1. Tag-Montagmorgen

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Ich wache auf. Auf den ersten Gedanken scheint alles normal zu sein, doch schließlich fällt es mir, wie ein Granitstein der gegen eine Domwand geschleudert wird, in mein Gedächtnis. Wir fahren heute nach Trier, die älteste Stadt Deutschlands. Mit fast schon zu viel Freude für einen Montagmorgen, springe ich aus dem Bett direkt unter die Dusche. Die Wassertemperatur passt sofort und ich genieße das, sich über mich ergießende, Wasser. Nach dem meine Hygiene, dem schönen Tag, gutesgehend gerecht wird, mache ich mir Frühstück. Vor Aufregung kriege ich nur ein paar Bissen runter, aber ich werde so schnell nicht mehr zum Essen kommen, also ist ein bisschen schon eine ganze Menge oder zumindest besser als gar nichts. Wir werden ca. 3 Stunden fahren. Auf Hälfte der Fahrt werden wir wohl eine Pause machen. Insofern werde ich auf jeden Fall nicht verhungern. Ich packe noch schnell den restlichen Krams zusammen und starte nur 15 Minuten hinter meinem Zeitplan. Komme um 8:15 Uhr hechelnd an der Schule an. Nach Plan sollte der Bus um 8:30 Uhr losfahren, jedoch sehe ich niemandem am Tor stehen. Nur ein paar Eltern haben sich dort versammelt, doch von Schülern ist keine Spur zu sehen. Ich bezweifle, dass ich den Zettel richtig gelesen habe. „Henri", ruft eine vertraute Raucher-Stimme. Hr. Mansen steht in der Tür eines Klassenzimmers des Neubaus. Der komplette Kurs starrt mich an. „Du bist zu spät", begrüßt mich Magnus. „So lange der Bus nicht ohne mich losgefahren ist, bin ich pünktlich", erwieder ich. Peter ist wie immer am träumen und bemerkt meine Anwesenheit erst nachdem ich ihm, nett wie ich bin, direkt in den Blick schnipse. Er schreckt auf und begrüßt mich mit einem schlafrigen Unterton (Und ich dachte ich hätte schlecht geschlafen). Nun steht uns geduldiges Warten bevor. Es ist 8:47 Uhr als der Bus endlich in Sicht tritt. Es entsteht das übliche Chaos und ein riesiges Knäuel bildet sich um den Bus Eingang. Alle wollen ihre Plätze nach Wunsch und daher drängeln sie sich wie wilde Tennies bei einem Konzert von irgendeiner Momentan beliebten Boygroup. Es ist ziemlich bescheuert, doch das schlimmste ist, dass ich einer von ihnen bin. Magnus und ich wollen unbedingt das Sitzpaar vor der Treppe zum hinteren Eingang erreichen und sind daher auch ordentlich am drängeln. Als wir in den Bus kommen sehen wir das all das Quetschen umsonst gewesen war. Maya und Marie haben sich unsern Platz weggeschnappt. Sind aber Verhandelsfreudig und genehmigen uns unseren gewünschten Sitzplatz. Mit nur 34 Minuten Verspätung fahren wir dann um 9:04 Uhr los.

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