-Duath p.o.v.-
Ich wusste, dass Melme hier gewesen war. Ich hatte seine Anwesenheit gespürt. Seine Schritte hatte ich auch vernommen. Das Rauschen der Federn seiner Flügel im Herbstwind. Doch es machte mir zu schaffen, dass er wieder ging.
Vielleicht mag er mich ja in Wirklichkeit doch nicht?
Ich hob weitere von seinen Federn auf und betrachtete sie. Sie erinnerten mich an ihn. Ich musste an unseren Kuss zurückdenken. Wie weich seine Lippen waren, wie sanft wir uns geküsst hatten und wie schnell mein Herz geschlagen hatte. Wie wunderschön dieser Moment gewesen ist. Das kann ich doch nicht einfach so wegwerfen!
Ich gab mir einen Ruck stand auf. Ich würde ihn suchen gehen.
Ich vermisse ihn... Ich will bei ihm sein, verdammt!
Dann lief ich in die Richtung in der er verschwunden war, doch ich fand ihn einfach nicht.
"Melme?!", rief ich.
Keine Antwort.
Irgendwann gab ich es auf und verschwand zurück in die Hölle.
"Duath!", rief Lilith und umarmte mich stürmisch und lächelnd. "Du bist zurück"
"Ehm... Ja...?", fragte ich, nicht ganz so erfreut.
"Was ist dir denn über die Leber gelaufen....?"
Ich erklärte ihr, was vorgefallen war. Dass ich Melme gefunden hatte und dass er weggegangen ist. Wie traurig ich darüber war. Wie leer ich mich nun fühlte.
"Wenn du möchtest kann ich mit dir nach ihm suchen", bot Lilith an. "Vielleicht finden wir ihn zu zweit schneller."
Ich nickte. Ab dann begann die Suche richtig und es war noch schlimmer als zu der Zeit in der ich ihn zwei Wochen lang gesucht hatte. Damals habe ich ihn noch nicht vermisst und zwischen dem Suchen auch mal eine Pause eingelegt, doch jetzt streckte sich die Zeit immer so lang, niemand lächelte, niemand sprach ein Wort. Nunja, zumindest war meist nichts zu hören außer: "Hier ist er auch nicht."
Und das war erst der erste Tag der Suche. Der zweite wurde noch schlimmer. Dieses Mal tauschten Lilith und ich wirklich kein einziges Wort aus. Ich fühlte mich schwer, ich fühlte mich krank, ich bekam kaum Luft, mein Herz zog sich vor Schmerz zusammen und Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Ich will ihn endlich wiedersehen... Wie lange muss ich denn noch suchen...?
Ich ging wieder zu dem See, an dem wir uns geküsst hatten. Zwar war er nicht hier, aber seine Federn lagen quer über den Boden verteilt. Ich hob eine davon auf. Das reine Weiß von vorher war kaum noch zu erkennen, die Feder war fast vollständig schwarz gefärbt und sie glänzten nicht mehr golden, sondern silbern. Aber wegen dem Geruch wusste ich, dass es seine sind.
Er fällt also wirklich...
Ich lächelte kurz, aber nur leicht. Dann stand ich wieder auf, ging zu Lilith und suchte weiter.
Wo ist er nur?
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Himmel und Hölle (Yaoi)
RomanceJahre nachdem Luzifer mitsamt seiner Anhänger aus dem Garten Eden, dem Reich im Himmel verbannt wurde, trifft einer seiner Anhänger erneut auf einen Engel. Dabei entsteht ein ziemlich interessantes Gespräch darüber was damals wirklich passiert ist u...