4. Kapitel

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Diese drei Mädchen, wie sehr ich sie hasste. „Was guckst du so?!", fauchte mich die eine an. Ich antwortete nicht und wollte einfach an ihnen vorbei aus dem Klo. Doch zwei von ihnen hielten mich an den Armen fest. „Lasst mich los. Ihr tut mir weh.", sagte ich ziemlich leise und eingeschüchtert. „Was hast du gesagt? Wir hören dich leider nicht!", meinte die, die rechts von mir steht und alle drei fingen an zu lachen. Dann schlug mir die dritte, die genau gegenüber von mir stand, mit der Faust in den Bauch. Ich räkelte mich vor Schmerzen und die drei Mädchen verließen wieder die Toilette. Das war nicht das erste mal, dass sie mich schlugen. Es kam zwar nicht jeden Tag vor aber es passiert nicht selten. Ich wusch mir schnell das Gesicht mit kaltem Wasser und ging dann auch aus der Tür raus zum Treppenhaus. Ich war gerade auf den Weg nach unten, als mir jemand von hinten ein Bein stellte. Natürlich kam es wie es kommen musste und ich verlor das Gleichgewicht und flog die Treppe runter. Jedes mal wenn ich auf eine Treppenstufe aufschlug durchzog meinen ganzen Körper einen kaum ertragbaren Schmerz. Der Fall wollte kein Ende nehmen und alles kam mir wie in Zeitlupe vor. Als ich dann ganz am Boden angekommen war standen alle um mich herum und machten Fotos oder Videos von mir. Keiner kam auch nur ansatzweise auf die Idee mir zu helfen. Ich wollte weinen, wollte alle anschreien, dass sie gehen sollen und aufhören sollen mich zu filmen, aber es ging nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich eine Sirene und mehrere Personen in neon gelb-roten Uniformen kamen auf mich zu. Eine Frau setzte sich an meinen Kopf und fing an mit mir zu reden. „Hallo. Ich bin Paula Martinson, die diensthabende Notärztin. Kannst du mir sagen wie du heißt?", meinte sie. „Ana.", sagte ich ganz leise. „Okay Ana. Wo hast du schmerzen?", fragte sie nun. „Überall.", meinte ich und wurde dabei immer leiser und schloss meine Augen. „Hey. Ana. Mach mal die Augen wieder auf. Immer schon wach bleiben.", sagte die Notärztin, wessen Stimme sich immer weiter von mir entfernte, bis ich weder etwas sehen noch etwas hören konnte.

PAULA MARTINSONS POV

Als wir am Einsatzort ankamen fanden wir ein junges Mädchen vor, circa 16 oder 17 Jahre, welches schwer gestürzt war. Anfangs war sie auch noch ansprechbar aber später trübte sie immer mehr ein, bis sie dann ganz bewusstlos wurde. „Wir müssen sie ganz schnell in den RTW bringen. Ich will sie hier nicht vor allen Leuten entkleiden.", meinte ich zu meinem Sanitäter Franco Fabiano. „Gut Leute. Auf die Liege mit ihr und dann ab in den RTW.", meinte Franco nun zu den zwei anderen Sanitätern Sam und Marion. Wir verluden Ana auf die Trage und brachten sie den schnellstmöglich in den Rettungswagen, wo ich sie weiter untersuchen wollte. Ich schnitt zuerst ihre Hose auf und untersuchte ihr Becken und ihre Beine. Das Becken war unauffällig, aber eines ihrer Beine ist entweder gebrochen oder geprellt. Dann schnitt ich mit Franco das Oberteil des Mädchens auf. Erst am Bauch und dann an den Armen. Als wir ihren Oberkörper untersuchten fiel uns erst ein sehr großes Hämatom am Bauch auf. „Das kommt doch aber nicht von Sturz oder?", meinte Franco zu mir. „Ne. Denke ich auch nicht. Das sieht eher nach nem Schlag aus.", antwortete ich ihm. Wir untersuchten sie dann erstmal weiter und fanden an ihren Schlüsselbeinen auch noch Hämatome, die meiner Meinung nach auf Schläge zurückzuführen sind. An den Armen entdeckten wir noch Hämatome am Oberarm und an den Handgelenken, die auf festes zupacken deuten. Außerdem finden wir an den Armen noch mehrere Schnittwunden, die auf Selbstverletzung deuten. Manche sind schon älter und andere noch ganz frisch. Franco und ich warfen uns vielsagende Blicke zu. „Hat sie einen Ausweis in ihrer Tasche? Willst du mal schauen?", meinte ich zu Franco. „Willst du das nicht machen. Ich schaue ungerne in fremde Taschen.", sagte er. „Versteh ich. Gib her. Ich schau nach.", meinte ich und er gab mir die Tasche. Aus dieser holte ich ein Portmonee, in dem auch ein Ausweis war. „Und wie heißt sie?", fragte Franco. „Ana Fareedi. 17 Jahre alt.", sagte ich. „Fareedi? Woher kenn ich den Namen denn?", meinte Franco. „Ich kenn den auch. Keine Ahnung woher. Ist auch ein relativ seltener Name.", erwiderte ich. „Ja das stimmt.", meinte Franco. „Was ist nur mit dir passiert?", meinte ich leise an das Mädchen gewandt und setzte mich neben die Tage auf den Stuhl. Ich hielt ihre Hand und der RTW setzte sich in Bewegung.

ANAS POV

Als ich langsam wieder zu mir kam merkte ich, dass ich auf einer Liege festgeschnallt war und wahrscheinlich in einem fahrenden Auto war. Jemand hielt meine Hand. Ich drehte mich zur Seite und sah eine relativ junge, dunkelhaarige Frau in Uniform vom Rettungsdienst dort sitzen. „Ah. Hallo. Da bist du ja wieder.", sagte sie. „Wo bin ich? Wer sind sie? Was ist passiert?", fragte ich noch ziemlich verwirrt. „Das sind aber eine menge Fragen. Ich bin Paula, die Notärztin und du bist im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus, weil du in der Schule einen kleinen Unfall hattest.", sagte sie mit einer beruhigenden Stimme. Ich bekam zwar nur die Hälfte richtig mit, nickte aber trotzdem. Dann schaute ich an mir runter. Meine Hose und mein Oberteil waren komplett aufgeschnittenen. Auch meine Arme waren frei. Ich schaute sie an und sah, dass beide Unterarme verbunden waren. Dann schaute ich abwechselnd zu dem Sanitäter, zu der Ärztin und dann wieder auf meine Unterarme. Bisher hatte niemand außer mir die Schnittwunden gesehen. „Alles gut. Ganz ruhig.", meinte Paula und strich mir mit ihrem Finger über den Handrücken. „Aber...Bitte sagen sie es keinem!", meinte ich schon fast panisch. „Ganz ruhig. Sag doch bitte du zu uns. Das ist Franco und ich bin Paula. Und wir beide stehen unter ärztlicher Schweigepflicht, dass heißt solange du es nicht willst, dass davon jemand erfährt, bleibt das unter uns.", sagte Paula. „Wirklich?", versicherte ich mich nochmal. „Ja wirklich.", meinte nun Franco. Ich atmete erleichtert aus. „Erzähl uns doch mal was mit dir passiert ist. Woher kommen die ganzen Hämatome?", fragte Paula nun. „Naja das wisst ihr doch. Ich hatte in der Schule einen Unfall.", sagte ich. „Nein Ana. Die Hämatome sind teilweise älter und kommen sicher nicht von einem Sturz. Das Verletzungsmuster passt zu Schlägen. Hier an deinem Bauch zu Beispiel.", meinte Paula. Ich schaute sie einfach nur an. „Ana wirst du geschlagen? Und wenn ja von wem?", fragte Paula nun eindringlicher. Ich überlegte kurz ob ich antworten soll und schüttelte dann nur leicht den Kopf. „Hm. Okay.", sagte Paula nun. „Sag mal Franco. Die Pol hast du ja in die Klinik beordert, wegen Verdacht auf HG oder?", fragte die Ärztin nun an ihren Sani gewandt. „Ja. Hab ich gemacht. Sind dort glaube ich auch schon angekommen.", erwiderte dieser. Ich hatte kein Wort verstanden, wegen diesen blöden Abkürzungen, was die zwei wahrscheinlich auch so gewollt haben. Wenn Olivia jetzt hier gewesen wäre, dann hätte sie mir erklärt, was hier gerade passiert. Aber ist sie nunmal nicht. Kurz darauf kamen wir auch schon in der Klink an. Ich wurde in den Schockraum gebracht und Paula übergab mich an eine andere junge Ärztin. Sie erklärte ihr irgendwas wovon ich wieder fast nichts verstand, da beide in ihrem Ärzte chinesisch redeten. „So Ana. Wir müssen jetzt weiter, kommen dich aber bestimmt besuchen. Alles gute.", sagte Paula noch und verließ dann mit Franco den Schockraum. Dann kam die andere Ärztin auf mich zu. „Hallo Ana. Ich bin Julia Mertens und werde mich jetzt weiter um dich kümmern.", sagte sie und fing an mich zu untersuchen. Während dieser Untersuchung ging es mir wieder schlechter und vor mir wurde wieder alles schwarz.

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Hello! Jetzt melde ich mich nochmal 'privat'. Also ich weiß, dass das jetzt irgendwie blöd kommt, aber ich bin von dieser Geschichte selber nicht mehr so krass überzeugt und finde die Handlung bzw. das Thema auch nicht mehr so spannend. Und wenn ich als quasi Schriftsteller (ich weiß ein sehr blödes Wort) nicht so spannend finde, denke ich, dass es bei den Lesern auch so ähnlich ankommt. Da ich es aber blöd finde eine Geschichte einfach so abzubrechen, werde ich sie in vielleicht noch so zwei bis drei Kapiteln beenden und mich an eine neue Geschichte setzten, die mich selber hoffentlich auch mehr anspricht. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse darüber und habt trotzdem spaß daran den Rest der Geschichte zu lesen.


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