Kapitel 3 - Frühstück

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Das 3. Kapitel!
(Mir ist kein anderer Name eingefallen ;) )

                 Astrids Sicht

Die Wochen vergingen und Hicks schien es von Tag zu Tag besser zu gehen. Es freuete mich sehr das zu sehem allerdings wurde es auch immer schwerer ihn in der Hütte zu behalten.  Haudrauf und ich mussten uns also  ein paar Beschäftigungsmethoden überlegen , um ihn daran zu hindern mit Ohnezahn draußen herum zu fliegen, denn laut Gothi war es dafür noch zu früh.

Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als ich Hicks' Hütte betrat. Haudrauf saß am Esstisch und las in einem dieser Neuigkeitenblätter , die die Zwillinge sich während unserer Zeit auf Berk ausgedacht hatten und seit dem überall verteilten.

"Guten Morgen", begrüßte ich ihn fröhlich und setzte mich zu ihm "schläft Hicks noch? "
Haudrauf hob den Kopf und meinte: "Guten Morgen Astrid! Ja , er schläft glücklicherweise noch,  aber das auch nur ,weil ich ihn letzte Nacht dabei erwischt habe , wie er sich mit Ohnezahn aus der Hütte schleichen wollte und danach noch Stunden lang mit ihm diskutieren musste , bevor er endlich zurück ins Bett gegangen ist! "

Ich seufzte.  Wir warteten bereits eine halbe Stunde,  als wir Schritte auf der Treppe hörten und Hicks hinunter kam .
"Gut! Dann geh ich jetzt mal, ich wünsche euch dann noch viel Spaß, " sagte Haudrauf.  Heute würden Hicks und ich alleine bleiben,  da Hicks' Vater sich nun endlich traute Hicks mal kurz aus den Augen zu lassen und seine Arbeit als Oberhaupt wieder aufzunehmen.

Er verabschiedete sich von uns und verließ das Haus.

"Soll ich dir etwas zum Frühstück kochen? " , fragte ich begeistert.  Ich liebte es zu kochen,  vor allem für Hicks. Ich brauchte nicht einmal ein Rezept,  sondern stellte immer lieber aus verschiedenen Zutaten ein Essen zusammen.  Ich hatte schon ein fünfgängiges Menü für ihn im Hinterkopf,  als er , in einer, plötzlich merkwürdig schwachen, Stimme meinte: "Ne weißt du , mir ist auf einmal wieder so schlecht, ich glaube ich gehe zurück ins Bett. "
Merkwürdig,  dachte ich, folgte ihm aber hoch in sein Zimmer. Er legte sich ins Bett und ich setzte mich auf den Stuhl daneben . "Was hältst du davon wenn wir einen kleinen Ausflug mit Ohnezahn und Sturmpfeil machen?  Ich glaube danach wird es mir viel besser gehen! Ich lächelte. "Ne , du bist noch zu krank , aber dir würde es schnell besser gehen wenn du mein super gesundes selbst zusammen gestelltes Menü essen würdest."

"Nein! Nein!  Nein!  Warte Astrid!  Was hältst du davon, wenn ich dir zeige wie man ein noch viel gesünderes Menü kocht?"rief er .
Ich überlegte. Er schien sehr stolz auf seine Kochkünste zu sein,  wenn er für diese auf meine verzichten konnte. Außerdem wären wir so erst einmal für den Vormittag beschäftigt . Also bejahte ich seine Frage und wir machten uns auf den Weg in die Küche.

                   Hicks' Sicht

Mir fiel ein Stein vom Herzen , als Astrid mit mir hinunter in die Küche ging. Ich war mir nämlich sicher ob ich vor ihren Augen,  ein komplettes von ihr gekochtes Essen, essen könnte , wobei es mir auch tatsächlich noch nicht wirklich gut ging.  Gute Gründe also Astrid einen Kochkurs zu geben. Erst einmal zeigte ich ihr wie man einfachen Haferbrei kocht, da so ihre kleinen Geschwister, auf die sie manchmal aufpasste und ich es in Zukunft viel leichter haben würden.  Es brauchte zwar etwas Überzeugungskraft um Astrid dazu zu bringen,  die Haferflocken nicht in Salzwasser zu kochen, was ihrer Meinung nach dem Haferbrei einen außergewöhnlich würzigen Geschmack verleihen würde oder das Gras wegzulassen, das, wie ich erfuhr für eine frische Färbung sorgen sollte, aber nach zwei Stunden Arbeit hatten wir endlich eine kleine Schale Haferbrei gekocht. "Probier mal", meinte ich. "Ich esse generell nie das , was ich selber gekocht habe", sagte sie, " so bleibt mehr für die anderen übrig."
Deswegen wusste sie also nicht wie "speziell" ihr Essen schmeckte. "Nächstes mal musst du mal selber probieren,  was du gekocht hast."meinte ich und begann den Haferbrei zu essen.

An diesem Tag lernte sie noch Brot zu backen,  Fisch zuzubereiten,  Kartoffeln zu kochen und am Ende sogar Apfelkuchen zu backen.

