Der Geruch von Alkohol und Schweiß füllt meine Nase, überall reiben sich die Leute aneinander und knutschen auf der Tanzfläche rum. Ich sehe mich um und bemerke, dass Beau noch nicht da ist. Er wollte sich noch einen Drink holen und jetzt tanze ich schon seit fast einer halben Stunde alleine. Der Alkohol in meinem Körper hat mir schon den Kopf verdreht und ich bin sehr wacklig auf den Beinen, doch von der Tanzfläche gehen will ich nicht.
Zwei Hände legen sich auf meinen Hüften ab und ich drehe mich um, um meinem Freund in die Augen sehen zu können, doch es ist nicht Beau. "Wieso tanzt so ein hübsches Mädchen wie du alleine?", flüstert der fremde mir ins Ohr, wobei er mich näher an sich drückt und meine Hüften passend zu seinen bewegt. Schnell lege ich meine Hände an seine Brust und versuche ihn von mir zu drücken, doch sein Griff verstärkt sich nur und ich schaue ihn verwirrt an. Was will der Typ? Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, als der Typ plötzlich eine Faust im Gesicht hat und zu Boden fällt. Geschockt schaue ich den Jungen am Boden an, doch werde dann am Arm aus dem Club gezogen. Auf wackligen Beinen stolpere ich Beau hinterher, bis wir schließlich an seinem Wagen ankommen. Er schubst mich auf die Beifahrerseite und läuft ums Auto, zur anderen Seite. Als er das Auto aufschließt, öffne ich die Tür und setze mich vorsichtig rein. Beau sieht ziemlich wütend aus und er ist noch nie so grob mit mir umgegangen, wie jetzt.
"Mach die Tür zu und schnall dich endlich an! Ich hab nicht ewig Zeit", motzt er mich an. Ich mache was er gesagt hat. Ich weiß nicht ob es am ganzen Alkohol in meinem Blut oder wirklich an Beau liegt, doch langsam steigen Tränen in meine Augen und ich unterdrücke den Knoten in meinem Hals. Der Weg nach Hause ist anfangs ruhig, bis ich ein leises "Sorry", aussprechen kann. Ich schaue kurz zu Beau rüber, der seinen Griff am Lenkrad verfestigt und immer schneller fährt.
"Sorry? Wenn du dich nicht so betrunken hättest, wäre nichts von dem passiert!", schreit er mich an. "Aber es ist doch garnichts passiert, Beau", rede ich nun etwas lauter und starre Beau von der Seite an. Die Lichter der Straßen scheinen in verschiedenen Farben über sein Gesicht, sein Hemd hatte er nicht ganz zugeknöpft und seine Haare liegen wild herum. Ich lecke mir unbewusst über die Lippen und merke wie wunderschön er doch ist.
Das Auto bleibt stehen und das rote Licht der Ampel strahlt ins Auto, Beau dreht seinen Kopf zu mir und schaut mich an, doch sagt kein Wort, bis grünes Licht auf uns fällt und er wieder weiter fährt.
Wir haben nichts mehr gesagt und laufen jetzt zu unserer Wohnung hoch. Ich nehme mir vor das unbequeme Kleid sofort auszuziehen und mich dann einfach ins Bett zu legen. Doch als wir in die Wohnung treten, werde ich von Beau gegen unsere Schlafzimmertür gepresst. Seine Hände liegen an beiden Seiten meines Kopfes, an die Tür gelehnt und er schaut mich wütend an.
"Dir hat es also nichts ausgemacht, dass dieser Typ dich so angefasst hat, huh?", fragt er durch zusammen gepresste Zähne. Ich schlucke einmal schwer und antworte leise. "D- doch aber Beau, ich hab ja versucht ihn weg zu stoßen, wirklich!", "Und wieso meintest du dann 'es sei ja nichts passiert'?", wiederholt er meine Worte und kommt meinem Gesicht näher. Ich wollte etwas sagen, als er mich unterbricht. "Er hat dich angefasst, Jana. Du weißt, dass er kein Recht dazu hat. Niemand darf dich so anfassen. Du gehörst mir und ich bin der einzigste, der dich so berühren darf, hast du das verstanden, meine Liebe?", seine Stimme ist tief und er redet langsam. So, als ob er sicher sein will, dass ich es verstehe und nie mehr vergesse. Ich starre ihm mit offenem Mund an. Das ist was ganz neues für mich, Beau war noch nie so, aber auf eine Weise gefällt es mir. Also nicke ich, wie in Trance und beobachte wie sich ein Lächeln aus Beau's Lippen formt.
Langsam presst er seinen ganzen Körper an meinen. Seine Hände streichen an meinen Schultern immer weiter runter, bis er meine Hände in seine nimmt. Unsere Blicke trennen sich dabei keine Sekunde.