3. Vater..

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„Vater kommt heim!!", aufgeregt kam Bach, eines meiner Geschwister in den Bau gerannt. Blitzschnell stand ich auf und jagte aus dem Bau. Ich wollte bereit sein, wenn mein Vater endlich kam. Es wird das erste Mal sein, das ich ihn treffen werde. Blüte hat mir schon viel über ihn erzählt. Er war auf einer grossen Reise mit zwei weiteren Kämpfer. Mutter sagte, sie heissen Sprenkel und Wolke. Meine Knie zitterten und ich konnte kaum stillstehen vor Aufregung. Ich hüpfte im Kreis herum und ging so allen auf die Nerven. Blüte versuchte immer wieder mich zu beruhigen, doch es war sinnlos. Meinen Geschwister ging es gleich. Sie waren alle genauso aufgeregt wie ich. Ich putzte mein Fell, bis es schön glänzte und stellte mich gerade hin. Den Schwanz auf die Pfoten, Schnauze nach vorn gerichtet. Meine Mutter befall uns, stehen zu bleiben, als mein Vater endlich in Sicht kam. Sie wollte uns einzeln vorstellen. Vater roch fremd, aber auch irgendwie vertraut. Das lag wohl daran, dass Mutter ähnlich roch. Blüte rannte auf den grossen Wolf zu und begrüsste ihn stürmisch. „Regen!", Regen.. es klang ehrfurchtsvoll.. So hiess Vater. Mein Vater! „Blüte..", beide schnupperten zärtlich aneinander. „Schau! Das sind deine Jungen!", ich stellte mich nochmals gerade hin, um grösser zu wirken. Jetzt kam unser Auftritt! Langsam trottete Regen auf uns zu und begrüsste jedes mit seiner Schnauze. Sein Blick war voller Stolz. Als er bei mir ankam, staunte er: „Du bist aber gross!", stolz hob ich meine Brust. „Willkommen zuhause, Vater!" Regen schnippte mit dem Schwanz und wir folgten ihm.

„... und dann griff uns ein Adler an, er war sehr hungrig", alle hörten Regen aufmerksam zu, als er von den Abenteuer erzählte, die er, Sprenkel und Wolke zusammen erlebt hatten. Eigentlich wusste ich gar nicht, weshalb sie auf diese Reise gegangen waren. Ich frag sie einfach.. „Regen?", „Ja, Frost?", erwiderte er geduldig. Zögernd fragte ich: „Wieso seid ihr überhaupt auf die lange Reise gegan-", „Schlafenszeit!", unterbrach mich Blüte. Sie sagte dies zu glücklich, es klang unecht. Und überhaupt war die Nacht noch gar nicht richtig hereingebrochen. Will sie mir etwas verheimlichen? „Kann ich noch kurz etwas fragen? Bitte, bitte", flehte ich. Doch Blüte schritt bereits zum Bau und meine Geschwister folgten ihr widerwillig. Mir blieb nichts anderes übrig, als es ihnen gleich zu tun. Ermutigend schnippte mir Vater mit dem Schwanz über die Schulter. Mit gesenktem Kopf holte ich die anderen ein. Dabei hatte ich ein komisches Gefühl.. Jemand starrt mich an.. Kurz drehte ich meinen Kopf nach hinten. Die anderen Wölfe sassen an den gleichen Plätzen wie vorhin. Regen tauschte mit Rostnase weitere Neuigkeiten aus. Dann musste ich mich wohl geirrt haben. Aber dieses Gefühl war so doch eindeutig. „Frost?", wiederholte Blüte. Um mir eine Strafpredigt zu ersparen, murmelte ich: „Ich komme ja schon".

Frostmond - Legends Of The WolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt