Kapitel 32

2.2K 247 31
                                    

Zum Glück war das obere Stockwerk, in dem ich Jungkook gefunden hatte, gut und einfach zu durchqueren. Wir hatten schnell den großen Speiseraum erreicht und ich ging zusammen mit Jungkook durch ihn. Der Jüngere klammerte sich fest an meine Hand und ich lächelte leicht. Er war so süß und unschuldig.

Schließlich erreichten wir die Treppe und liefen sie gemeinsam leise hinunter, standen dann jedoch etwas orientierungslos herum. Die Gänge hier erinnerten an ein Labyrinth, mit dem Unterschied, dass man anhand der Türanzahl die Gänge unterscheiden konnte. Aber trotzdem erinnerte ich mich nicht mehr an den Weg, weshalb wir umherirrten.

Verbissen kaute ich auf meiner Unterlippe und zog Jungkook in den nächsten Gang, der meiner Meinung nach richtig war. Auch wenn es wieder zu ruhig war, wollte ich hier so schnell wie möglich heraus. Und das zusammen mit Jungkook.

Nie wieder würde ich ihn alleine lassen.

Als wir um die nächste Ecke bogen, erblickte ich den Typen, der zuvor an der Wand gelehnt hatte. Auch jetzt tat er es immer noch, jedoch hatte er sein Handy nicht mehr in der Hand. Aus diesem Grund entdeckte er uns auch sofort und drückte sich alarmiert von der Wand ab, um auf uns zuzukommen. 

"Einbrecher! Er hat den Jungen!", rief er laut und rannte auf uns zu. Ich spürte, wie sich Jungkook hinter meinem Rücken versteckte, er war immer noch total verängstigt. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen, aber es bedeutete auch, dass ich mich noch mehr anstrengen musste, um uns beide zu verteidigen.

Kaum bremste der junge Mann vor mir ab, setzte er zum Schlag an, dem ich gekonnt auswich. Direkt rammte ich meinen Ellenbogen in seinen Magen, weshalb er überrascht den Rücken krümmte und aufkeuchte. Doch meinem Tritt, der daraufhin folgte, konnte er gerade so noch ausweichen. Ein wenig verärgert biss ich mir wieder auf die Lippe und konterte seine Angriffe, hob immer wieder abwehrend meine Hände. Vielleicht konnte er nicht gut kämpfen, aber hartnäckig war er, das musste man ihm lassen. Dennoch gelang es mir, ihn an der Schläfe zu treffen, wodurch er halb ohnmächtig zu Boden sank.

Durch die Gänge hörte man schon das laute Rufen der anderen und ohne weiter Zeit zu verschwenden, schnappte ich mir Jungkooks Hand und zog ihn hinter mir her. Er stolperte dadurch überrumpelt, das spürte ich, aber er konnte sich noch fangen und folgte mir eilig. Auch ihm schoss Adrenalin durch die Adern. Wir mussten sofort hier raus.

An der Treppe standen zwei weitere, mir unbekannte Männer, die uns überrascht anstarrten. Offensichtlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass wir schon hier waren, weshalb es mir ein Leichtes war, sie einfach zur Seite zu stoßen. Wir stürmten die Treppen hinunter und rannten einfach nur noch, inzwischen vernahm ich sogar das angestrengte Atmen Jungkooks. Er schien schwach zu sein. Hatten sie ihm etwa schon etwas verabreicht? Das musste ich später sofort untersuchen. Sobald wir in Sicherheit waren.

Die vor uns liegende Tür war zu, weshalb ich mit der Schulter voran sie aufstieß und dabei das schmerzerfüllte Aufzischen eines älteren Mannes hörte, der augenscheinlich dahinter gestanden hatte. Weiter kümmerte ich mich jedoch nicht um ihn, da wir hinter uns schon die lauten Schritte der anderen hören konnten.

Allerdings war das Glück auf unserer Seite. Vor uns lag die Eingangstür, die ich mithilfe meiner Werkzeuge geöffnet hatte und ich rannte beinahe gegen sie.
Zu meiner großen Verwunderung ging sie aber nicht auf. Wir waren eingesperrt.

Scheiße.

You Are More ★ Taekook [Texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt