Ruf der Freiheit

3. Verteidigung

„Der Wolf näherte sich der Marinetruppe immer mehr und mit jedem Schritt waren die Soldaten angespannter.
Als Taya dann auch noch demonstrativ ihre Zähne fletschte und knurrte, war es um einen Soldaten geschehen und er zielte mit geladener Waffe auf das Braune Fell."
—-

Stille war auf der Lichtung eingekehrt und der Soldat hielt die Luft an. Er taumelte einige Schritte zurück, durch den Rückstoß seiner Waffe. Er wollte gerade durchatmen und jubeln, dass er den Wolf getroffen hatte, musste aber mit ansehen, wie dieser keinen Kratzer abbekommen hatte. Wahrscheinlich lag es an der verschwitzen Hand oder der Tatsache dass er schlimmer zitterte als ein Aal, wodurch er den Schuss versaute.
„Soldat! Ich habe keinen Befehl gegeben, wie kannst du einfach schießen?!" brüllte sein Kommandant und zog die Blicke der Anwesenden auf sich.
„A-aber Sir, wir haben den Befehl die Piraten zu verfolgen, i-ch dachte.."
„Nichts dachtest du!" schrie der Mann und holte mit seiner Faust für eine Kopfnuss aus.
Schweiß rann ihm von seiner Stirn und einzelne Adern standen hervor. Neulinge konnte er gerade überhaupt nicht gebrauchen, nicht in dieser Situation.

Die Männer waren allesamt angespannt und bereit zu Schießen. Der Kommandant ging ein letztes Mal seine Möglichkeiten durch, musste jedoch einsehen, dass wenn er umkehren würde mächtigen Ärger bekam oder hier vielleicht sterben könnte.
Tayas Geduld war nun auch am Ende und ein tiefes Knurren verließ ihre Kehle.
Der Wald um sie herum verstummte und die Vögel flogen in Scharen davon.
Einzelne Fragmente blitzten vor Tayas innerem Auge auf, welche sie schnell davon schüttelte.
Die Marine war auf ihrem Gebiet und dieses Mal würde sie es verteidigen. Der Schuss des Soldaten, galt in ihren Augen als Angriff und so war es ganz natürlich, dass auch Taya sich nun verteidigen dürfte.
Die Verteidigung der Soldaten war nicht sonderlich stabil. Schnell hatte die junge Wölfin das schwächste Glied entdeckt und sprintete auf dieses zu.
Den Angriffsbefehl des Kommandanten nahm sie kaum wahr, vielmehr hatte sie mit den Kugeln zu tun. Die Marinesoldaten probierten sich mit aller Kraft zu wehren, vor einem Haufen Piraten konnten sie sich doch nicht von einem Wolf besiegen lassen!
Als jedoch der Braune Wolf in der ersten Ecke aufgeräumt hatte und die meisten Soldaten entwaffnet waren, musste der Kommandant sich etwas einfallen lassen.

„Wir wollen nur die Piraten! Gib uns sie und wir gehen, es muss nicht wieder ein Blutbad entstehen!" richtete er sich direkt an Taya.
Diese wollte gerade mit ihrer Pfote ausholen hielt aber inne. Der Kopf drehte sich in die Richtung der Stimme und fokussierte den Anführer.
Ihre Augen formten sich zu Schlitzen und sie ließ von dem Soldaten unter ihr ab. Tayas Weg führte direkt auf den Kommandanten der sich keinen Zentimeter bewegte.
„Euch Soldaten kann man nicht vertrauten und nun wagt ihr es euch auch noch, dieses Gebiet zu betreten und verlangt die Aushändigung von Gästen? Wie anmaßend kann man nur sein!" schnaufte der Wolf. Es war nicht die selbe stimmte, wie zuvor in der Bar, aber Unterschwellig hörte man noch die zarte Stimme Tayas.
Nun rannte der Wolf direkt auf den Kommandanten zu, welcher jedoch schnell genug reagierte. Aus seinem Mantel holt er eine lange Peitsche hervor. Die Augen des Wolfes weiteten sich, als sie das klatschen des Leders hörte. Sie hatte es schon einmal gehört und verband dieses Geräusch mit keinen guten Erinnerungen. Noch größer war der Hass auf die Menschen und am meisten auf diesen. Anfangs konnte sie noch ausweichen, musste jetzt jedoch etwas um ihr linkes Vorderbein spüren. Ein kurzer Schmerz ging von dieser Stelle aus und das Fell färbte sich rötlich. Es war die selbe Peitsche, wie damals.
Diesen kleinen Schmerz konnte Taya für einen kurzen Moment ertragen und entschloss sich kurzerhand, den Mann zu entwaffnen.
Mit ihrem Maul schnappte sie nach der Peitsche und presste ihre Zähne aufeinander. Nun schmeckte sie etwas metallisches und war noch mehr entschlossen, dieses widerwärtige Ding zu beseitigen. Der Kommandant konnte nicht so schnell reagieren und flog in hohem Bogen Richtung Ausgang, ohne seine Peitsche.
Schnell waren die Soldaten zu ihrem Befehlshaber geeilt und besahen nun mit diesem die Lage.
Aus dem Maul des Wolfes tropfte Blut und vor ihm lag die Peitsche, im Licht erkannte man die kleinen Splitter die um das Leder gebunden waren. Messerscharf und mit einem Teil aus Seestein verbunden, war es eine schreckliche Waffe.

„Die Piraten stehen unter meinem Schutz! Denkt an die Abmachung oder ich lege alles in Schutt und Asche!" knurrte der Wolf und sah nun sogar um einiges größer aus.
„Dieses dumme Vieh ist wirklich stark." seufzte der Kommandant und wischte sich mit dem Handrücken über dem Mund. Einzelne Blutstropfen kamen aus diesem.
Auch wenn es dem alten Mann nicht gefiel, so musste er sich doch zurückziehen.
Kurzerhand gab er den Befehl und seine Männer zogen sich mit ihm zurück.

Die Strohhüte und Law standen währenddessen immer noch vor der Bar und hatten alles mit angesehen.
Ein Seufzer ging von Rayleigh aus und er schaute betrübt drein. So etwas wollte er nicht mehr sehen müssen und begab sich zurück in die Bar. Luffy folgte ihm kurzerhand, da er einige Fragen hatte.
Nun wandte auch Taya ihrem Kopf zu der Menge und schaute in Angsterfüllte blicke. Nami und Chopper versteckten sich hinter Sanji und Zorro und Bepo der Bär hatte seine Ohren Angelegt. Zorro und Sanji waren sich dieses Mal in einer Sache einig, nämlich dass sie vorsichtig gegenüber diesem Wolf sein mussten.
Auch Law hielt die Sache ziemlich gut aus, sein Blick suchte jenem von Taya. Für einen kurzen Moment trafen sie sich, bevor Taya sich abwandte und in den Büschen verschwand.
Die drei restlichen Männer folgten Chopper und Nami wieder in die Bar. Von draußen konnte man Ruffy's aufgeregte Stimme hören. Auch Law's Interesse war geweckt und zusammen mit seinem Navigator, folgte er den Mugiwaras nach drinnen.