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„Tschüss Mama, tschüss Papa!", rief ich dem wegfahrenden Auto hinterher.
Castrallo wieherte fröhlich und ich musste ihn am Zügel fassen, damit er nicht hinterher galoppierte. Ich hätte fast einen Freudensprung gemacht. Ab heute startete ein neuer Abschnitt meines Lebens!

Ich stellte mein Gepäck vor dem Stall ab und ging dann hinein, um Castrallo in seine ihm zugewiesene Box zu bringen. Er stand auf der rechten Seite in Box 5. Über den Boxen standen die Namen des jeweiligen Pferdes, sodass ich sofort wusste,wo ich Castrallo hinführen musste. Ich freute mich, als ich in der Box neben mir Stella, das Pferd von Melly entdeckte. Sanft klopfte ich beiden den Hals, nahm mein Gepäck und lief schnell zu einer Lehrerin, die mit einer Liste vor dem Wohnhaus stand. Ich wollte gerne wissen, wo ich wohnte um mit wem ich mein Zimmer teilen würde.
Beim Näherkommen erkannte ich, dass die Lehrerin Frau Büchner, die Direktorin war. „Herzlich Willkommen!", begrüßte sie mich, „du bist Lina Barmen, nicht wahr?"
Lächelnd nickte ich. Frau Büchner blätterte in ihrer Liste. „Du wohnst...Zimmer 3 mit Susi Zomer und Melly Barks."
Ich hätte jubeln können, doch vor Frau Büchner traute ich mich nicht. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, das ein strahlendes Lächeln sich auf meinem Gesicht breit machte. „Auf Wiedersehen", sagte ich und bedankte mich. Frau Büchner wünschte mir noch einen schönen Abend, worauf ich das Wohnhaus betrat. Ich folgte dem langen Flur. Auf der zweiten Zimmertür, war eine zwei in verschnörkelter Schrift eingraviert.
Das gefiel mir. Ich klopfte und ging hinein. „Melly!", rief ich, als ich meine neue Freundin auf einem der Betten sitzen sah. Jubelnd umarmten wir uns. „Es hätte gar nicht besser kommen können", brabbelte Melly, „ich habe mir die ganze letzte Woche Gedanken gemacht, ob wir wohl in ein Zimmer kommen!"
„Ich auch", sagte ich glücklich. Schnell stellte ich meinen schweren Koffer. Ich musterte das Zimmer. Es besaß drei Betten, wovon zwei davon an den Wänden sich gegenüber standen und das andere am Fenster. Neben jedem Bett stand ein kleiner Kleiderschrank. Eine Tür am Rande des Zimmers führte in ein Bad, dass zwei Waschbecken mit Spiegel, einer Waschmaschine! und einer Dusche beherbergte.
„Der pure Luxus", murmelte ich und strich über das Waschbecken. Nichts war hier staubig, anders als zuhause. Innerlich lachte ich auf.

„Wo willst du schlafen?", fragte ich Melly. Diese grinste mich an.
„Willst du das Bett am Fenster haben?", fragte sie zurück. Daraufhin schüttelte ich den Kopf. „Ich glaube, das ist mir zu kalt."
Melly lachte und begann ihre Wäsche in einen der Schränke zu ordnen.
Ich tat es ihr gleich.

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