insid3

Kapitel 1

Ich warf mir hastig meine Schürze über und schlüpfte in meine Schuhe. Ich musste mich am Türramen festhalten um nicht umzukippen. Typisch für mich das ich mal wieder zu schnell aufgestanden war. Aber würde ich das nicht tun wäre ich meinen Job los und müsste in einer Blutbar arbeiten oder Rattenkadaver aus der Kanalisation fischen. Wobei Rattenfischen definitiv die bessere Option wäre. Lieber gammliege Ratten als gierige Vampiere.

Ich stolpelte aus der kleinen Abstellkammer die mir als Wohnung diente und eilte den langen Korridor entlang. Immer darauf bedacht so leise wie möglich zu laufen um niemanden zu wecken. Natürlich, der Schlaf der gehobenen Herrschaften durfte auf gar keinen Fall gestört werden, aber mich konnte mann ja ruhig um 3 Uhr Nachts aus dem Bett klingeln.
Ich kahm am Büro des Hausherren an und als ich vor der großen, geschwungenen Tür anhielt wurde diese auch schon aufgerissen und vor mir standt der alte, grimmige Mann mit dem zerknitterten Gesicht. Ha! Von wegen alle Vampire sind bildhübsch, vor mir steht der lebende Beweis das das eine Lüge war. Naja noch lebend, so alt wie der schon war.

"Man kann dich ja durch das gesammte Anwesen stampfen hören!"wetterte er auch schon drauf los. Das sie überhaupt noch was hören können dachte ich bei mir ,aber das sprach ich selbstverständlich nicht laut aus. Selbst in seinem hohen Alter konnte er noch mindestens 3× so gut hören wie ich.
"Ich bitte um Entschuldigung mein Herr" murmelte ich vor mich hin. Ich hasste dieses unterwürfige Getue... Aber als Mensch muss man dich eben unterordnen, die Schwachen werden von den Stärkeren gefressen. So ist das nun mal in der Natur.
"Das will ich auch meinen,... Menschen.....zu nichts zu gebrauchen...." wetterte er weiter.
"Wie darf ich ihnen helfen werter Herr?" Ich wollte einfach nur wieder in mein kratzieges ,altes Bett verschwinden.
"Ich habe so eben per Eulenpost eine Nachricht bekommen. Mein Tochter und ihr Sohn werden gegen Morgengrauen hier sein. Richte ihre Zimmer ein und bereite auch sonst alles für ihre Ankunft vor, es soll alles perfekt sein." Antwortete er grimmig. Das sagt er mir erst jetzt?! Sowas weis man doch schon vorher, muss er mir das erst vier Stunden vor ihrer Ankunft sagen?
"Ach ja und sie bringen noch zwei Angestellte mit also kümmer dich auch darum. Und zwar leise!"
Ja super auch noch Angestellte, warum nicht noch mehr Arbeit? Es ist ja nicht so als wäre ich erst um 24 Uhr ins Bett gegangen und hätte nicht ohnehin schon genug zu tun. Auch ohne Besuch.
Aber es half ja alles nichts."Sehr wohl mein Herr" und schon war die Türe mit einem lauten Knall ins Schloss gefallen. Ja sicher ich machte mit meinem Laufen zu viel Lärm.
Den Rest der Nacht verbrachte ich damit 3 Zimmer plus 3 Bäder auf Vordermann zu bringen ohne dabei auch nur einen Mux zu machen. Nichtmal als mir die schwere Vase mit den vertrockneten Blumen auf den Fuß kippte. Immerhin war sie nicht zerbrochen.