Chapter 6

120 5 1
                                    


Montag. Es war wieder Zeit für Schule und ich hatte richtig miese Laune. Ich wollte diesem Mistkerl Cody nicht begegnen. Dylan bot an, mich heute mitzunehmen. Da Livi mit Thomas fuhr, bejahte ich und stieg zu ihm ins Auto. „Heute werde ich mir erstmal diesen Idiot vorknöpfen." sagte er. Ich wusste nicht so recht, ob ich das wirklich gut finden sollte. „Ich weiß nicht Dylan.." überlegte ich zögernd. „Ich weiß es aber. Wer mein Schwesterherz anfässt, kriegt aufs Maul." murrte er. „Dylan!" schimpfte ich, musste dann aber doch grinsen. Dylan sah es genau. „Siehst du. Du willst es so." meinte er. Ich gab mich geschlagen.

Als wir am College ankamen, hörte ich lautes Geschreie, das vom Campus kam. „Lass uns mal nachsehen." meinte ich zu Dylan und wir wir folgten dem Gebrülle. Auf dem Campus hatten sich ein paar Leute versammelt darunter auch Thomas und Livi. Sie war übrigens für den erhöhten Lärmpegel verantwortlich. „Oh nein.." murmelte ich und joggte zu dem Szenario rüber. „Wenn du gottverdammter Hurensohn ihr nochmal auf 10 Meter zu Nahe kommst, dann brech ich dir die Nase!" schrie Livi Cody an. Er lachte nur, woraufhin sie ihn schubste. Er geriet kurz ins Straucheln, fing sich aber schnell. „Livi!" rief ich und versuchte sie mitzuziehen, aber vergebens. „Ach sieh an. Die Lügnerin höchstpersönlich." spottete Cody. Bitte was? Wütend drehte ich mich zu ihm um. „Wie bitte?" „Was soll der Mist, dass du kleine Schlampe herum erzählst, ich hätte versucht dich zu vergewaltigen?" fuhr er mich an. War das sein Ernst? „Ey, hör mal zu du unterbelichtetes Dreckschwein." mischte sich jetzt auch Dylan ein, „Meine Schwester ist sicher keine Lügnerin. Im Gegensatz zu dir. Du hast ja nicht mal den Arsch in der Hose zu dem Mist zu stehen, den du im Suff fabriziert hast!" Cody ging gefährlich nah auf Dylan zu, doch der blieb standhaft. „Achja O'Brien? Kann sie es denn irgendwie beweisen?" knurrte er. Jetzt reichte es mir. Ich ging auf ihn zu, holte aus und schlug ihm meine flache Hand ins Gesicht. „Ob ich das beweisen kann du Arsch? Und wie ich das kann!" schrie ich ihn an und zeigte ihm meine Handgelenke, die noch blaue Flecken von seinem starken Griff zeigten. Die anderen konnten es auch sehen. Cody verstummte plötzlich. Als Dylan meine Handgelenke sah, platzte ihm die Wutschnurr. Er wollte auf Cody losgehen, aber Thomas hielt ihn zurück. „Lasst uns gehen." sagte Thomas und zog Dylan von Cody weg. „Ich bin dir echt dankbar Dylan, aber ich möchte nicht, dass du wegen so einem Mistkerl einen Verweis kassierst." meinte ich, als wir zum Schulgebäude hinüber liefen. „Ja, hast ja recht." nuschelte er. „Sauberer Schlag übrigens, Leo." sagte Thomas zwinkernd und ich lächelte ihn an. „Hey! Und mich hast du davon abgehalten!" schimpfte Livi. Daraufhin mussten wir alle lachen. Als hätte der Montag nicht noch schlimmer kommen können, lief ich auch noch meinem Exfreund über den Weg. „Hey Leo, können wir kurz reden?" fragte er verlegen. Livi wollte ihm wahrscheinlich schon die Meinung geigen, doch ich bedeutete ihr, wegzugehen. Sie verdrehte die Augen und schob die Jungs vor sich her. Ich sah Thomas' Blick, den ich in diesem Moment nicht deuten konnte. „Was willst du Aaron?" sagte ich barsch. „Man Leo, ich weiß wie doof das alles gelaufen ist, aber.." setzte er an, doch ich unterbrach ihn: „Doof ist leicht untertrieben, findest du nicht?" Er seufzte. „Bitte, gib uns doch noch eine Chance Leo! Ich hab mich auch geändert und ich lieb-" „Sag ja nicht, dass du mich liebst!" fuhr ich ihn an. „Du hast mich betrogen, falls ich dich daran erinnern muss!" Aaron fuhr sich nervös durch seine Haare. „Ich weiß Leo, aber.. ich bereue es. Wirklich!" versuchte er mich zu überzeugen. Ich schüttelte den Kopf. „Lass mich bitte einfach in Ruhe.." sagte ich und wollte gehen, doch er hielt mein Handgelenk fest. Er sah die blauen Flecken. „Wer war das?" fragte er geschockt. Ich entriss ihm meinen Arm. „Geht dich nichts an Aaron." zischte ich und lief davon. Als ich um die Ecke ging rannte ich direkt in Livi rein. War ja klar, dass sie nicht weit weg gegangen war. Ich musste schmunzeln. „Alles okay?" fragte sie unsicher. Ich nickte. „Ja ja. Er hat halt wieder sein Dackelblick aufgesetzt, aber nicht mit mir." erzählte ich. Livi grinste breit. „Das ist mein Mädchen!"

In der Mittagspause, als ich mit Livi an meinem Schließfach stand, beobachteten wir etwas unschönes. Nicht weit entfernt von uns waren Thomas und Dylan. Gut möglich, dass sie gerade auf den Weg zu uns waren. Jedoch wurden sie aufgehalten; von Scarlett! Ich kniff die Augen zusammen und stierte zu ihnen hinüber. „Hey, du bist also der Neue. Thomas nicht?" sagte sie übertrieben freundlich und ich wusste genau, wie sehr sie gerade mit ihren Wimpern klimperte. Dylan wirkte sichtlich genervt von ihr. Er wippte hin und her und schaute nicht gerade nett. „Ja, hey. Und du bist?" fragte er. „Ich bin Scarlett. Vielleicht kann man sich ja mal nach der Schule treffen?" Ich bekam einen Würgereiz. „Ist  jetzt nicht ihr Ernst oder?"murrte ich. „Kennst die doch. Sie muss sich halt an alles und jeden ranmachen." meinte Livi verärgert. „Dumme Bitch.." fügte sie nuschelnd hinzu. „Ja wir müssen dann auch mal zum Unterricht." quakte da Dylan plötzlich dazwischen und zog Thomas mit. Scarlett funkelte ihnen böse hinterher. Da konnten Livi und ich unser Lachen einfach nicht verkneifen, was Scarlett auch mitbekam. Böse schaute sie zu uns hinüber und ihr Blick wurde noch finsterer, als Thomas und Dylan zu auf uns zukamen. „Was ist denn mit euch los?" fragte Dylan, als er unser breites Grinsen sah. Livi und ich sahen uns an und meinten dann gleichzeitig: „Ach nichts."


Believe in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt