Ich bin auf dem Weg in die Kirche St. Maximilian. Dort gehe ich proben. Bewegungskünste. Das ist verschiedene Arten von Akrobatik. Am nächsten Wochenende werden wir 3 Aufführung haben. Mit wir meine ich mich und die anderen Majostics-Mädchen aus meiner Schule. Ja, nur Mädchen, es ist nämlich ne Mädchenschule.
Als ich in der Kirche ankomme, sind fast alle schon da. Ich beeilen mich zum Backstagezelt zu kommen,weil es in der Kirche scheiß kalt ist, nur direkt vor den benzinbetriebenen Heizröhren und im Zelt ist es einigermaßen warm. Auf meinem Weg treffe ich auf eine Gruppe von Mädchen, die um etwas oder jemanden herum stehen. Doch als ich mich recke kann ich nicht über alle hinwegsehen. Weil ich halb einfriere winke ich ab und laufe ins Zelt. "Los! Los! Hop, hop! Alle auf die Bühne! Aufwärmen, und Dehnen!" Och nee! Kälte! Trotzdem begebe ich mich auf die Bühne um Hampelmänner und Dehnübungen zu machen. Verstohlen linse ich immer wieder nach oben zur Traverse, welche in 10m Höhe über uns ist. Das ist bestimmt hoch genug für mich. Ein wenig probe ich noch mit, um nicht aufzufallen, doch dann ergreife ich eine Gelegenheit und klettere ich vorsichtig die Traverse nach oben. Schon wieder laufen mir die Tränen über die Wangen. Als ich ganz oben bin, macht sich mit dem Schwindel auch noch große Verzweiflung und ein Funken Angst breit, doch ich zweifle nicht an meiner Entscheidung. Es ist das einfachste. Das schnellste. Ich setze balancierend einen Fuß vor den Anderen. Ein Aufschrei ertönt von unten. Es hat mich also jemand bemerkt. Jetzt stehe ich in der Mitte der Traverse und schwanke, da ich nicht das beste Gleichgewicht habe. "Lily Nein! Tu das nicht! Komm einfach wieder runter.." Ich kann nicht! Ich muss das jetzt tun! Es tut mir leid! ", schreie ich zurück. Ab da blende ich die Stimmen aus und konzentriere mich zitternd auf mein Ziel: den kalten, harten gefliesten Steinboden der Kirche. Mein Kopf sagt mir mach schon, aber mein Herz will mich zurück halten. Langsam muss ich mich entscheiden. Ich schaue zur Seite und sehe, dass Nick zu mir hochklettert. Tja, jetzt habe ich keine Wahl mehr. Wenn ich jetzt nicht springe wird er mich davon abhalten. Ich muss, doch ich bin feige, ich habe Angst! Nick ist jetzt nunmehr 3 Meter von mir entfernt und murmelt beruhigende Worte in meine Richtung. Er ist gesichert und kann somit nicht fallen, ich schon. Mein Verstand setzt wieder ein, und ich versuch von ihm wegzukommen. Nick darf mich nicht zu fassen kriegen, sonst kann ich mir das ganze sofort abschminken! Mich mit Händen und Füßen an die Traverse klammernd klettere ich in die entgegen gesetzte Richtung. Ein Blick nach unten zeigt mir, dass unten alle Majostics mit verschrecktem Gesichtsausdruck stehen, und angsterfüllt zu mir rauf starren. Fr. Lukas erwacht aus ihrer Starre und schreit nach irgendjemandem. Christoph glaube ich.. Auf einmal rutscht mein einer Fuß ab, und mein ganzer Körper fängt an zu rutschen. Verzweifelt klammere ich mich an eine Eisenstange. Angstschweiß rinnt mir den Rücken runter und meine Hände zittern. Ich versuche mich wieder hochziehen. Ich greife mit einer Hand weiter weg... Oh, shit! Mit einem Ruck hänge ich nur noch an einer Hand. Auf einmal scheinen alle aus ihrer Starre zu erwachen, schreien und wuseln unter mir herum. Mein Arm fängt an zu schmerzen und zu brennen. Ich kann mich nicht mehr lange halten. Bald muss ich loslassen. Ich kann nicht mehr! Ich muss jetzt loslassen! Ein lautes "NEIN!!!" ertönt und meine schwitzige Hand rutscht ab. Ich falle, wie in Zeitlupe. Der Boden kommt immer näher und ich fühle mich schwerelos. Dann ein harter Aufprall, und ein dumpfer Schmerz zuckt durch meinen gesamten Körper. Ich stöhne gequält auf, dann wird alles schwarz. Erleichternde Stille umgibt mich. Den Schmerz spüre ich nicht mehr.Hey, somit ist das zweite Kapitel auch schon wieder vorbei! Wie fandet ihr es, und wollt ihr weiter viel Beschreibung ihrer Gefühle, oder eher mehr Taten? Bitte schreibt das in die Kommentare! Würde mich echt seeeeehr freuen!!! 😘
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Liebe ist nie leicht
RomanceLily ist ein ganz normales Mädchen. Nach außen hin zumindest. Denn in ihrem Inneren sieht das ganz anders aus. Ihr Leben ist sowieso schon ein einziges Chaos, doch durch verwirrende Liebesgefühle wird es immer schlimmer. Sie kommt an ihre Grenzen, u...