dylan lachte. Livi kam wieder zu uns. „Darf ich vorstellen, mein Cousin Thomas." sagte sie überglücklich und lächelte breit. Thomas hob grüßend die Hand und lächelte ebenfalls. „Das ist meine beste Freundin Leona und das ist ihr Bruder Dylan." stellte Livi uns vor. „Hi." rief Dylan und die beiden schüttelten sich die Hand. Dylan schubste mich leicht, damit ich auch was sagte. Ich zuckte und räusperte mich. „Hi." Dylan gluckste. „Ich glaube, ich bin in deinem Jahrgang." sagte Thomas an Dylan gewandt. „Ja stimmt, Dylan ist ein Jahrgang über uns." bestätigte Livi ihn. „Na dann, führe ich dich mal rum." schlug Dylan vor und Thomas nahm das Angebot dankend an. „Bis später." sagten die beiden und gingen. Ich sah Thomas hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war. „Sag mal, aber bei dir ist alles okay ja?" fragte Livi mich grinsend. Nun sah ich sie wieder an. „Was grinst du so?" Sie zuckte nur die Schultern. Wir liefen zu unserem Raum. Wir hatten jetzt den Mathetest. Bevor es losging verhakten wir kurz unsere kleinen Mittelfinger miteinander und wünschten uns gegenseitig viel Glück. Das war unser kleines Ritual, schon seit wir Kinder waren. Der Lehrer teilte die Tests aus und dann ging es los.

„Wie liefs?" fragte ich Livi nach dem Gong. „Super und bei dir?" „Auch super." antwortete ich. Gut gelaunt spazierten wir in die Cafeteria, in der auch schon Dylan und Thomas waren. Wir holten unser Essen und setzten uns zu ihnen. „Und, wie gefällt es dir hier?" fragte Livi. „Ganz gut. Ist echt modern hier." antwortete Thomas. „Hast du dich auch benommen Bruderherz?" fragte ich Dylan zwinkernd. Er grinste. „Jawohl Ma'am." Livi und ich lachten. „Wann bekomme ich eine Führung durch euer Haus Tommy?" flötete Livi fragend. „Gerne heute, wenn du denn Zeit hast." meinte er. Livi strahlte. „Natürlich, Leo darf doch bestimmt auch mit oder?" Ich trat ihr unter dem Tisch auf den Fuß und sah sie an, doch Thomas hatte das schon entschieden: „Na klar darf sie. Ich nehme euch nach der Schule gleich mit." Er lächelte mich an, was mich auch automatisch lächeln lies.

Nach Schulschluss liefen wir also mit Thomas zu seinem Wagen. „Geiles Teil." bemerkte Livi beeindruckt. Sie hatte es schon immer mit Autos, ich dagegen eher nicht so. Livi und ich setzten uns auf die Rückbank und schnallten uns an. Ich war etwas nervös, warum auch immer. Thomas startete den Motor und fuhr los. „Wohnst du weit wegvon mir?" fragte Livi und lehnte sich etwas nach vorn. „Nö, nur ein paar Straßen weiter von dir." sagte er grinsend. „Geil, da sind wir drei ja quasi Nachbarn." stellte sie fröhlich fest. Ich musterte Thomas im Rückspiegel. Seine braunen Augen waren konzentriert auf die Straße gerichtet und seine blonden Haare saßen einfach perfekt. Dann sah Thomas ebenfalls in den Spiegel und unsere Blicke trafen sich kurz. Verlegen schaute ich aus dem Fenster. „Hey Thomas, hast du nicht Lust mit Leo und mir morgen auf eine Party zugehen?" fragte Livi dann schmunzelnd. Ich starrte sie an. „Klar, warum nicht, dann lerne ich gleich noch ein paar Leute kennen. Dylan hatte auch schon davon geredet." meinte Thomas. Livi grinste mich an. „Das ist doch super, oder Leo?" Ich schenkte ihr einen grimmigen Blick. „Ja, total super." Nach weiteren zehn Minuten kamen wir dann an. Total geflasht stiegen Livi und ich aus. Das Haus war ziemlich groß und beeindruckend. Irgendwie auch total edel und modern. „Also Leo, ich dachte ja immer, du würdest in dem geilsten Haus der Welt leben, aber ich habe meine Meinung jetzt doch geändert. Sorry Süße." staunte Livi. Thomas lachte kurz. „Übertreib nicht so Livi." Thomas öffnete das kleine Gartentor und bat uns hinein. Der Garten sah auch ziemlich gepflegt aus. „Wenn ich bitten darf." sagte Thomas höflich und bedeutete uns ins Haus. Es wirkte ziemlich hell und erfrischend auf mich. Es war einfach traumhaft. „Man Tommy, was ein Palast!" rief Livi, die schon voraus gelaufen war. Sie stand im Wohnzimmer. Die Wand war völlig aus Glas und von hier aus gelangte man auch in den Garten. Ich entdeckte sogar einen riesigen Pool. „Wahnsinn.." hauchte ich. Livi bemerkte den Pool jetzt auch. „Also ich weiß jetzt schon, wo ich meine Sommerferien verbringen werde." sagte sie. Thomas lehnte am Türrahmen und lächelte uns an. Er sah wirklich gut aus in der engen Jeans und dem blauen Shirt. „Zeigst du uns jetzt dein Zimmer?" bettelte Livi und Thomas nickte grinsend. „Alles was du willst, Cousinchen." Livi zog mich mit sich. „Treppe hoch und dann ganz nach rechts." rief er hinter uns. Livi lief voraus und öffnete dann die Tür am Ende des Flures. Wow, Thomas' Zimmer war ziemlich groß. Größer als meines, obwohl meines schon ziemlich groß war. Und es war sehr ordentlich. Total untypisch für einen Kerl, fand ich. Thomas war schon sehr beeindruckend.

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