Ich stöhnte auf. "Wieso dauert das denn so lange, Paps?", fragte ich genervt. "Nur noch ein bisschen, Schatz. Hier ist so viel Verkehr!", antwortete mein Vater geduldig. Wir waren gerade auf dem Weg ins Krankenhaus, weil ich vom Kinderarzt hierhergeschickt wurde. Ich war beim Training umgeknickt und hatte nun starke Schmerzen im Fuß, ich konnte nicht mal auftreten. Hoffentlich war es nicht gebrochen, Fußball war einfach mein Leben! Das wäre so schlimm! "Wir sind da!", unterbrach mein Vater meine Gedankengänge. Er parkte gerade und ich schnallte mich schon einmal ab. Ich öffnete die Autotür und wollte schon aussteigen, aber der Schmerz in meinem Fuß wurde beim Auftreten natürlich viel schlimmer. Ich schrie auf. Ich Dummkopf! Das war ja der Grund, wieso wir hier waren... "Emilia, du sollst doch nicht auftreten! Ich trage dich!", schimpfte mein Vater mich. Dann nahm er mich hoch, den einen Arm in meinen Kniekehlen und den anderen an meinem Rücken, während ich meine Arme um seinen Nacken legte. So trug er mich in die Notaufnahme und setzte mich dort auf einen Stuhl. Mein Vater ging zum Empfang und schien uns anzumelden. Ich versuchte mich relativ gemütlich hinzusetzen und holte mein Handy aus meiner Jackentasche. Mein Vater kam nun auch und beschäftigte sich mit einer Zeitschrift, während ich am Handy war. Nach knapp 45 Minuten kam eine Krankenschwester und begrüßte uns. Sie fragte: "Hallo, ich bin die Schwester Linda, wie heißt du denn und was hast du gemacht?" "Ich bin Emilia Orlando. Und ich bin umgeknickt beim Fußball und kann nicht mehr auftreten.", antwortete ich. "Der Kinderarzt hat uns ins Krankenhaus geschickt", fügte mein Vater hinzu. Die Schwester hatte einen Rollstuhl dabei und schob mich ins Behandlungszimmer. Sie verschwand und kurze Zeit später kam sie mit einem Arzt zurück. Dieser stellte sich vor: "Hallo, mein Name ist Mike Arendt und ich bin der behandelnde Arzt hier in der Notaufnahme. Also Emilia, ich hab schon gehört, dass du umgeknickt bist und, dass ihr vom Kinderarzt kommt?" "Genau.", bestätigte mein Vater. Nun sollte ich mich auf die Liege legen, meinen Socken ausziehen und die Hose etwas hochziehen, damit der Arzt meinen Fuß gut anschauen konnte. Er betastete ihn und ich schrie vor Schmerzen auf. "Okay, wir müssen dich hier gar nicht weiter quälen, wir werden da jetzt ein Röntgenbild von machen. Ich vermutete, dass es sich hier leider um eine Fraktur, also einen Bruch, des Sprunggelenks handelt.", sagte der Arzt. Ich schnappte erschrocken nach Luft, "Bruch?", fragte ich mit zittriger Stimme. "Ja, aber ist nur ein Verdacht!", sagt Herr Arendt und streichelte mir aufmunternd über die Hand. Ich bemühte mich, nicht anzufangen zu heulen. Fußball war mein Leben und jetzt war auch noch Turniersaison. Was sollte ich nur machen ohne Fußball? Ich blinzelte die Tränen schnell weg, ich wollte ja nicht wie eine Heulsuse rüberkommen, ich war schließlich 14 und nicht mehr 5! Im Röntgen bekam ich nicht mehr viel mit, da ich sehr meinen Gedanken nachhing. Ich wusste gar nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann saß ich wieder im Behandlungszimmer auf der Liege und mein Vater und die Krankenschwester waren auch da. Dann kam Herr Arendt wieder herein. Die Schwester Linda gab ihm meine Röntgenbilder und er schaute sie sich genau an. Währenddessen musterte ich ihn ganz genau. Ich hoffte die ganze Zeit so sehr, dass es nicht gebrochen war! Nun sah Herr Arendt auf und kam zu mir. Er legte die Hand auf meinen Oberschenkel und sagte mir: "Also Emilia... Leider hast du wirklich eine Fraktur des Sprunggelenks. Und bedauerlicherweise können wir auch nicht konservativ behandeln, sondern du musst operiert werden...". Mein Vater und ich riefen beide gleichzeitig: "Was?!" Herr Arendt sah uns nur bedauernd an. Ich fing nun doch an zu heulen, ich konnte es nicht verhindern. "Aber... jetzt ist... Turniersaison... i-ich kann nicht fehlen!", presste ich zwischen meinen Schluchzern hervor. Herr Arendt umarmte mich kurz und sagte: "Es tut mir wirklich sehr leid, aber da kann man nichts machen. In ungefähr zwei Monaten kannst du dann wieder Sport treiben!" "Zwei Monate?", fragte ich ungläubig und schluchzte frustriert auf. Wieso musste es immer mich treffen?!
Guten Abend! Ich habe es doch noch geschafft heute einen Short zu schreiben. Ich hoffe er gefällt euch. Spielt ihr Fußball? Ich nicht 🤷🏽♀️
Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen und wenn ihr Fortsetzungen wollt, dann sagt Bescheid! ❤️
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ASDS & KAS - Kurze Einblicke (Kurzgeschichten)
FanficHier findet ihr Kurzgeschichten über Auf Streife die Spezialisten und Klinik am Südring. In jedem Short gibt es eine andere Hauptperson! Viel Spaß! ❤️