№12

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Jeongguk

»Y-903?« wiederhole ich meine Worte doch werde nur von ihm angestarrt. Hat er wieder einen Anfall? Doch dann regt sich sein Körper, als wurde er neugestartet und bewegt seinen Arm, an dem ich mich noch festhalte.

»Was meinen Sie?«, antwortet er und mir klappt die Kinnlade herunter. »D-Das vorhin? D-Du hast gesagt, ich soll dich nicht Y-903 nennen?«, erkläre ich ihm bekomme jedoch keine Reaktion. Er sieht mich weiter durchdringend an und ich löse mich von seinem Ärmel. In dem Moment fängt mein Handy laut an zu klingen, was mich zusammen zucken lässt.

Reflexartig, schaue ich auf meinen Nachttisch und ergreife ohne auf die Nummer zu achten mein Handy. »Was ist?«, gebe ich etwas genervt von mir und weite dann meine Augen, nachdem mir eine bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung meinen schlimmsten Albtraum erzählt. »D-Das...k-kann..d-doch nicht s-sein..w-wie ist das passiert?«, völlig am verzweifeln steigen mir Tränen in die Augen und ich muss mich anstrengen nicht zusammen zubrechen.

Während ich versuche alles zu verstehen, was Mr. Ha mir erzählt, bemerke ich wie Y-903 das Zimmer verlässt. »W-Wo liegt sie jetzt? S-Sungwoon bitte..wo i-ist sie..?« bekomme ich noch raus, bis ich völlig in Tränen ausbreche. Ich fange an zu schluchzen und dann wird mir mein Handy aus der Hand genommen. Mit glasigen Augen blicke ich hoch und blinzel die Tränen weg. Y-903 hält mein Handy an seinem Ohr, legt dann einfach auf und kniet sich zu mir runter.

»Ich bring Sie hin Meister« in seinen Augen spiegelt sich was..ich weiß nicht genau was es ist aber es ist mir in diesem Moment auch egal. Ich will nur noch zu meiner Mutter. Langsam nicke ich ihm zu und er richtet sich wieder auf. Mit Leichtigkeit, nimmt er mich hoch und wir gehen die Treppe hinunter. »D-Da..S-Sie hat die Autoschlüssel h-hier gelassen« ich zeige auf eine kleine Schüssel, die genau neben der Haustür auf einer schlichten Kommode steht.

Mit einer Hand schnappt er sich die Schlüssel während er mich mit dem anderen Arm noch immer fest an sich gedrückt hält. Als wir das Haus verlassen, lässt mich vor der Tür runter und geht wieder in den Flur. Mit meinen Schuhen, kommt er wieder raus. Ich kann meinen Körper nicht mehr bewegen. Mr. Ha's Worte am Telefon kann ich immer noch nicht verdauen. Meine Mutter hatte einen Unfall. Er konnte selbst nicht richtig sprechen und es mir erklären. Ich weiß nicht mal, wo sie genau liegt. Ich lasse mich einfach von meinem Mechanischen Freund führen.

Und genau in diesem Moment, befreie ich mich aus meiner Schockstarre und sehe hinunter. Y-903 zieht mir gerade die Schuhe an und steht schließlich wieder auf. Er nimmt noch eine Jacke von der Garderobe mit und legt mir diese über die Schulter. Danach schließt er die Tür, schließt ab und nimmt meine Hand. Mit schnellen Schritten, führt er mich nach draußen zu unserem Auto.

Er öffnet mir die Beifahrertür und ich setze mich rein. Über mich gebeugt, schnallt er mich noch an und jetzt fällt mir auf, wie schön er eigentlich ist. Wie kann man so einen schönen Androiden entwickeln? Dafür muss man doch einen menschliche Vorlage haben oder nicht? Nie im Leben kann man sich so eine Schönheit ausdenken.

»Meister?« holt mich seine Stimme wieder aus meinen Gedanken und ich weite meine Augen, da ich merke wie nah er mir eigentlich ist. »J-Ja?« antworte ich ein wenig verunsichert und schlucke mehrmals.

»Halten Sie sich bitte fest.« sagt er noch während er sich von mir entfernt und die Beifahrertür schließt. Automatisch kralle ich mich in den Sitz und als er ins Auto steigt, den Schlüssel ins Zündschloss steckt und den Motor startet, beginnt mein Herz an zu rasen.

Die ganze Fahrt über, hatte ich meine Augen fest zugekniffen. Nie wieder lasse ich meinen Androiden Autofahren. Das ist ja der Horror.

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𝖧𝗎𝗆𝖺𝗇Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt