3. Kapitel

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„Ich bin aber schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gefahren.", meinte ich auf dem Weg dahin zu Tom. „Das wird schon. Wenn du es einmal kannst, dann verlernst du es auch nicht mehr so einfach.", sagte er und machte den ersten Schritt aufs Eis. Ich machte es ihm gleich, war aber deutlich wackliger als er unterwegs. Wir fuhren langsam los. Da Tom merkte wie unsicher ich war, nahm er meine Hand und hielt mich somit fest. „Dir passiert nichts. Wenn du fällst halte ich dich.", meinte Tom zu mir und wir fuhren los. Seine Finger verschränkten sich mit meinen. Das war ein wunderschönes Gefühl. Wir fuhren eine Weile so rum. Zwischenzeitlich zog Tom mich hinter sich her, damit auch ich etwas Tempo aufnehme, oder er schob mich vor sich. Nach ungefährer 30 Minuten machten wir am Rand der Bahn eine Pause. Wir fuhren also beide zum Geländer und ich versuchte davor irgendwie zu bremsen, was nicht so ganz klappte und ich somit fast hinfiel. Tom legte aber sofort seine Hände in meine Taille, hielt mich fest und zog mich wieder hoch. Wir standen nun voreinander, Toms Hände um meine Taille, meine Hände auf seinen Armen und schauten uns tief in die Augen. Tom kam meinem Gesicht immer näher, bis sich unsere Lippen endlich berührten und wir uns küssten. In mir gab es eine kleine Explosion. Meinen ganzen Körper durchzog ein Kribbeln. Als wir uns dann wieder voneinander lösten schauten wir uns wieder in die Augen und lächelten uns gegenseitig an. „Wollen wir noch ein bisschen fahren?", fragte Tom in einer ruhigen und sanften Stimme, die man so gar nicht von ihm kennt. Wir fuhren beide zusammen dann noch ein paar Bahnen, bevor wir unsere Schlittschuhe wieder abgaben und uns auf den Weg zu Toms Auto machten. Dort gingen wir zur Beifahrertür, wo ich mich gegen das Auto lehnte. Tom stand vor mir und stützte sich mit seiner Hand am Auto ab. Die andere Hand legte er um meine Taille und fing an mich zu küssen. Als wir uns voneinander lösten stiegen wir ins Auto ein und Tom fuhr mich nachhause. An meiner Wohnung stiegen wir beide wieder aus und Tom wollte sich mit einem Kuss von mir verabschieden. Dieser Kuss wurde aber immer leidenschaftlicher, sodass ich ihn kurzentschlossen mit in meine Wohnung nahm. Ich schloss die Haustür auf und Tom zog mich sofort in die Wohnung und fing wieder an mich zu küssen. Ich schloss die Tür hinter uns, Tom drückte mich gegen die Wand und zog mir mein Oberteil aus. „Olivia? Bist du es?", hörte ich eine leise Stimme fragen. Tom und ich drehten uns beide zur Zimmertür von Ana und sahen sie im Türrahmen stehen. Ich zog mir schnell mein Shirt wieder an. „Ich glaube ich gehe mal lieber.", sagte Tom, gab mir noch einen Kuss und ging dann durch die Wohnungstür. „Sorry. Wollte nicht stören.", meinte Ana. „Schon okay. Alles in Ordnung bei dir?", antwortete ich ihr. „Ja passt schon. War nur wach und habe was gehört und wollte schauen ob du das bist. Wusste ja nicht, dass das so ne ungünstige Situation war.", antwortete sie mir. „Ja is halt passiert. Is ja nun auch nicht so schlimm.", erwiderte ich. „Aber erzähl doch mal. Wenn mich nicht alles täuscht war das Tom. Richtig? Ist das jetzt was ernstes zwischen euch?", wollte sie wissen. „Ja. Es war Tom. Und ich kann dir noch nicht sagen was genau das ist.", antwortete ich ihr. „Hm. Okay. Ich geh dann auch wieder ins Bett.", sagte Ana und schloss die Tür wieder hinter sich. „Gute Nacht.", meinte ich noch und ging dann auch in mein Schlafzimmer um zu schlafen.

Als am nächsten Morgen mein Wecker klingelte war es viertel vor sechs. Ich stand auf und ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen, wo Ana auch schon saß. „Morgen. Du bist ja auch schon wach.", meinte ich. „Ja konnte nicht mehr schlafen.", antwortete sie mir. „Wieso denn nicht? Du warst doch gestern auch noch so spät wach.", sagte ich. „Weiß auch nicht. Bin vor 1,5 Stunden wachgeworden und konnte einfach nicht mehr schlafen.", meinte sie. „Aber es ist wirklich alles okay bei dir?", wollte ich nun nochmal wissen. „Ja. Wirklich.", sagte sie. „Und wenn irgendetwas sein sollte..." „... dann komm ich zu dir.", unterbrach Ana mich. „Okay gut. Dann bin ich beruhigt.", meinte ich und ging dann mit meinem Kaffee ins Bad, um mich dort umzuziehen und zu schminken. Dann verabschiedete ich mich auch schon wieder von Ana und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Vor dem Haupteingang traf ich auch Tom, welcher mich an einem Arm festhielt, damit ich vor ihm stehen bleiben muss. Er nahm mich an der Taille, zog mich ran und fing an mich zu küssen. „Guten Morgen erstmal.", sagte er nachdem wir uns voneinander lösten und grinste mich an. Dann fing er wieder an mich zu küssen. „Olivia Olivia.Willst du uns nicht vorstellen?", hörte ich eine Frau vor mir sagen, während wir uns immer noch küssten. Ich schaute auf und sah Ina in die Augen, welche mich erwartungsvoll anschaute. Dann drehte auch Tom sich um und schaute sie an. „Kowalski? Du?", meinte Ina erschrocken, da sie Tom von hinten anscheinend nicht erkannt hatte. Wir schauten sie nur beide an. „Olivia ich dachte du hast einen guten Männergeschmack, aber wirklich? Ihn?", meinte Ina nun zu mir, woraufhin ich nur mit den Schulter zuckte. „Naja. Müsst ihr ja entscheiden. Aber Kowalski. Versau es nicht!", mahnte sie ihn. „Jaja. Is ja gut. Lass uns hochgehen.", meinte Tom nur und wir gingen alle ins Büro und setzten uns an unsere Schreibtische, um zu arbeiten.

ANAS POV

Kurz nachdem Olivia gegangen ist verließ auch ich das Haus, um in die Schule zu gehen. Zu diesem Ort, den ich so sehr liebte. Nicht. Ich hasste es in der Schule, und fieberte nur noch darauf hin, dass ich endlich fertig bin und all diese blöden Kommentare und sowas nicht mehr ertragen muss. Ich ging in den Kursraum und setzte mich ganz hinten rechts an den einzigen freien Tisch. Alleine. Was auch sonst. Jeder unterhielt sich mit jemanden und ich saß einfach an meinem Tisch und malte in meinem Block etwas rum. Dann klingelte es auch zum Unterricht. Mathe. Eigentlich verstehe ich Mathe richtig gut, nur wenn mich der Lehrer rannimmt sage ich, dass ich es nicht wüsste, oder antworte meist gar nicht, um nicht auch noch als die Streberin dazustehen. Aber in Tests und Klausuren habe ich eigentlich fast immer 15 Punkte. In allen anderen Fächern war es ähnlich. Ich war wirklich nicht schlecht in den schriftlichen Sachen, nur halt mündliche sagte ich nie was. Aber das wissen die meisten Lehrer auch schon und nehmen mich deshalb auch so gut wie nie ran. Als die Klingel ertönte zuckte ich kurz zusammen, da ich so in meine Gedanken vertieft war. Alle packten schnell ihre Sachen zusammen und rannten schon fast aus dem Raum, nur ich schlenderte ganz gemütlich zur Pause. Auf dem Weg sprach mich noch meine Mathelehrerin an. Sie war noch relativ neu und hat es noch nicht ganz kapiert, dass ich im Unterricht nichts sage. „Ana. Warte mal kurz. Ich würde noch gerne mit dir reden.", meinte sie. Ich blieb also stehen und drehte mich wieder zu ihr um. „Du bist so ein schlaues und begabtes Mädchen. Sowas habe ich noch nicht oft erlebt, dass jemand so schnell Sachen in der Mathematik kapiert. Deine schriftlichen Arbeiten sind immer fehlerfrei. Wieso sagst du denn nie was im Unterricht, oder erklärst es deinen Mitschülern, die es nicht so gut verstehen wie du?", meinte sie. „Ich bin einfach unfassbar schlecht im erklären. Da würde ich den anderen auch nicht weiterhelfen.", meinte ich etwas eingeschüchtert. „Naja. Gut. Wenn du meinst. Das war es dann auch schon wieder.", sagte die Lehrerin und ich nickte und verließ dann das Klassenzimmer. Ich ging erst auf Klo um kurz in den Spiegel zu schauen und mir die Hände zu waschen. Plötzlich kam auch diese Mädchengang ins Klo.

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