6. Wo soll ich jetzt hin?-Umzug

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*PoV. Lily*
Mein Kopf brummt und schmerzt bei jeder Bewegung. Davon bin ich auch aufgewacht. Die Augen aufgrund des hellen Lichts zusammenkneifend versuche ihn herauszufinden, wo ich mich denn befinde. Scheint in einer Art Wohnzimmer zu sein. Ich liege jedenfalls auf einem echt bequemen Sofa...Es hat sogar meine Lieblingsfarbe : Dunkelrot! Mich umsehend bemerke ich, dass alles echt schön und gemütlich gehalten ist, dunkler Esstisch mit passenden Stühlen, warmer Farbton an den Wänden, schön flauschiger Teppich...  Seufzend lasse ich mich zurück in die Kissen fallen und schließe meine Augen. Wo ich wohl bin? Kennen tue ich diese Wohnung auf jeden Fall nicht...
Auf einmal überkommt mich ein dringendes Bedürfnis, und ich folge dem Ruf der Natur. Schwankend und schwindelnd stehe ich auf und mache mich auf die Suche nach dem Badezimmer. Da die Wohnung nicht sehr groß zu sein scheint, ist das Klo schnell gefunden. Nach Erledigung meines Geschäfts, laufe ich neugierig auf den Flur, um mich umzusehen. Aha, eine erstaunlich saubere große , helle Küche, mit einer kleinen Kochinsel, ein gemütliches Schlafzimmer mit Doppelbett, in dem aber nur eine Decke und ein Kissen liegt, eine Abstellkammer, mit Haushaltsgeräten und Essensvorräten.... Gespannt drücke ich die letzte Klinke nach unten: Dahinter befindet sich ein geräumiges, gemütliches, heimeliges Gästezimmer mit Dachschräge, auf der einen Seite. Es hat ein Fenster auf im Dach und auf der entgegen gesetzten Seite, wovor sich hübsche weiße Vorhänge bauschen, da das Fenster gekippt ist. Verzückt reiße ich die Augen auf, und trete ein. Ich bin mir zwar nicht wirklich sicher, ob ich das darf, aber meine Neugier ist zu groß. Vorsichtig streiche ich über die Mahagoni-Kommode, auf der ein kleiner Spiegel steht. Ich hoffe mal, das weinrote Himmelbett, was so breit ist, als wäre es für 2 Leute gemacht, hält mich aus. Überrascht reiße ich die Augen auf, als ich tief in die weiche Matratze hinein sinke. Ich lasse mich in die vielen Kissen sinken, und mein Blick schweift umher. Es gibt noch einen großen Schreibtisch, mit Computer und darüber angebrachten Regalen, in denen man perfekt Bücher oder Schulsachen hätte abstellen können. In einer andren Ecke hängt ein orange-gelb-rot gestreifter Hängesessel von der Decke und daneben steht ein passender Schrank zur Kommode. Die Wände sind in einem sehr hellen gelb gestrichen und strahlen Wärme und Willkommenheit aus. Nachdem ich mich von dem Anblick losreißen konnte, wandern meine Gedanken leider in die falsche Richtung. Warum bin ich eigentlich hier? Was ist passiert? Über diesen Gedanken Nachdenkend Falle ich langsam in einen unruhigen Schlaf.