Als mein Vater an diesem Abend nach Hause kam , saßen wir zu zweit am Tisch und ich erzählte  ihm von unserem Kochkurs.  "Hoffen wir nur dass sie nur noch deine Rezepte kochen wird ."meinte er . Ich nickte nur, aus irgendeinem Grund hatte die Wunde an meiner Schläfe wieder begonnen weh zu tun. Das hatte sie nun seit Tagen nicht mehr getan. Ich stand auf um in mein Zimmer zu gehen,  mein Vater sollte möglichst nichts davon mitbekommen.  Auf einmal begann alles um mich herum sich zu drehen, die Küche verschwamm vor meinen Augen und ich verlor das Gleichgewicht.
Das nächste was ich spürte war dass ich auf dem Küchenfußboden lag, während die besorgte Stimme meines Vaters mit irgendjemanden sprach.

"Vater", flüsterte ich als die andere Person endlich die Hütte verlassen hatte. 
Ich hötre seine Schritte näher kommen ,bevor ich merkte wie er etwas wunderbar nasskaltes auf meine Stirn legte. "Das war Gothi", hörte ich seine beruhigende Stimme sagen, " sie hat gesagt dass du es wahrscheinlich heute etwas übertrieben hast und das deiner Gehirnerschütterung nicht gerade gut getan hat.  Deiner Wunde geht es allerdings noch "gut " , du musst aber damit rechnen nun noch etwas länger im Bett bleiben zu müssen und zwar im . "
Momentan hatte ich nichts dagegen,ich lag nur mit geschlossenen Augen auf dem Küchenboden, lauschte dem Pochen in meinem Kopf und versuchte vergeblich mein Mittagessen in mir zu behalten.  Mein Vater sah mich besorgt an . "Morgen werde ich hier bleiben", flüsterte er, wahrscheinlich mehr zu sich selbst als zu mir.

Irgendwann muss ich es dann tatsächlich geschafft haben einzuschlafen, denn das nächste woran ich mich erinnern konnte war an einen merkwürdigen Traum ,in dem Astrid mich bat mit ihr zu der großen Schlucht am anderen Ende der Insel zu kommen. Sie meinte andauernd ich solle Ohnezahn nicht aus den Augen lassen, beides erschien mir in diesem Moment vollkommen bedeutungslos, wie schon gesagt;nur etwas merkwürdig. 
Allerdings sollte dieser Traum nicht bedeutungslos bleiben.

              Haudraufs Sicht

In dieser Nacht ließ ich Hicks unten bei mir schlafen.  Nachdem ich endlich seine ruhigen Atemzüge zu hören begann, holte ich ihm seine Bettdecke und eine neue Tunika  und legte ihn neben das Feuer.

Noch lange hörte ich dem leisen Schnarchen zu, bis ich endlich selber einschlief.

Am nächsten Morgen wurde ich durch Schritte auf dem Holzboden geweckt. Ich öffnete die Augen und sah meinen Sohn, etwas blasser als sonst,wenn auch nicht so doll wie gesternabend, am Feuer stehen und Haferbrei kochen.
"Ab ins Bett! ", schrie ich.  Er zuckte zusammen und schaute mich dann aber flehendlich an, legte sich dann aber wortlos wieder auf die Decke. Ich kochte fertig und wir frühstückten. "Wie geht es dir ?", fragte ich schließlich durch das Schweigen hindurch. "Viel besser."
Diese Antwort hatte ich erwartet,  dennoch blieb ich hart und wir verbrachen den Tag mit Keule und Klaue, Gesprächen über Drachen, Johann, Viggos Tod und Seitenwechsel und seiner Beziehung mit Astrid, den Neuigkeitenblättern der Zwillinge und Diskussionen darüber wieso er nicht aufstehen dürfe.

So ging es dann auch die nächste Woche weiter. Ab und zu blieb Astrid auch wieder bei ihm, nachdem ich mich versichert hatte dass sie gut auf ihn aufpasste.

Ende der Woche kam Gothi wie verabredet vorbei.  Sie untersuchte Hicks genau und machte ein paar Tests mit ihm , bis sie dann festzustellte , dass er gesund genug für einen kleinen Ausflug seie.

Astrid und Hicks freuten sich natürlich riesig und begannen gleich ein Picknick für den nächsten Tag zu planen.  Ich war allerdings noch sehr skeptisch,  Hicks war immer noch etwas blass und normal essen tat er auch noch nicht. 
"Bist du dir sicher? " fragte ich Gothi und las was sie mit ihrem Stab in die Asche der Feuerstelle schrieb. 
Gothi war der Meinung, frische Luft würde ihm gut tun , also erlaubte ich den beiden, immernoch mit einem sehr unguten Gefühl,  morgen zu zweit , auf der Sonnensteininsel ( die sich inzwischen wieder irgendwie vergrößert hatte) zu picknicken.

Hätte ich doch nur auf mein Gefühl gehört...

Das war nun das 3. Kapitel.  Das nächste wird dann endlich zum Hauptthema der Geschichte hinführen.


Ich habe dich nicht aufgegeben - Bis in deinen TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt