Der zweisame Arc

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"Genau, denn ich..."

Meine Welt ergraut, sie ist nun wie zuvor. Kann ich es wirklich sagen?

"ICH LIEBE SIE!", fällt mir Akachan in's Wort.

"Wa... WAS?!?", erschrickt das Türmädchen, nein Mira.

"Ich.. ich habe... ICH HABE SIE SCHON IMMER GELIEBT! SIE IST DER GRUND FÜR MEIN LEBEN!", bricht Akachan aus, "JA, ICH... ICH LIEBE SIE VON HERZEN! ES GIBT NICHTS WICHTIGERES FÜR MICH IN MEINEM LEBEN!"

"Nein! Das... DAS KANN NICHT SEIN!", ruft Mira und rennt weg.

"Ich... Ich liebe dich auch, Akachan", flüstere ich, verlegen.

"Ich... Ich weiß, Sotchan."

"Sotchan? Was ein niedlicher Spitzname", denk ich mir, doch ich sage:"Nun denn, darf... darf ich dir etwas... erzählen? Etwas sehr, wie kann man es sagen, peinliches."

"Naturlich... Es gib... Nichts... Das du... Mir nicht... anvertrauen... könntest..."

"Weißt du, als Mira gekommen ist, und so verstört aussah, wollte ich lügen. Ich wollte schreien, dass ich dich dazu gezwungen hätte..."

"Das...? Das habe... Ich... In deinen... Augen... Gesehen...", stottert sie, in einer vielleicht stolzeren Stimme als sonst,"Und deshalb... Vor dir... Geschrien..."

"Du hast es in meinen Augen gesehen? Ich habe dich doch gar nicht angesehen..."

"Du... Dümmerchen... Das war... Auch... Gar nicht... Nötig..., Natürlich... Sehe ich... Das,.., Ich... Bin doch... Deine Geliebte... oder etwa... Nicht?", antwortet sie, mit einem rotem Gesicht, und einem, ungezwungenen, Lächeln.

Ihr erstes.

Und damit einer weitere Farbe in meiner, nein unserer, Welt.

Schmatz

Ein Kuss. Auf meine Wange. Von ihr.

"Nun... sollen wir... zum Unterricht... gehen?", fragt sie, mit einem traurigen Blick.

"Ja, das wird wohl das Beste sein."

Und so gehen wir, aus dem Klassenzimmer nach draußen, unsere eigenen Wege.

Im Klassenzimmer angekommen vibriert mein Handy. Ich schaue drauf, und siehe da: Akachan hat mir geschrieben.

Eine weitere Farbe erscheint in dieser Welt, der unseren.

Die Nachricht lautet "Wollen wir heute zusammen nach Hause gehen?"

Ich antworte "Liebend gern!"

Abends, es ist schon nach 4, warte ich im Eingang der Schule. Akachan kommt, mit einem tränenüberströmten Gesicht.

"ES. IST. SO. SCHRECKLICH!", schreit sie weinend, und wirft sich um mich.

Ihren Kopf an meinen Bauch reibend fährt sie fort:"Alle meine Freunde haben... haben mich verlassen! Mirachan hat es jedem gesagt... und jetzt... haben sich... alle... von mir... ABGEWENDET!"

Der Tränenfluss wird stärker, und mich plagen Schuldgefühle.

Jetzt lebe ich zwar in einer bunten, warmen Welt, doch habe ich Akachan aus ihrer herausgezogen? Habe ich ihr gesamtes zunftiges Leben zerstört? Oder habe ich es gerettet?

Auf jeden Fall kann ich dies sagen: Wenn ich zuvor gelogen hätte, wäre ich jetzt in einer kalten, traurigen, farblosen Welt, aber so werde ich eine farbenfrohe, warme, Welt erleben.

Der RegenschirmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt