Chapter 8

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Und es war wieder soweit: eine Party wartete auf uns. Livi und ich hatten uns bereits fertig gemacht. Dieses Mal bei ihr. Ich trug eine schwarze Röhrenjeans und dazu ein olivgrünes bauchfreies Top, das sich über meinen Boobies überkreuzte. Livi entschied sich für das selbe Top nur in schwarz und trug dazu eine Jeans, die sie an den Knöcheln hochgekrempelt hatte. Sie hatte sich Locken gedreht, während ich meine Haare heute einfach glatt ließ. Es klingelte an der Haustür. Livi stürmte nach unten, während ich mich nochmal im Spiegel betrachtete. Ich konnte Stimmen hören, die sich näherten. Sie kamen die Treppen hinauf. „Schwesterheeeerz!" hörte ich jemand rufen und verdrehte grinsend die Augen. Und da stand auch schon Dylan in der Tür. „Na du Trampel." sagte ich zu ihm. Hinter ihm tauchte Thomas auf. Er sah wieder perfekt gestylt aus. „So ihr Lieben, ich habe da noch etwas vorbereitet!" rief Livi und kam mit ein paar Drinks herein. „Hast du die etwa gemacht?" fragte Thomas erstaunt und nahm sich einen. Livi sah ihn empört an. „Was soll das denn bedeuten?" „Natürlich hat sie das." verteidigte Dylan sie, „Welche Mische?" „Planter's Punch." antwortete sie. Wir alle zogen die Brauen hoch. „Da ist Rum drin, probiert doch einfach!" sagte sie. Ich nahm meinen zum Schluss und saugte vorsichtig am Strohhalm. Sobald die kühle, süßschmeckende Substanz meinen Hals hinunter gerieselt war, spürte ich, wie meine Wangen zu glühen begannen. Livi sah mich erwartend an. „Das ist echt richtig gut Livi!" meinte ich und sie strahlte. Die Jungs stimmten mir zu. Als wir unsere Coctails hinuntergespült und alle etwas Farbe angenommen hatten, machten wir los. Keine Ahnung, wie viel Rum Livi in den Drink gemischt hatte, aber wir waren alle schon ordentlich unterwegs. Livi und ich kicherten und gackerten nämlich schon etwas  und die Jungs waren auch gesprächiger. Nach 15 Minuten waren wir dann an der Partylocation angekommen. Wir wurden begrüßt und hinein gebeten. Die Party fand in einem riesigen Garten statt. Die Lichter der Scheinwerfer tanzten bunt über den Rasen und der Bass donnerte ordentlich. Viele waren am tanzen und einige waren sogar im Pool. Die mussten schon derb bestrunken sein. „Kommt, wir sehen uns mal die Barangebote an." sagte Livi laut und wir folgten ihr in Richtung Bar. Ein nett aussehendes Mädchen machte uns allen eine Havana Cola fertig. „Total geil hier, oder?" fragte ich in die Runde. Die drei nickten begeistert. Ich nahm einen Schluck von meinem Drink und spürte sofort wieder die Hitze in meinen Wangen. „Lust auf tanzen?" fragte Dylan schmunzelnd. Da mussten wir nicht lange überlegen und machten uns auf den Weg zur Tanzfläche. Es lief gute Electromusik. Livi und ich waren sofort am tanzen, die Jungs ebenso. Unsere Drinks waren uns nicht lange erhalten, weshalb Livi Nachschub holen wollte. Dylan bot ihr an mitzukommen und da waren Thomas und ich auch schon allein am Tanzen. Er konnte sich gut zum Rhythmus bewegen. Legte zwischendurch sogar ein paar Shuffle-Moves hin. Ich sah ihm dabei total beeindruckt zu, denn ich konnte das überhaupt nicht so gut. Durchschnittlich eher. Ich stellte mich leicht auf Zehenspitzen und sagte laut in sein Ohr: „Gibst du mir mal Tanzstunden?" Ich machte wieder einen Schritt zurück und sah ihn erwartend an. Dann beugte er sich zu mir und meinte: „Das können wir auch gleich hier machen." Verdattert sah ich ihn an. Er stellte sich in Position und wartete darauf, dass ich es ihm gleich tat. Ich verzog das Gesicht, weil ich mich nicht blamieren wollte, aber er ließ nicht locker. Also stellte ich mich in die Ausgangsposition. Er machte mir den Move eimal vor. Dann versuchte ich diesen zu wiederholen und das klappte auch ganz gut. Thomas nickte begeistert und zeigte mir noch andere, die ich nachtanzte. Nach nur etwa 3 Minuten shuffelten wir beide und es machte einfach so viel Spaß. Die anderen hatten bereits einen kleinen Kreis um uns gebildet und immer mehr schlossen sich unseren Shuffle-Dance an. Ich sah kurz zu Thomas, der mich anlächelte. Als der Song zu Ende war, wurde laut geklatscht und Thomas und ich umarmten uns vor Freude. Als ich dann begriff, was ich da gerade tat, löste ich mich verlegen von ihm. In diesem Moment tauchten auch Livi und Dylan wieder auf. Sie reichte mir einen Drink und einen Klopfer. Thomas gab sie auch noch einen. Wir gingen zu einem Tisch hinüber und wahrten die Tradition des Klopfers. Gleichzeitig klopften wir die kleinen Fläschlein auf den Tisch, öffneten sie dann und tranken sie schnellstmöglich aus. Fast synchron stellten wir die geleerten Flaschen auf den Tisch. „Da muss ich wohl gleich noch welche holen." meinte Livi grinsend. Der Alkohol machte sich nach und nach bei mir bemerkbar. Jedoch nicht nur bei mir. „Da drüben spielen welche Flaschendrehen!" bemerkte Livi aufgeregt. Ich stöhnte. „Bitte nicht!" Livi nickte übereifrig mit dem Kopf. „Doch. Wir müssen dahin." sagte sie. Die Jungs zuckten nur mit den Schultern. Na toll. Also folgten wir Livi und setzten uns zu dem Kreis dazu. Scarlett war auch hier. Als sie Thomas sah, setzte sie ihr Tussi-Lächeln auf. Ich verdrehte die Augen. „Regeln sind bekannt oder?" fragte ein Kerl in die Runde, den ich aber nicht kannte. Alle nickten und da wurde auch schon die Flasche gedreht. Ich nahm schnell noch einen Schluck von meinem Drink. Das Nachdenken wurde zunehmend anstrengender. Der Flaschenkopf fiel auf ein Mädchen, dass in Dylans Jahrgang war. „Wahrheit oder Pflicht?" fragte man sie und sie antwortete mit Wahrheit. Einige buhten. „Hattest du schon einen Dreier?" Sie grinste. „Ja!" Es wurde laut gegrölt und geklatscht. Ich zuckte nur mit den Brauen und dachte mir meinen Teil, so lang es noch möglich war. Dann drehte sie die Flasche. Einige Runden ging das so weiter, bis die Flasche auf Scarlett zeigte und auch noch ihre Freundin von Schoßhündchen sie fragte, ob sie Wahrheit oder Pflicht nahm. Sie wählte natürlich Pflicht und grinste. „Küss den neuen vom College!" bestimmte sie. Sofort sahen Livi und ich erst uns und dann Thomas schockiert an. Doch den schien der Alkohol schon ziemlich zugesetzt zu haben, er erhob sich nämlich ebenfalls und ließ es zu, dass Scarlett ihre Lippen auf seine presste. Die anderen jubelten laut, doch ich fand die ganze Sache gar nicht lustig. Der Alkohol ließ die Wut in mir auflodern, dabei konnte es mir doch eigentlich egal sein, mit wem Thomas rumknutschte. Aber es war mir nicht egal..

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