Kapitel 2
Gelangweilt spiele ich mit meiner Haarsträhne, während mein Mathelehrer anfängt, die Hausaufgaben zu verbessern. Heute ist definitiv nicht mein Tag. Mir reicht es schon, das ich in der Schule permanent das Wort "Abschlussprüfung" zu hören bekam. Jetzt muss ich mir auch noch meinen Kopf über Yax zerbrechen. -Das hast du gar nicht nötig!- Es hallt immer und immer wieder in meinen Kopf. Andauernd. Nachdem er das gesagt hatte, ist er einfach Wortlos abgehauen. Einfach so! Nachdenklich male ich ein Herz in mein Heft, radiere es aber kurz darauf wieder weg. Nicht das Lucy noch auf die Idee kommt, das hätte was zu bedeuten. "Und dann kam er wieder mit seiner blöden Eifersucht!", regt sich Lucy über ihren Freund auf. Sie hat Probleme! Ich wäre schon zufrieden, wenn ich nicht immer Rückzüge machen würde. "Aber ihr habt euch wieder vertragen?", frage ich und stütze meine Kinn auf meiner Faust ab. Grinsend nickt sie, "Versöhnungssex ist der beste!".
Es war wieder einer dieser Tage, an denen ich stumm in meinem Zimmer hocke und der Melodie der Musik horche. An sich entspannend. Aber auf Dauer auch langweilig. Entschlossen beschließe ich, mit meiner Mutter einkaufen zu gehen. Einfach um an diesen blöden Tag doch noch was produktives zu machen. Auch wenn ich nur den Einkaufswagen durch den Gang aus Regalen schiebe und während dessen irgendein Zeug hinein werfe. "Weißt du ob wir noch Butter daheim haben?", frägt sie mich und hält gleich mehrere Päcken in die Luft. "Ne haben keinen mehr!". "Sicher?". "Jap".
Mein Blick fällt auf einen schwarzhaarigen jungen Mann, welcher an der gegenüberliegenden Regalwand mehrere Flaschen Rotwein herunter holt. Yax? Undercover schiebe ich den Einkaufswagen auf die andere Seite des Ladens um danach den Eindruck zu erwirken, gerade erst in das Geschäft gekommen zu sein. So konnte ich -meiner Meinung nach- an dem Mann vorbeilaufen, ohne das es total bekloppt aussah. Noch dazu versuchte ich ein Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Er war es! 100%ig. Diese struppligen schwarzen Haaren, die Lederjacke und diese strahlenden Augen. Mein Blick fiel auf seinen vollbeladenten Wagen. Für was braucht er denn so viel Wein? "Mila?", verwundert betrachtet er mich, wie ich seinen Masseneinkauf beäuge. Ertappt blicke ich auf "Hei".
"Was machst du da?", grinsend lehnt er sich an der Schiebestange des Einkaufwagens an und mustert mich. "Ich hab mich nur gerade gefragt, wie verrückt manche Menschen sein müssen, um drei Kartoons Rotwein zu kaufen." Lachend betrachtet er mich, sagt jedoch nichts. Okay?
Schweigend stand ich ihm gegenüber und versuchte sein Verhalten ein zu ordnen. Er stand einfach nur da und ließ seinen Blick auf mir ruhen. "Okay ähm ich sollte dann mal gehen", sage ich und schiebe den Wagen ein Stück nach vorne. "Wahrscheinlich solltest du das!", grinst er und holt den nächsten Kartoon aus dem Regal.Das war jetzt vielleich seltsam. Und unbeschreiblich peinlich!
Verwirrt laufe ich zu meiner Mutter und stelle mich mit ihr an der Kasse an.
Warum musste ich auch unbedingt an ihm vorbei fahren, um dann fest zu stellen, das es wirklich er ist. Was brachte mir dieses Erkenntnis? Richtig! Garnichts. Noch dazu bin ich gerade wie eine kranke Stalkerin rüber gekommen!
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Lila Regen
Romance"Lila Regen" ist ein realistisch gestalteter Roman, welcher sowohl Kitsch als auch ernstere Themen beinhaltet. Mila ist ein siebzehnjähriges Mädchen, welches wie jeder andere eine Schule besucht und alltägliche Probleme überwinden muss. Sie geht ger...