Ein dumpfer Schmerz umgibt mich und ich will versuchen meine Augen aufzuschlagen, doch es funktioniert nicht. Ich höre langsam lauter und schneller werdende Piepsgeräusche. Unter höchster Anstrengung blinzle ich in grelles Licht. Alles ist weiß, und sticht in meine Augen. Schnell klappe ich die Augen wieder zu. Auf einmal höre ich die Tür aufgehen, und zwei weiße Personen stürmen herein. Sie stellen sich neben mich und fühlen meinen Puls. Aso! Ich bin im Krankenhaus! Erschöpft nuschele ich :"Was is passierd?" Ich kriege keine Antwort, sondern der eine wendet sich den gefühlt 100 Geräten neben mir, die ich erst jetzt bemerke, zu. Der Andere verschwindet wieder aus dem Zimmer, mit der Anweisung meine Eltern und Fr. Lukas zu informieren.
Kurze Zeit später bekomme ich die Information, dass meine Eltern nicht erreichbar waren. Das gute daran ist, dass ich sie jetzt nicht sehen muss. Fr. Lukas konnte natürlich sofort erreicht werden, und hat auch schon jemanden losgeschickt, der mir alles erzählen soll. Ich lächle, mit dem Gedanken daran, dass mich gleich jemand besuchen kommt. Und damit schlafe ich dann auch wieder ein.
Geweckt werde ich durch eine raue Hand, die sanft über meinen Handrücken streicht. Verwirrt schlage ich die Augen auf, und sehe verschwommen, dass eine große, ich schätze männliche Person, neben meinem Bett sitzt. Das Bild wird klarer, und ich realisiere, dass die Person Christoph ist. Das wäre ja nicht von so großer Bedeutung, aber Christoph ist der einzige erwachsene Mann, der bei unserer Aufführung mitwirkt, also mit auf der Bühne steht. Er ist der Hahn im Korb und genießt diese Rolle voll und ganz. Ich muss sagen ich kann verstehen, dass die andren ihn so anhimmeln, besonders meine Freundin Nera,denn er ist unvergleichlich witzig, bringt einen immer zum Lachen, unglaublich cool, und irgendwie hat er einfach eine sehr anziehende Art. Seine tiefe Stimme hört sich sehr reif und erwachsen an, im krassen Gegensatz dazu steht sein kindlicher Charakter. Er ist ein Kind, im Erwachsenenkörper, wie Fr. Lukas zu sagen pflegt. Ich glaube Fr. Lukas kennt ihn, weil er Schüler von ihrem Mann war, der an einer anderen Schule auch Bewegungskünste unterrichtet hat. Alle lieben Christoph, und scharwänzeln um ihn herum. Für Nera schäme ich mich manchmal ein bisschen, da sie in seiner Gegenwart immer etwa peinlich kichert und jede Möglichkeit nutzt ihn anzufassen. Dann erzählt sie noch Wochen lang von ihm, was auf die Dauer echt nervig ist. Ich gebe ja zu, mit ihm kann man einfach super rumalbern und er sieht echt gut aus: Markantes Kinn, groß und muskulös. Dann kann er noch bewundernswert gut Keulenjonglieren, was bei ihm einfach wie ein Kinderspiel aussieht! Er kann auch echt coole Variationen beim Parsen, die total locker und lässig aussehen, wenn er sie macht. Obendrein hat er auch noch eine unglaublich ansteckende Lache, das heißt, wenn er richtig lacht, liegen bald alle vor Lachen am Boden. Er ist saucool, aber muss man deswegen so ein peinliches Tam-Tam um ihn machen, Mädels?
Naja, und genau dieser Christoph sitzt jetzt an meinem Bett und streichelt meine Hand. Ich schätze mal, andere Mädchen, wie Nera würden davür einen Mord begehen. Ich jedoch nicht. Ich genieße einfach die zärtlichen Berührungen, die ich von meinen Eltern nie bekommen habe. Glücklich lächele ich ihn an. Ich bekomme ein strahlendes Lächeln von ihm zurück. Die Berührungen weiterhin genießend, schließe ich entspannt und erschöpft die Augen und flüstere: "Was ist passiert?" Er räuspert sich: " Bis wohin kannst du dich denn erinnern?" Ähm.... "Bis dahin wo ich auf dem Boden aufgekommen bin..", sage ich peinlich berührt. Auf einmal wird sein Blick ernst und fürsorglich :" Was hast du dir nur dabei gedacht?", fragt er vorwurfsvoll, "weißt du eigentlich, was für Sorgen deine Freunde, alle Mädchen und besonders Fr. Lukas sich gemacht haben?" Ich kneifen meine Lieder zusammen und antworte nicht. "Du musst nicht darüber reden, aber wenn du möchtest bin ich immer da," sagt er erstaunlich ernst für seine normale Verfassung. " Ich muss mich nur darauf verlassen können, dass du sowas nicht nochmal versuchst sonst musst du in die geschlossene Anstalt.. Und das willst du doch nicht, oder? " Immer noch schweigend schüttele ich kaum merklich den Kopf. Als er gerade gehen will, flüstere ich mit heiserer Stimme :" Wie lang war ich eigentlich weg? "" Für einandhalb Wochen.. " " Und die Aufführungen? "Frage ich deprimiert." Die wurden verschoben, da wir nicht ohne dich wollten. Die Stimmung allein war in diesen Wochen schon grausam, weil sich viele deiner Freundinnen die Schuld gaben, weil sie nichts bemerkt hatten.. " den Rest des Satzes lässt er ins Leere laufen. Ich seufze traurig und von Schulgefühlen übermannt. Das war genau das was ich nicht wollte. Doch jetzt weiß ich das mein Herz recht hatte. Ich darf das ich. Ich darf niemals wieder auch nur daran denken. Ich kann einfach niemanden im Stich lassen.
Durch die Wucht dieses Gedankenschwalles habe ich gar nicht gemerkt, dass Christoph gegangen ist... Wenn du reden möchtest, bin ich immer da... Lächelnd lasse ich mich den Satz durch den Kopf gehen. Vielleicht komme ich auf dieses Angebot zurück. Wer hätte gedacht, dass dieser Scherzkeks so ernst und fürsorglich sein kann?Tja, das wars auch schon wieder für heute meine Lieben! Wie findet ihr Christoph, und ihren Beschluss, nicht mehr an so etwas zu denken? Schreibt es mir bitte in die Kommentare!🙏🏻
Auch Anregungen und Wünsche von euch nehme ich gerne zur Kenntnis und versuche sie umzusetzen..
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Liebe ist nie leicht
RomanceLily ist ein ganz normales Mädchen. Nach außen hin zumindest. Denn in ihrem Inneren sieht das ganz anders aus. Ihr Leben ist sowieso schon ein einziges Chaos, doch durch verwirrende Liebesgefühle wird es immer schlimmer. Sie kommt an ihre Grenzen, u...