Letters To No One

Café

Lieber Niemand,
Bevor ich beginne: Die heiße Schokolade und die Blaubeer-Muffins sind himmlisch. Falls du das noch nicht wusstest habe ich dir gerade einen riesigen Gefallen getan. Diesen Brief habe ich einfach auf einem Tisch liegen gelassen. In der Karte versteckt. Ich hoffe mal, du hast noch nicht bestellt? Meine spezial Bestellung geht nämlich auf mich, ich hab schon bezahlt.
Also, warum lasse ich einfach einen Brief in meinem Lieblings Café liegen? Noch vor 12 Stunden saß ich selbst auf diesen Platz und schrieb diese Zeilen. Dieses Cafés ist zu meinem zweiten zuhause geworden. Die Speisekarte bin ich vielleicht schon vier mal durch, deshalb kannst du mir ruhig glauben, dass die Schokolade hier die beste in der ganzen Stadt ist. Als ich gerade begann zu schreiben war es immer mein Traum, wie in den ganzen Hollywoodfilmen in einem Café zu sitzen und zu schreiben. Vielleicht einen Bestseller? So weit bin ich leider noch nicht, also schreibe ich Briefe. Ich schreibe Briefe an Leute, die ich nicht kenne. An niemanden. Manche Menschen wünschen sich etwas in der Welt bewirken oder verändern zu können, aber das schaffen nur die wenigsten. Deswegen hier mein Rat: Versuche erst etwas in deinem Leben und im Leben deiner Mitmenschen zu bewirken. Das macht glücklich. Und wir sollten viel öfter glücklich sein, im Leben. Wir sollten unsere Träume verwirklichen, auch dann, wenn andere Menschen uns sagen, dass dies nie was wird. Denk immer daran: Sie gehen von ihren Grenzen und Möglichkeiten aus, nicht von deinen. Das, was für einen Menschen unmöglich scheint, kann für einen anderen so selbstverständlich sein, wie zu atmen.
Dein Jemand