5. Kapitel

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PAULAS POV

Wir verabschieden uns gerade von Ana und wollten wieder zum RTW gehen als uns die Polizisten entgegenkommen. „Hallo ihr zwei. Hattet ihr uns informieren lassen?", fragte die eine Polizistin uns. „Ja genau. Wir haben hier gerade eine Patientin abgegeben, die mehrere Hämatome aufweist, die auf Schläge zurückzuführen sind, und wir haben dann eben den Verdacht der häuslichen Gewalt gehabt.", erklärte ich den beiden."Gut okay. Wisst ihr wie sie heißt, oder habt ihr einen Ausweis?", fragten sie uns nun. „Ja sie heißt Ana Fareedi und ist 17 Jahre alt. Wir haben aber auch noch einen Ausweis.", meinte ich. „Ne der Name reicht. Dann fragen wir sie mal eben ab, damit auch erziehungsberechtigte benachrichtigt werden.", meinte der Polizist und die beiden gingen mit ihrem Funkgerät etwas weiter weg. Franco und ich beobachteten sie und nach einer Weile kamen sie wieder zurück zu uns. „Okay also. Die Eltern des Mädchens sind vor einem Jahr gestorben und sie wohnt jetzt bei ihrer Schwester Olivia Fareedi. Diese ist Kommissarin bei der MoKo.", sagte die Frau zu uns. „Daher kenn ich den Namen wahrscheinlich. Ist die Schwester verständigt?", meinte ich. „Ja. Sie müsste auch bald hier ankommen.", antworteten die beiden. „Gut. Wenn in der Zwischenzeit kein Einsatz reinkommt, dann warten Franco und ich noch auf die Schwester, also wegen dem Verdacht der HG.", sagte ich und Franco nickte zustimmend.

