Der Straßenfeger

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Manchmal hat man eine sehr lange Strasse vor sich. 

Man denkt, 

die ist so schrecklich lang, 

das kann man niemals schaffen, 

denkt man. 

Und dann fängt man an, sich zu eilen. 

Und man eilt sich immer mehr. 

Jedes Mal, wenn man aufblickt, 

sieht man, 

dass es gar nicht weniger wird, 

was noch vor einem liegt. 

Und man strengt sich noch mehr an, 

und man kriegt es mit der Angst, 

und zum Schluss 

ist man ganz aus der Puste. 

Und man kann nicht mehr. 

Und die Strasse 

Liegt immer noch vor einem. 

So darf man es nicht machen. 

Man darf nie an die ganze Strasse 

Auf einmal denken. 

Verstehst du? 

Man muss nur an den nächsten Besenstrich. 

Und immer wieder nur an den nächsten. 

Dann macht es Freude; 

Dann ist es richtig, 

dann macht man seine Sache gut. 

Und so soll es sein. 

Auf einmal merkt man, 

dass man Schritt für Schritt 

die ganze Strasse gemacht hat. 

Man hat gar nicht gemerkt wie, 

und man ist nicht aus der Puste. 

Das ist richtig.

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Ist dir das auch schonmal passiert? Hast du versucht etwas großes ganz schnell zu erreichen? Ist dir dabei auch aufgefallen, dass es viel einfacher geht, wenn man sich Etappenziele setzt und in den Tag hineinlebt, ohne groß über die Zukunft nachzudenken?

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