Am Samstag Abend nahmen wir alle zusammen ein Taxi in die Stadt. In einem kleinen Lokal mitten in der Altstadt warte Julias Date schon auf uns, mein langjähriger Freund Julius.
Als Julia ihn sah starrte sie mich ungläubig an "das ist mein Date? Der sieht ja so viel besser aus als dein komischer Cousin." Verschwörerisch lächelnd antwortete ich "ich weiß weswegen hab ich ihn dir wohl die letzten Jahre vorenthalten?"
Schnell, noch bevor meine beste Freundin antworten konnte ließ ich mich auf den Platz gegenüber von Julius fallen.
Er sah wirklich nicht schlecht aus. Er war groß, aber nicht schlaksig, sondern Recht gut gebaut. Seine Augen waren klar blau und seine Haare glatt und blond, aber unheimlich dick und voll, sie waren so geschnitten das sie sein Gesicht perfekt umrandeten und seine weichen Gesichtszüge gut zur Geltung kamen.
"Hey Jules, wie geht es dir? Lang nicht mehr gesehen, was?" Fragte ich " Ja der Zeitraum zwischen gestern und heute ist wirklich unheimlich lang. Seit wir uns gestern das letzte Mal gesehen haben ist so viel passiert, das glaubst du gar nicht!" Schnell vertiefte ich mich in die Unterhaltung und bemerkt erst gar nicht das die Kellnerin kam, bis Levi mich von der Seite anstubste "Schatz was möchtest du essen?"
Verlegen gab ich meine Bestellung auf. Bis Levi mich angesprochen hatte , hatte ich total vergessen dass er da war. So etwas durfte nicht passieren, er war mein Freund. Ich liebte ihn doch... Oder? Nein, nein sowas durfte ich gar nicht erst denken wir waren zusammen, wir führten eine gute Beziehung, wir liebten uns.
Trotzdem fing ich wieder eine Unterhaltung mit Jules an, über Musik, er kannte sich einfach viel besser mit den Sachen aus die ich liebte, anderes als Levi, außerdem war ich mit Julius befreundet seit meiner Geburt.Als wir alle fertig gegessen hatten, beschlossen wir noch einen Spaziergang zu machen. Bevor wir das Lokal verließen zog Gretchen mich beiseite. "Lara, was soll das? Du hast dich den ganzen Abend nur mit Julius unterhalten! Du bist mit Levi hier und ich mit ihm vergiss das nicht. Levi liebt dich und auch wenn ich denke... Ach egal. Breche Levi nicht das Herz okay?!" "Julia Greta von Schönberg, nur weil ich mit meinem besten Freund Unterhalte heißt das nicht das ich mit Levi schluss machen werde. Jules versteht mich halt manchmal einfach besser als Levi, er kennt mich schließlich auch länger." Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging zu den Jungs, die schon am Eingang warteten. Was bildete Julia sich eigentlich ein? Sie war meine beste Freundin sie müsste doch wissen das ich Levi liebte und ihn nicht links liegen ließ, aber war das nicht genau das was ich heute getan hatte? Hatte ich ihn nicht irgendwie links liegen lassen? Flink griff ich nach Levis Hand und zog ihn an mich, um ihm und allen anderen zu zeigen das wir zusammen waren.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und flüstert ihm ins Ohr "Ich liebe dich." Bevor ich ihn küsste. "Ich dich auch Liebling" antwortete Levi lächelnd."Kommt ihr?" Fragte Julius der mit Gretchen schon vor der Tür stand. "Ja" antworteten Levi und ich wie aus einem Munde. Hand in Hand spazierten wir hinter den anderen beiden her, die sich anscheinend gar nicht schlecht verstandene, aber Julius musste man auch einfach mögen, er war charmant, intelligent, humorvoll, musikalisch und einfach liebenswert.
Einige Zeit später standen wir alle zusammen am Bahnhof auf dem Weg nach Hause. "Ich übernachte bei Julius. Ihr findet doch den Weg alleine nach Hause oder?" Fragte ich die andern beiden, als mir wieder ein viel was ich gestern mit Jules vereinbart hatte. "Ja das schaffen wir schon." Erwiderte Levi und gab mir einen flüchtigen kuss, bevor er mit Julia in die einfahrende Bahn Einstieg, diese winkte mir nur zum Abschied.
Eine Viertelstunde später stand ich mit Jules vor seiner Haustür. Er wohnte mit seinem Vater in einer altbau Wohnung im meiner Meinung nach schönsten Stadtviertel.
Er schloss die Tür auf und als ich ein trat wehte mir der alt bekannte Geruch nach Waschmittel, Gewürzen, Aftershave und Altbau endgegen. Ich war schon so oft hier gewesen daß es sich fast anfühlte wie ein zweites Zuhause.
"Ach ihr kommt aber früh." Lachte Jules Vater aus der Küche, als er uns sah. "Ja, der Abend lief eben gut." Antwortete Jules. "Für dich oder für das Mädchen?" "Papa!" Lachend stand ich daneben. Ich kannte die beiden schon mein Leben lang, doch langweilig wurde es mit ihn nie.
"Ich glaube mein Vater hat was genommen. Komme lass uns dein Bett machen." Jules griff nach meiner Hand und zog mich in sein Zimmer. "Vielleicht hatte ich auch einfach nur ordentlich Spaß heute Abend, weil mein Sohn Mal das haus verlassen hat." Rief Stephan uns hinterher. "Papa!!" Brüllte Julius und ließ die Tür hinter uns ins Schloss fallen.
"Warum kannte ich eigentlich bis heute Abend deine beste Freundin gar nicht?" Fragte Julius mich nach ein paar Minuten, ich lang so quer über seinem Bett das er nicht mehr drauf passte. "Vielleicht schäme ich mich ja für dich?" "Was, für mich? Ich bin doch ganz großartig." Anstatt zu antworten warf ich ein Kissen nach ihm und streckte die Zunge raus.
"Selber" sagte Jules und streckte mir seine Zunge entgegen, bevor er sich auf mich legte. "Was soll das Jules?" Lachte ich, während ich versuchte unter ihm hervor zu kriechen. "Naja du liegst so auf meinem Bett das ich nicht mehr rauf passe, also muss ich wohl oder übel so auf dir schlafen." Wie wild versuchte ich mich unter ihm hervor zu wühlen, doch nach kurzer Zeit musste ich aufgeben, weil mein Bauch vom lachen so weh tat das ich nichts mehr tun konnte. "Na gut ich stehe auf." Sagte ich. Jules nahm mich aber nur bei der Hüfte und drehte sich so das ich auf ihm lag. "So geht's auch." Nuschelte ich an seine Brust und schloss die Augen. "Gute Nacht Lala." Sagte Jules und machte die Nachtischlampe aus. "Wir tragen noch Straßen Klamotten Julius." "Und?" "Du trägst ein Hemd und Jacket und ich ein Samtkleid mit kniehohen Schnürstiefeln." "Und?" Fragte Jules wieder, dabei hielt er mich so fest das ich nicht auf stehen konnte. So schliefen wir in ausgehen Kleidung, mit in einander verwickelten armen und Beinen ein.
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Liebe ändert sich oder?
DiversosZwei verrückte Freundinnen, zwei hetero Jungs und viele Blinddates. Und schon haben wir die perfekte liebes Geschichte, die sehr komisch und kompliziert ist. (Und ja es geht um zwei Jungs :*) Als kleine Vorwarnung diese Geschichte ist aus Langeweil...