OLIVIAS POV

Ich saß an meinem Schreibtisch und war total fokussiert auf meinen Bericht als mich mein Handy aus den Gedanken holte. „Fareedi.", meinte ich als ich ranging. „Schwartz mein Name. Guten Tag. Ihre Schwester Ana Fareedi wurde soeben in die Klinik am Südring eingeliefert, da sie in der Schule schwer gestürzt ist.", sagte der Mann am Telefon. „Was ist mit ihr?", fragte ich ziemlich aufgeregt. „Das kann ich ihnen im Moment nicht sagen. Fahren sie am Besten in die Klinik und reden dort mit den behandelnden Ärzten.", meinte er. „Gut okay danke. Wiedersehen.", sagte ich, legte auf und sprang von meinem Stuhl, sodass Ina und auch Tom erschraken. „Was ist denn mit dir los?", fragte Ina leicht verwirrt. „I...Ich muss ins Krankenhaus. Ana. Sie hatte einen Unfall. Und. Ich weiß nicht was mit ihr ist. Was wenn sie...", meinte ich und fing an zu weinen. Tom kam auf mich zu. „Shhht. Alles wird gut.", meinte er und nahm mich in den Arm. Ich fing noch doller an zu weinen. „Soll ich dich fahren?", fragte er nun. „Nein. Ich schaff das alleine. Denke ich.", meinte ich und wollte schon wieder losrennen, als Tom mich an der Hand hielt. „Olivia.", meinte er und zog mich etwas zu sich ran. „Bitte fahr vorsichtig." Sagte er nun und küsste mich kurz. „Mach ich.", sagte ich nur, löste mich von ihm und ging dann schnellen Schrittes zu meinem Auto. Ich fuhr so schnell es ging zum Krankenhaus. Dort parkte ich mein Auto und rannte dann in die Notaufnahme an die Anmeldung zu der Krankenschwester. „Hallo. Olivia Fareedi mein Name. Meine Schwester Ana wurde gerade mit dem RTW hier eingeliefert. Kann ich zu ihr?", fragte ich die junge Frau, welche nur an mir vorbeischaute und jemanden zu uns winkte. Als ich mich umdrehte sah ich zwei Personen vom Rettungsdienst vor mir stehen. „Guten Tag. Martinson mein Name und das ist mein Kollege Fabiano. Ich war die behandelnde Notärztin ihre Schwester.", sagte eine junge dunkelhaarige Frau zu mir. „Wie geht es ihr? Was ist überhaupt passiert?", meinte ich immer noch völlig aufgebracht. „Sie ist wohl in der Schule die Treppe runtergestürzt. Sie ist momentan soweit stabil. Ich denke ihre Ärztin wird sie erstmal röntgen lassen, um dann eine weitere Diagnostik aufzustellen.", sagte die Notärztin. „Kann ich zu ihr?", fragte ich nun. „Noch nicht. Wir müssen mit ihnen noch etwas besprechen. Und zwar haben wir bei der Untersuchung von Ana an ihren Armen, ihren Schlüsselbeinen und an ihrem Bauch Hämatome gefunden, die auf Schläge zurückzuführen sind. Ana wollte sich dazu nicht äußern. Deswegen müssen wir jetzt sie fragen. Ist bei ihnen zuhause alles in Ordnung?", sagte die Ärztin nun. „Was soll das denn jetzt heißen? Beschuldigen sie gerade mich, dass ich meine Schwester, das einzige Familienmitglied was ich noch habe, schlage?", meinte ich leicht wütend und auch etwas lauter. „Ja. Das war mein Gedanke dahinter. Also?", meinte nun die Ärztin auch etwas lauter. „Paula.", ermahnte der andere Mann, der neben ihr stand, sie kurz. „Nein. Natürlich nicht. Schonmal daran gedacht, dass diese Hämatome vom Sturz kommen?!", meinte ich nun auch noch etwas lauter. „Die kommen sicherlich nicht von diesem Sturz!", schrie die Ärztin nun fast. „Paula! Jetzt reicht es auch mal.", ermahnte der Sanitäter sie nun erneut. „Ich bringe sie zu ihrer Schwester.", sagte er nun zu mir und ging mit der Notärztin voran. „Ana.", hörte ich sie leise sagen und sah wie Ana sich zu Tür drehte. „Paula? Franco? Ich dachte ihr seid schon weg.", meinte Ana. Sie klang so schwach. „Ne wir haben noch keinen Einsatz bekommen. Wir haben dir aber deine Schwester mitgebracht. Willst du das die reinkommt?", fragte die Notärztin Ana, die daraufhin nickte. Ich ging zu ihr ans Bett und wir umarmten uns kurz. „Mensch Ana. Was machst du denn für Sachen? Weißt du was ich mir für Sorgen gemacht habe?", meinte ich. „Sorry.", sagte sie nur. „Du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Ich bin froh, dass es dir halbwegs gut geht. Aber was mir erzählt wurde finde ich doch etwas komisch. Wo kommen denn die Hämatome her?", fragte ich sie. Doch es kam keine Antwort. „Ana du hast gesagt wenn irgendwas ist, dann kommst du zu mir.", meinte ich und legte meine Hand auf ihre. Sie schaute mich weiterhin nur an und ich begutachtete sie nochmal. „Und was ist hier an deinen Armen passiert? Warum ist an beiden Armen ein Verband?", fragte ich nun. Doch wieder antwortete Ana nicht, sondern schaute diesmal nur die Ärztin an. „Können sie mir sagen was mit ihren Armen passiert ist?", fragte ich nun die Ärztin. „Dazu muss Ana ihre Einverständnis geben. Ärztliche Schweigepflicht.", sagte sie zu mir. „Also Ana. Darf ich?", fragte sie nun Ana, welche daraufhin nur schwach nickte. „Okay. Dann Wickel ich jetzt einen Verband ab.", sagte die Notärztin und fing auch gleich an. Und was darunter zum Vorschein kam schockte mich ein wenig. „Ana. Warum tust du dir das an?", fragte ich sie, wobei mir Tränen in die Augen kamen. „Nicht weinen. Nicht wegen mir.", sagte Ana und strich mit ihrer Hand über meine Wange um die herunterlaufende Träne wegzuwischen. „Ana. Erzähl mir doch bitte endlich was los ist mit dir.", meinte ich, doch Ana schüttelte nur den Kopf. „Das möchte ich nicht.", sagte sie. Kurz danach kam auch eine andere junge Ärztin rein und brachte Ana zum Röntgen. Ich setzte mich solange in den Wartebereich und die zwei vom Rettungsdienst verließen das Krankenhaus.

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