*PoV Christoph*
Verstimmt stoße ich die Wohnungstür auf, sodass sie laut knallen an die gegenüberliegende Wand schlägt. Etwas von dem Putz an dieser Stelle bröckelt ab, und seufzend hole ich Schaufel und Besen, um die Putzreste zu entfernen. Muss ich wohl schon wieder neu machen... Schnell streife ich mir die Schuhe von den Füßen, werfe meine Jacke über einen Hacken und werfe mich im Wohnzimmer auf das Sofa. Mich umsehe do, kriege ich das Gefühl, dass irgendwas nicht ganz stimmt, irgendwas... fehlt. Dann schlage ich mir die Hand vor die Stirn. Wie konnte ich das nur vergessen? Ich hatte Lily doch hier auf das Sofa gelegt, und jetzt ist sie nicht mehr da. Ich hatte ja erwartet, dass sie wach ist, aber nicht, dass sie weg ist.
Ich springe auf und presche in Richtung Flur, um alle Zimmer zu durchsuchen. Kurz darauf werde ich in meinem Gästezimmer fündig: Da liegt eine kleine Lily auf dem Bett, so schwächlich, und abgemagert, wie schon vor 2 Wochen, und wälzt sich unruhig auf dem schon ziemlich zerwühlten Bett. Dabei stößt sie immer wieder kleine Schreie aus, klammert sich an die Bettdecke, und Wimmer vor sich hin. Einem Impuls folgend trete ich ab ihr Bett, und rüttle an ihrer Schulter, um sie aufzuwecken. Sie fährt sofort hoch und nuschelt angsterfüllt : "Bitte, nicht mehr schlagen!" Gequält schaut sie mich an, mit einem unerklärlichen Schmerz in den Augen, den ich nicht deuten kann. Sie zittert am ganzen Körper und ich kann nicht anders und nehme sie in den Arm. Sie schlingt ihre dünnen Arme um mich und fängt an zu weinen. Nicht dass sie laut weinen würde, nein, dass sie überhaupt weint, habe ich erst 10 Minuten später bemerkt, als meine Schulter langsam durchnässt war. Und noch immer laufen ihr die Tränen still, und wie Sturzbäche über die Wangen. Ich fange damit an, sie hin und her zu wiegen, und ihr wie ein gutes Mantra, Alles wird gut, zuzumurmeln. Anscheinend beruhigt sie das tatsächlich, denn langsam werden die Tränen weniger und ihr Sichtfeld wird wieder klarer. Beschämt wischt sie sich mit dem Ärmel übers Gesicht, nachdem sie sich von mir gelöst hat, und verwischt dabei ihre Wimperntusche nur noch mehr als zuvor. Jetzt sieht sie aus wie ein Panda, aber das  ist das letzte, dass ich ihr gerade sagen würde, also schaue ich sie nur abwartend an, und warte darauf, dass sie irgendetwas sagt, oder fragt, was sie dann nach kurzer Wartezeit auch tut :"Wo bin ich hier und was mache Ich hier, ich muss doch nicht wieder nach Hause, oder?" "Oh, das waren ja gleich drei Fragen auf einmal, aber ich werde sie alle beantworten. Also zunächst sind wir in meiner Wohnung, dann habe ich dich hierher gebracht, weil Ich dich gefunden haben als du... naja, sagen wir mal nach Bestrafung von Seiten deines Vaters ähm, zusammengebrochen bist. Dein Gesicht habe ich noch fertig gereinigt, wie du bestimmt bemerkt hast, bevor ich dich auf die Couch gelegt habe. Und als letztes, neun, du musst nicht zurück zu deinen Eltern. Ich weiß nicht, ob du das willst, aber ich habe mir darüber schon Gedanken gemacht, du könntest.. ", neugierig starrt sie mich an. Schon ist nichts mehr von der aufgelösten Lily von gerade übrig." Du könntest bei mir wohnen bleiben. Wir sind hier am Lehel, also relativ nah an deiner Schule, und das Zimmer kannst du haben, und mit dem Jugendamt kann ich auch noch reden... Vorausgesetzt, du willst überhaupt. Ich kann dir auch noch Zeit zum Nachdenken geben", stammle ich, und will gerade aufstehen, und aus dem Zimmer verschwinden, als sie mich am Arm zurückhält. "Hey,da muss ich gar nicht überlegen, da sage ich sofort ja, und übrigens, dieses Zimmer ist ein Traum", zwinkerte sie mir zu, bevor sie aufsteht, hinausgeht, und mich vollkommen überrumpelt zurücklässt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 01, 2018 ⏰

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Liebe ist nie leichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt