Chapter 3

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Thomas hatte uns gestern dann noch nach Hause gefahren und darauf bestanden, uns heute auch wieder abzuholen. Ich hatte mich nämlich breitschlagen lassen und würde heute mit zu Codys Party gehen. Livi kreuzte bereits am frühen Nachmittag auf, denn wir wollten uns abends zusammen fertig machen. Mädchentypisch eben. Livi wollte unbedingt noch ihre Serie schauen, also lungerte sie auf meinem Bett herum und ich hatte mich mit einem Buch in meinem Hängesessel verkrochen. Ich liebte das Teil abnormal. „Du sag mal Leo, warum warst du Thomas gegenüber eigentlich so.. ruhig?" fragte Livi auf einmal. Ich sah auf und bemerkte, dass gerade Werbepause war. Na toll. „War ich das?" antwortete ich mit einer Gegenfrage. Jetzt setzte Livi sich auf und grinste mich schief an. „Ehm, ja und wie du das warst. Sonst bist du doch auch für alles offen." Ich ließ mein rechtes Bein auf den Boden gleiten und schaukelte mich so etwas vor und zurück. Das entspannte mich immer. „Keine Ahnung." meinte ich dann, „Ist mir nicht so aufgefallen." Livi grinste immer noch. „Was denn?" stöhnte ich. „Findest du ihn heiß?" fragte sie. Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und hustete laut los. „Nein! Also, ja. Ich meine, er sieht nicht schlecht aus." stotterte ich. „Du stehst auf ihn!" entfuhr es ihr. „Tu ich gar nicht!" widersprach ich. Livi musterte mich. „Na gut. Aber sag mir sofort, wenn sich da was ändert." Ich verdrehte die Augen. „Wie siehts aus?" meinte ich dann, „Essen wir noch einen Happen?" Livi nickte. „Pesto?" „Pesto." bejahte ich. Wir machten uns auf den Weg nach unten in die Küche. Dort war auch Dylan und trank gerade einen Kaffee, so wie das aussah. „Na Brüderchen? Magst du auch etwas Pesto?" fragte ich ihn, während Livi schon mal alles zusammensuchte. Sie kannte sich ja hier genauso gut aus wie ich. „Nein danke Schwesterherz. Ich treff mich gleich noch mit ein paar Leuten zum Pizza essen. Und danach gehen wir gleich zu Codys Party." meinte er. Ich nickte. „Und weißt du, wo Mom und Dad abgeblieben sind?" Dylan zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, hatten die beiden nicht auch heute irgendwas vor?" Ich überlegte. „Na klar, das Theater!" rief ich und schlug mir die flache Hand gegen die Stirn. Dylan tätschelte meine Schulter und sagte: „Sehr gut. Was bist du doch für ein schlaues Köpfchen. Und noch dazu so hübsch." Er wandte sich zum gehen. „Du bist so ein Doofmann." lachte ich. „Adios Mädels." rief er und war auch schon verschwunden. „Er ist ein Idiot. Ist er nicht ein riesen Idiot?" meinte ich. „Definitiv." stimmte Livi glucksend zu. Livi war gerne hier. Das spürte ich immer wieder. Sie war nämlich Einzelkind und genoss die Atmosphäre zwischen Dylan und mir sehr. „Hallo? Hilfst du mir jetzt mal oder träumst du noch ein Weilchen vor dich hin?" neckte sie mich und ich streckte ihr die Zunge raus.

Nachdem wir unser Pesto gegessen und alles wieder sauber gemacht hatten, beschlossen wir, uns so langsam fertig zu machen für die Party. Während Livi sich ihre blond-roten oder besser gesagt kupferfarbenen langen Haare etwas hochsteckte, verpasste ich meinen braunen Zotteln ein paar Locken. Danach kam das Make-Up an die Reihe. „Was ziehst du an?" fragte sie mich, als ich mir gerade die Wimpern tuschte. „Rock und Overknees." antwortete ich knapp. „Möchte ich erst angezogen sehen." bestimmte sie. Ich grinste und vollendete mein Make-Up. Danach zog ich mich an und merkte, dass Livi schon fertig war. Sie trug ein dunkelblaues eng anliegendes Kleid, dass ihr knapp über die Oberschenkel fiel. Ich pfiff. „Nicht schlecht Mrs. Green. Haben wir denn heute noch mehr vor?" „Naja, eigentlich nicht. Vielleicht ein bisschen rumknutschen." sagte sie und zwinkerte mir zu. Als ich mich fertig angezogen hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Der weinrote high-waist Rock harmonierte einfach mal super mit dem schwarzen, an den Schultern freien Pullover. Dazu Overknees und schwarze Boots. „Ja, so lass ich Sie gehen Mrs. O'Brien." meinte Livi kopfnickend. Livis Handy gab Töne von sich. „Tommy ist gleich bei uns." erzählte sie. „Na dann. Auf geht's." sagte ich. Wir zogen uns noch eine Jacke über, schnappten unsere Taschen und gingen hinunter. Mom und Dad waren mittlerweile wieder zuhause. „Hey." begrüßte ich die beiden, „Wie war es im Theater?" „Also ich glaube dein Vater war weniger begeistert, als ich." meinte Mom und und versuchte sich ihr Lachen zu verkneifen. Dad sah sie nur mit seinem Pokerface an und sagte: „Es war zum schreien." Mom und ich lachten. „Und du gehst gleich noch weg?" fragte Mom nach, als sie mein Outfit bemerkte. „Ja, Livi hat mich quasi dazu genötigt." seufzte ich. „Sie lügt!" widersprach Livi empört. Mom und Dad kicherten. „Na da, viel Spaß euch beiden." sagte Dad und wir bedankten uns. Dann hörten wir auch schon ein Hupen. „Unser Taxi." flötete Livi und war schon zur Tür hinaus.

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