Heimlich Teig naschen, wenn meine Mutter nicht hinsah.
Der Geruch von frisch gebackenen Plätzchen.
Unter der Decke mit einer Taschenlampe lesen, auch wenn man eigentlich schlafen sollte.
All die Erinnerungen verbinde ich mit meiner Kindheit. Natürlich bin ich immer noch nicht erwachsen, jedoch schon lange nicht mehr das Kind, welches ich früher war.
Damals waren all diese Sachen so selbstverständlich für mich.
Früher war es jedes Mal ein kleiner Triumph, wenn ich es tatsächlich schaffte, unbemerkt an den Teig zu gelangen.
Heute bin ich diejenige, die bäckt.
Früher war es ein aufregender Nervenkitzel, heimlich bis spät in die Nacht zu lesen, heute ist es meinen Eltern gleichgültig, wann ich das Licht ausmache.
Früher waren all diese Sachen selbstverständlich für mich. Sie gehörten zur Gegenwart, zu meinem Leben, einfach dazu.
Heute sind es nur noch Erinnerungen an meine Kindheit.
Gegenwart wird zur Vergangenheit und Zukunft zur Gegenwart.
Dinge die zum Alltag gehörten, werden zu Erinnerungen.
Wir leben weiter und sammeln immer mehr Erfahrungen, gute wie schlechte.
Irgendwann schauen wir zurück auf unser Leben und uns fällt auf, wie oft wir uns verändert haben, wie viele Taten und Gefühle schon der Vergangenheit angehören.
Das ist für mich der Inbegriff von leben.
DU LIEST GERADE
Sternschnuppengedanken
Short Story[Sternschnuppengedanken] Substantiv, feminin Gedanken, die unendlich scheinen und doch so vergänglich wie Sternschnuppen sind.