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Joline ist wirklich noch klein, ich schätze sie dürfte sieben oder acht sein. Unsicher ob ich soll, betrete ich die Wohnung und schließe die Tür. Rauswerfen kann er mich ja immer noch. Ich folge den beiden in die Küche wo es aussieht wie auf einem Schlachtfeld.
“Jolly da kann nix brennen das sind nur das Ölspritzer auf der Platte die bisschen rauchen”, erklärt er ihr und dreht sich zu mir um.
“Ignorier bitte das Chaos, aber Joline wollte unbedingt Pfannkuchen zum Frühstück”, entschuldigt er sich kleinlaut.
Man merkt, dass es ihm wirklich unangenehm ist.
“Soll ich wieder gehen, und du meldest dich wenn du Zeit hast?”
“Du kannst ruhig bleiben, ich hab eh zu viel Teig gemacht, Jolly isst eh nur einen weil sie’s dann doch nicht mehr mag”
“Doch ich liebe Pfannkuchen”, schwärmt sie und leckt ihren Finger ab den sie zuvor in die Teigschüssel gesteckt hat.
“Na wenigstens ist es bei ihr noch Pfannkuchen”, murmelt er zu sich selbst.
“Soll ich dir beim Aufräumen helfen?”, schlage ich vor.
“Nein, ich mach das schon, ich brauche nur jemanden der mir diese Hexe vom Hals hält”, antwortet er und hebt Joline von der Anrichte.
“Hey, ich bin keine Hexe! Ich bin Prinzessin Elsa”, gibt sie stolz von sich.
“Meinetwegen, aber jetzt geh und mach Prinzessinnendinge”, befiehlt er und schiebt sie zur Tür.
“Macht ihr da jetzt Erwachsenendinge?”, plappert sie.
“Nein, und jetzt bitte geh sonst gibt’s schwarze Pfannkuchen”
“Was? Nein, die dürfen nicht schwarz sein!”
Schnell huscht sie in Wohnzimmer und Marc stützt sich mit beiden Armen am Tisch ab. Kurz schließt er die Augen und atmet tief durch.
“Sie ist ja ein richtiger Wirbelwind”, stelle ich fest.
“Ja, das ist aber noch gar nix im Vergleich zu Kati früher, und selbst heute macht sie mir das Leben noch schwer”
“Sind die beiden öfter zu Besuch?”
“Ja”
“Ok, du kannst ruhig sagen wenn du nicht reden willst”, antworte ich schroffer als ich will.
“Entschuldige bitte, ich unterhalte mich gerne mit dir, aber ich hab grade keine Zeit, ich muss dieses Chaos beseitigen und für Jolly das Frühstück machen”
“Wie gesagt ich kann dir helfen”, erinnere ich ihn.
“Wenn du mir helfen willst dann beschäftige die Mädels bitte, und halte sie mir wenigstens für eine halbe Stunde vom Hals”
Ich setze mich zu Joline, die auf dem Sofa sitzt und mit einer Barbie spielt, während ihre große Schwester daneben lümmelt und in ihr Handy vertieft ist.
“Na Joline? Was macht Barbie?”
Sofort erläutert mir die Kleine die Situation und drückt mir eine weitere Puppe in die Hand.
“Warum spielt deine Schwester nicht mit dir?”
“Die will nicht, sie schreibt lieber immer mit ihrem Freund”
Ich spiele eine Weile mit Joline bis Marc zu uns stößt.
“Katharina!”, brüllt er und das Mädchen schreckt hoch.
“Was?”, keift sie zurück und zieht die Ohrstöpsel aus den Ohren.
“Du sollst lernen hab ich gesagt”, schimpft er und reißt ihr das Handy aus der Hand.
“Ey! Gib mir mein Handy zurück!”, brüllt sie.
Joline läuft sofort in die Küche und hält sich die Ohren zu.

Der Badboy - Einmal Hölle und zurück!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt