Das Büro

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Die Tür ging auf und ich bemerkte, dass sich dahinter kein Garten befand sondern ein hell beleuchteter Flur. Ich bekam Besuch von zwei Männern, einer mittleren alters und der andere so ca. um die zwanzig. Der ältere von mir aus links hatte kurze blonde Haare und ein etwas faltiges Gesicht, breit gebaut, muskulös und ziemlich unsympathisch. Der andere hingegen war jung, etwas längere braune Haare die ordentlich gekämmt waren, ebenfalls eine breite Statur, nicht ganz so muskulös wie sein Partner, schien aber wesentlich sympathischer mit seinen braunen Rehaugen, die mich interessiert mussterten im Gegensatz zum anderen der mich abschätzend ansah.

   »Mitkommen!« befahl er. Er packte mich am Arm und wollte mich schon abführen als ich mich angewidert von ihm los riss und sagte: »Ich kann auch selber gehen« ich sah ihn ebenso abschätzend an, doch ich vergaß dummerweise dabei mein geschwollenes Bein. »Gut von mir aus. Solange du nicht auf die dumme Idee kommst weg zu rennen« brummte er und lief los. Ich wollte ihm gerade folgen, setzte den ersten schritt als mich der Schmerz durchfuhr.

   »Ah!!!« am Anfang schrie ich wegen den schmerzen, danach ging mein schrei in kreischen über, weil ich merkte,  dass ich gerade fiel und mich noch mehr verletzen würde. Ich macht mich schon auf den Aufprall und die Schmerzen bereit die aber nicht eintraten. Ich hing in der Luft gehalten von zwei starken Armen die mich wieder hoch zogen. Als ich in die schönen Rehbraunen Augen sah bekam ich wieder weiche Knie die drohten nachzugeben. »Marco komm!« herrschte uns der alte an und gieng weiter, Marco, wie ich nun wusste, lächelte mich kurz an, packte mich und trug mich kurzerhand dem alten hinterher.

Ich klammerte mich um seinen Hals um nicht zufällig runter zufallen und versuchte mir den Weg so gut wie möglich zu merken, was ich aber nach etlichem links und rechts abbiegen in den identisch weißen Gängen bald aufgab. Wir erreichten eine mal braune Holztüre was mich sehr verwunderte und steuerten zu meinem Unbehagen diereckt auf die Tür zu. Der Alte gieng zielstrebig auf die Tür zu, öffnette sie, trat ein und sprach irgendetwas was ich nicht verstand. Als er wieder raus kam nickte er rasch Marco zu und verschwand.

Marco trug mich in den Raum dessen hintere Wand komplett aus Milchglas bestand. Davor stand ein großer Tisch aus dunklem glatt poliertem Holz, an der linken wand befand sich eine Landkarte von Amerika was heute aber nicht mehr bewohnbar war, weil es früher als Atommülllager genutzt wurde und verseucht wurde. Daneben noch einige Bilder von Männern und Frauen die ich aber nicht kannte. An der rechten Wand befand sich ein Bücherregal was sich ganz über die Wand zog und nur eine Aussparung für eine Tür in ein wahrscheinlich angrenzendes Zimmer ließ. Marco setzte mich vorsichtig in einen der edlen Sessel die vor dem großen Tisch standen ab. Der Stuhl hinter dem Tisch drehte sich um sobald Marco den Raum verließ.

   »Na lebst du noch?« der Mann lächelte, nahm seine Sonnenbrille ab und ich starrte in die selben blauen Augen wie in dieser Nacht. Stimmt wie lange bin ich schon hier und was ist mit Mom und Dad? Wissen die wo ich bin?

   »Wer sind sie?« fragte ich und musterte ihn. Er war vielleicht so um die vierundzwanzig, hatte längere braune Haare und komischer weiße stechend blaue Augen.

   »Das kann ich dir leider nicht verraten außer du möchtest hier und jetzt sterben. Ich geh mal davon aus, dass dies nicht der Fall ist oder?«

   Ich starrte ihn gestockt an »Was haben sie mit mir vor, wie lange bin ich schon hier und was habet ihr mit meinem bein gemacht?!«

   »Ganz langsam Püppchen«

   »Nenn mich nicht Püppchen! Ich heiße Lea. Lea Blair« unterbrach ich ihn harsch.

   »Schön Lea Blair. Was wir mit dir vor haben wirst du noch früh genug mitbekommen, wie lange du schon hier bist? Die Nacht in der wir euch entführt haben ist zwei Tage her und was dein bein angeht, tya das haben wir bei euch diesmal nur leicht angebrochen damit ihr nicht auf die Idee kommt auszubrechen. Dich meine liebe hat es am härtesten getroffen, die andern können noch laufen, du aber dummerweise nicht. Darum hast du Marco, der dich trägt« bei diesen Worten musste er lachen.

   »Von welche anderen spricht du?!« ich gab ihm mit Absicht nicht den Respekt den er verdiente und duzte ihn mit Absicht, was ihn nicht sehr erfreute. Doch plötzlichen blitze etwas in seinen Augen, darauf stand er auf und lief rüber zu der Tür am Bücherregal. Er drehte sich noch ein letztes mal zu mir um lächelte mich gemein an und öffnette die Tür. Als ich sah welche vier Personen in der Tür standen wurde ich fast ohnmächtig vor Trauer und Schmerz und wünschte nur noch diese vier in Sicherheit zu wissen.

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