Chapter two

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Als ob etwas Hartes, Metallrohre hinabgespült wird und ständig gegen die Innenwände schlägt. Dieses Geräusch war das erste, dass ich zu hören bekam. Mein Kopf tut höllisch weh, an der Seite brennt eine feuchte Stelle, etwas, dass meine Wange bis zum Kinn runterläuft verunsichert mich.
Es riecht nach Muff und Abgestandenem Wasser.
Kalt.
Der Boden ist eisig kalt und staubig. Mit jeder Bewegung hörte man ein paar Kieselsteine, die gegen den Boden scharren.
Es ist so dunkel.

Eine scheinbar schwere Eisentüre ging auf und ließ eine kleine Menge an Licht herein. Zwei dunkle Personen, dessen Umrisse ich als Männer erkennen konnte kamen auf mich zu.
"Steh auf." Maulte die dunkle Stimme einer von ihnen mich an, dabei wurde ich hart von seiner Fußspitze in den Bauch getroffen. Reflexsartig musste ich husten und würgte eine kleine Menge an Galle hoch. So gut ich konnte stemmte ich mit mich einem Arm seitlich hoch so, dass ich auf meiner Hüfte saß. Meine langen und einst so schönen, dunkelblonden Haare waren staubig und verdreckt. Durch den Lichteinwurf konnte man das ganz genau sehen.
"Was wollt.. ihr von mir?" Mein Mund war trocken. Zu trocken um lauter zu sprechen, es kam kaum was raus.
"Schnauze, Weib." Mahnte mich der andere der beiden und zog mich streng bei dem Haaren nach oben. Automatisch hievte ich meinen Oberkörper mit, damit es nicht ganz so stark am Haaransatz zog. Kopfschmerzen traten ein.
"Was hat er gesagt? Wir sollen sie wo hin bringen?" Der erste der beiden kniete sich vor mich hin und öffnete einen kleinen silberfarbigen Koffer.
"In diese komische Kleinstadt wo Kinder verschwinden."
"Mach dich untenrum frei." Der Mann mit dem Koffer zog an meinem Bein, doch als ich nicht tat, wie er mir befahl da schoss er mir eine, dass mein Kopf regelrecht auf die andere Seite geschleudert wurde. Mit Tränen in den Augen fuhr ich mit der Hand zu diesen Fetzen den ich trug und schob meine Unterwäsche etwas nach unten zu meinen Oberschenkeln. Eine Pobacke war nun frei, ein kalter Luftzug war untenrum zu spüren.
Im nächsten Moment holte der Mann eine Spritze mit blauer Flüssigkeit aus dem Koffer und schnipste gegen das Glas. Mit großen Augen, die nach Hilfe rufen sah ich ihn an, doch seine Augen wirkten mir emotionslos entgegen. Die Spitze der Spritze setzte er an meinem Hintern und stach sie tief hinein. Ich spürte wie die Nadel meine Zellen zerstach und sich langsam die Stelle verfärbte. Das Blaue in dem Glas sickerte in mein Fleisch und vermischte sich mit meinem Blut.
"Es ist Zeit zum schlafen, Mädchen."
Ich wandte meinen Kopf schüttelnd den Kerl zu, der mich an den Haaren hochhielt und sah sein dreckiges Lächeln. Seine Hand ballte er zu einer strammen Faust und schlug mir ins Gesicht.
———————

"Wir sind da!"
Das Fahrzeug blieb ruckartig stehen. Ich war wach ich war munter, aber meine Augen waren verbunden.
Wo bin ich? Was haben diese Leute nur mit mir vor?
Jemand packte mich am Oberarm und zog mich aus dem Fahrzeug, dabei schleiften meine Beine über einen Schotterweg.
"Bringt sie zum Kanaleingang. Der Käufer holt sie dort ab."
Kanaleingang? Der Käufer? Von was reden diese Männer? Wurde ich etwa verkauft?
Prompt wurde ich über jemandes Schulter geworfen und über unebene Wege getragen. Durch die mehreren Schläge war ich ganz perplex. Das Mittel das ich bekam, machte meinen Körper und meine Muskeln schlapp. Ich konnte mich nicht alleine aufrechterhalten.
Nach einer viertel Stunde blieb mein Entführer stehen und warf mich förmlich ab, dass ich mein Bein an einem harten Gegenstand anknackste. Sofort schrie ich auf und hielt mir das schmerzende Bein. "Schweig!" Und schon schellte er mir wieder seine Faust an den Kopf, dass ich einfach umfiel und reglos, seitlich liegen blieb.
"Abhauen, los!" Ich hörte, wie die Männer in den Wald liefen und mich alleine hier zurück lassen.
Meine Hand fuhr an der rauen Oberfläche entlang zu meinem Gesicht, wo ich mir sachte die Augenbinde abnahm.
Ein Glasklarer Himmel mit unzähligen Sternen in einem Wald in der Nähe eines Baches war das erste was ich sah, gefolgt von einem vor mir liegenden Kanaleinganges, dessen Inneres Pechschwarz ist.
Ein leichter Sommerwind, der zwischen den Bäumen aufheulte warf das ganze in eine uheimliche Atmosphäre. Die Angst machte sich in meinen Knochen breit und hackte sich dort fest.
"Bringt sie zum Kanaleingang. Der Käufer holt sie dort ab."
Wer mag das wohl sein?

Ein Kratzen, wie auf einer Schultafel ließ mich zusammenzucken. Gebannt starrte ich in das dunkle Nichts.
Weiße, lange Krallen ergriffen den Rand des Kanaltunnels und zogen etwas heraus. Etwas Großes.
Ein schrilles Kichern, gefolgt von einem dumpfen Stöhnen bahnte sich das Wesen seinen Weg nach draußen, direkt in meine Richtung. Mein Herz schien beinahe auszusetzen, sich abzuschalten vor lauter Panik.
Was um alles in der Welt ist das?!
Die Gestalt packte mein Bein mit ihren Krallen und zog sich an mir hoch, bis zu meiner Brust. Bohrend drangen die Krallen sich in das Fleisch und zerfetzte das Kleid, dass ich trug. Meine Atmung wurde immer schwerer, denn es hievte seinen ganzen Körper auf mich drauf, dass es mir die Luft mit einem Ruck raus presste. Ich wollte schreien, doch es ging nicht.
Orange, rote Haare kamen weiter zu meinem Gesicht hinauf, die immer mehr ein Gesicht zeigten.

Die Gestalt hob ihren Kopf und sah mich an.
In diesem Moment, wo ich diesem Ding ins Gesicht sah, da kamen all meine Ängste zurück. Die Tränen standen mir in den Augen, mein Körper zitterte wie Espenlaub und ich schrie so laut ich konnte, als wäre es mein erstes Mal.

Sewer Mouse - You'll float too | Pennywise FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt