Two

700 36 3
                                    

Eine schlanke Statur, größer als er selbst, beugte sich über ihn mit einem leichten Lächeln. Das Gesicht der Person war in Schatten gelegt, man konnte es nicht genau erkennen. "Das ist es doch was du willst... oder?", fragte eine Stimme nah an seinem Ohr. Weiche Lippen trafen auf seine eigenen, raubten ihm beinahe den Atem. Sanfte Hände suchten sich den Weg unter sein Oberteil und strichen über die bloße Haut, verpassten ihm eine Gänsehaut...


Rrrrinnnng! Der Wecker riss ihn aus dem Schlaf; Hinata schlug die Augen auf und blickte sich erschrocken um; bevor er sich aufsetzte und sich durch das zerzauste Haar fuhr. Oh man... Es war jetzt schon etwa zwei Jahre her, seit er diesen Traum das letzte Mal hatte. Und scheinbar hatte sich kaum etwas daran geändert. Er hob die Decke an und seufzte leise auf, als ihm die leichte Erhebung in seinen Shorts auffiel. Wirklich gar nichts hatte sich geändert! Das gehörte für ihn auch zu einem unerklärlichen Phänomen: Wirkliches Interesse hegte er selbst zu damaligen Zeiten für niemand bestimmten, weshalb reagierte sein Körper dann so heftig auf einen solchen Traum? Was den Studenten zudem wunderte, war die Tatsache dass er glaubte die Person darin zu kennen, aber niemals das Gesicht sehen konnte. Ob sein Kopf ihm einen Streich spielte? Oder lag es an seiner Begegnung mit Kenma? So genau konnte er es nicht einschätzen, doch jetzt hatte sein Problemchen erst mal Vorrang.

Mit roten Wangen ließ er seine Hand langsam über den Bauch nach unten bis zu seinem Oberschenkel wandern, bevor er sie dort einige Momente ruhen ließ. Auch das lag schon eine Weile zurück, oftmals fehlte ihm die Zeit für solche grundlegenden Dinge. Dementsprechend heiß war ihm nun innerlich, sodass er das Gefühl hatte zu verbrennen, als er seine Finger an seinen Schritt legte und vorsichtig über die Beule strich.

Hinata zog scharf die Luft ein; selbst die kleinste Berührung war unglaublich intensiv. Seine zweite Hand schob sich unter sein Schlafshirt und fuhr die leichten Muskelansätze nach, langsam nach oben zu einer seiner Brustwarzen und kreiste mit dem Daumen um diese. Automatisch verhärtete sie sich, hob sich seinen Berührungen entgegen.

Als er ein bisschen mit ihr zu spielen begann, entkam ihm ein leises Stöhnen; er schob seine Hose ein Stück nach unten und streichelte sich vorerst durch den Stoff seiner Boxer. Die Hitze in ihm stieg fast bis ins Unerträgliche; sie ließ seine Wangen glühen und machte ihn völlig wehrlos gegen seine eigenen Empfindungen. Fast wie in Trance entledigte er sich auch dem letzten Stück Stoff, ehe er seine Eichel zwischen zwei Fingern rieb, ein bisschen zudrückte und einmal seine gesamte Länge entlang strich. Hinata legte seine Hand ganz um das bereits pulsierende Glied, welches sich ihm bei dieser Berührung noch mehr entgegen streckte.

Er keuchte lustvoll auf und schloss nun die Augen, während er zu pumpen begann. "Das ist es doch was du willst... oder?" Die leicht verzerrte Stimme aus seinem Traum hallte in seinem mittlerweile leer gefegten Kopf wider und erfüllte ihn mit einer erregenden Fantasie. Die fremde Hand berührte ihn statt seiner selbst, der Schatten legte erneut die Lippen auf seine. Diese Berührung ließ sie förmlich miteinander verschmelzen, ineinander übergehen. Als wären sie eins.

Diese Vorstellung fühlte sich unglaublich realistisch an, als wäre diese Person tatsächlich hier und holte ihm einen runter! Seine eigenen Finger rieben über die Eichel, verteilten die Lusttropfen welche er bereits verlor und bewegten sich immer schneller auf und ab. Mehr... er wollte mehr als das... Seinen Kopf in den Nacken legend, fühlte er wie der Druck in ihm beinahe unerträglich anstieg. "Shōyō...", flüsterte die Stimme, die Lippen streiften sein Ohr und knabberten sachte daran. Hinterließen eine leichte Spur an seinem Hals, was ihm eine Gänsehaut verpasste.

Hinata begann zu zittern; das Gefühl jagte ihm einen angenehmen Schauer nach dem Anderen über seinen Körper und brachte ihn zu immer weiteren erotischen Lauten, die sich unwillkürlich aus ihm lösten. Langsam wanderte der Mund immer tiefer, küsste sich über seine Brust bis zu seinen Lenden, ehe er eine feuchte Zunge an seinem harten, vorfreudig pulsierenden Glied spürte.

Bei dieser Vorstellung war es um ihn geschehen; mit einem lauten Stöhnen spritzte er sich in die Hand und spürte, wie sein Körper von intensiven Wellen der Lust überrollt wurde. Schwer atmend beruhigte er zuerst seinen Herzschlag, ehe er ein Taschentuch aus seinem Nachttisch kramte und sich säuberte. Doch als er so darüber nachdachte, wunderte ihn eins sehr: Wieso hatte die Gestalt in seinem Kopf Shōyō gesagt?!? So nannten ihn doch nur Tobio und... Kenma... Beunruhigt richtete er sich auf und fuhr sich durch das zerzauste Haar; so langsam wurde es echt seltsam. Als sein Blick zur Wanduhr wanderte und er die Zeit erkannte, schreckte er auf und sprang sofort vom Bett, um so schnell wie möglich mit ein paar frischen Klamotten im Bad zu verschwinden. Verdammt, er kam noch zu spät zur Uni(Wozu stellte er sich eigentlich einen Wecker?!?)

Nachdem Hinata nur wenige Minuten später aus der Dusche kam und sich fertig angezogen hatte, beeilte er sich und versuchte noch rechtzeitig vor seinem ersten Kurs an der Universität anzukommen, doch so langsam wurde es knapp. Bereits auf halber Strecke schlug es acht Uhr; in einer Viertelstunde fing der Unterricht an. Mit zusammengebissenen Zähnen preschte der Einundzwanzigjährige mit Höchstgeschwindigkeit durch die mittlerweile stark belebten Straßen. Er wich gerade noch so einer Mutter mit Kinderwagen aus, um nicht mit ihr zusammen zu stoßen und sprang über einen Zaun, der seinen Weg blockierte.

Ein Grinsen schlich sich in sein Gesicht; er hatte in all den Jahren nicht an Sprungkraft eingebüßt und konnte Hindernisse, die ein gewöhnlicher Mensch nie schaffen würde, mit Leichtigkeit überspringen. Mit Sechzehn erreichte er mit seinen Fingerspitzen aus dem Stand sagenhafte 210 cm, im Alter von Neunzehn hatte er es bereits auf 295 cm gebracht und wenn er weiter trainiert hätte... Vielleicht hätte er Tobio dann eingeholt. Trotz all seiner Bemühungen und der Energie, die in Unmengen an Training und neu versuchten Techniken steckten, blieb er bis zum Ende hinter seinem besten Freund. Es war wie damals, als er ihn kennen lernte. Eine hohe Mauer ragte vor ihm auf und er konnte sie nicht überwinden, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Und das machte ihm bis heute zu schaffen.

Hinata war so in seine Gedanken vertieft, dass er fast gegen eine Straßenlaterne rannte. Er riss die Augen auf und machte einen Sprung zur Seite, sodass er unverletzt der gefährlichen Situation entkam. Trotz des Schreckens hielt er nicht an, sondern lief weiter, selbst wenn sein Herz für einen Moment einen gewaltigen Hüpfer gemacht hatte. Schließlich gab es ein Ziel, dass er möglichst in den nächsten Minuten erreichen musste. Egal wie unzufrieden er mit seinem Studium war, das durfte er nicht auch noch versauen - Seinen Eltern zuliebe. Und zu den Grundvoraussetzungen gehörte eben Zuverlässigkeit, Mitarbeit und selbstverständlich auch Pünktlichkeit. Ja... Hinata Shōyō war erwachsen geworden. Er machte sich keine unnötigen Hoffnungen mehr und versuchte das Beste aus seiner aktuellen Situation zu machen. Was blieb ihm auch übrig?

Als er endlich an der Universität ankam, warf er noch einen Blick auf seine Armbanduhr und atmete durch. Drei Minuten noch! Das sollte ausreichen. Schnell lief der junge Mann mit dem orangefarbenen Haar ins Innere des großen Gebäudes und grüßte kurz ein paar Bekannte, ehe er in seinen Hörsaal huschte und sich in allerletzter Minute auf einem freien Platz weiter hinten niederließ. Kurz nachdem es klingelte, kam auch schon ihr Dozent und stellte sich vorne an die Tafel, um den Beginn des Kurses einzuleiten. Dabei standen alle Studenten - inklusive Hinata - auf und wünschten ihm einen guten Morgen, bevor sie sich setzen durften. "Pädagogik ist ein sehr weites Feld.", fing Kawasaki Hiroto, ihr Dozent, an zu erzählen und lächelte in die Runde, bevor er den Projektor anschaltete und seine Präsentation hinter ihm an die weiße Wand geworfen wurde. "In den nächsten zwei Stunden beschäftigen wir uns mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen. Was sind die Hintergründe? Wie regelt man das als Lehrkraft? Und was tut man bei körperlichen Übergriffen?"

Kurz musste er grinsen und an seine anfangs sehr schwierige Freundschaft mit Tobio denken; so wie sie beide sich früher verhalten hatten konnte man das auch als verhaltensauffällig betiteln. Oder wie nannte man es sonst wenn man sich wegen jeder Kleinigkeit in die Haare bekam und dann daraus grundsätzlich ein Drama machte? Zum Glück schweißte sie ihr Zusammenspiel beim Volleyball immer enger zusammen und hielt bis heute, selbst wenn er unglaublich neidisch auf das Stipendium seines Kumpels war. Im Vergleich dazu lief es zum Beispiel mit Kenma und ihm ganz anders ab...

Mit einem leisen Seufzen stützte er sein Gesicht auf der Handfläche ab und verfing sich ungewollt immer mehr in seinem Gedankennetz. Woran lag es eigentlich, dass sie so lange keinen Kontakt mehr hatten? Sie waren doch so gute Freunde! Wieso hatte er sich nicht mehr um Kenma gekümmert? Er würde es nicht laut aussprechen, doch es tat weh. So sehr, dass es innerlich brannte. Wenn er es doch nur ändern könnte... Aber vielleicht sollte es so kommen... Ihr letztes Treffen während der Schulzeit hatte bereits gezeigt, wie stark Hinata schon damals in ein Loch abzurutschen drohte. Damals... In seinem Kopf spulte sich die Szene erneut ab.

Nach dem allgemeinen Training in den Sporthallen ging Hinata mit finsterem Blick ein wenig spazieren. Seitdem Daichi, Sugawara und Asahi von der Schule abgegangen waren und sie nun einige neue Erstklässler bekamen, hatte sich das Klima innerhalb des Teams in einem schleichenden Prozess immer weiter verschlechtert. Verdammt! Was genau steckte nur dahinter?!? Mit einem leisen Knurren schlug er mit zitternder Faust gegen einen Baum, während er die Zähne fletschte. Karasuno gehörte doch mittlerweile zu den Besten der Präfektur! Wieso konnten sie sich nicht zusammenreißen?!? Er mochte gar nicht daran denken, was passierte wenn bald auch der Rest des alten Teams gehen musste.

Hinata war so sehr in seiner Spirale aus negativen Gedanken gefangen, dass er nicht bemerkte wie sich jemand ihm näherte. Erst als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte, zuckte er zusammen und drehte sich um. "K...Kenma?", fragte er überrascht und schluckte leicht. Oh nein... War er ihm etwa gefolgt? "Shōyō. Du siehst fertig aus.", murmelte der Blonde wie immer sehr direkt und fixierte ihn mir seinem typischen neutralen Gesichtsausdruck, bevor er die Hand von seiner Schulter nahm. "Liegt das an eurem heutigen Zusammenspiel?" Als Hinata seine Frage hörte, dachte er an die Trainingsspiele gegen Nekoma und Fukūrodani, was seine braunen Augen wütend aufblitzen ließ. "Die wissen einfach nicht, was Teamwork ist! Das Training ist so wichtig und die...? Hauptsache die kommen an den Zug und können glänzen!" Sein ganzer Körper bebte; die Erstklässler brachten ihn dermaßen auf die Palme dass er sich wirklich am Riemen reißen musste, um ihnen nicht ins Gesicht zu schlagen.

"Shōyō... Mach dich nicht verrückt. Du kannst nichts dafür.", antwortete Kenma mit ruhiger Stimme und atmete hörbar durch. "Aber ich bin doch jetzt ein Senpai! Ich sollte ein Vorbild für die Anderen sein und nicht... Verdammt! Sie sollten doch auf mich hören und wenigstens ein bisschen Respekt haben!", schrie Hinata schon fast. All die Wut, die Trauer und die Ohnmacht platzte mit einem Mal aus ihm heraus und überrollte ihn so heftig, dass ihm ein paar Tränen über die Wangen liefen. Er schloss die Augen, um sich irgendwie zu beruhigen, doch es gelang einfach nicht, sondern er pushte sich immer weiter hoch. Wenn er doch nur... Auf einmal spürte er zwei Arme, die sich um ihn legten und ihn an sich zogen und seinen gedanklichen Satz unterbrachen. Was...?

Die Wärme des anderen Körpers und der gleichmäßige Herzschlag übertrug sich auf den Kleineren und ließ ihn stückweise ruhiger werden. "Kenma...?", flüsterte er verunsichert und hob vorsichtig seine Hände, um sie an dessen Rücken zu legen. Der Angesprochene hauchte genauso leise in sein Ohr:"Hör mir genau zu. Du solltest solche Dinge nicht so nah an dich heranlassen. Sonst frisst es dich innerlich auf. Bitte... Ich mag es nicht wenn du traurig bist." Hinata wurde leicht verlegen und nickte langsam, schwieg aber vorerst um sich an diese seltene Nähe zu gewöhnen, drückte sich jedoch kurz darauf an Kenma. Es fühlte sich irgendwie gut an. "Ich... pass auf mich auf, okay?" Selbst wenn er das möglicherweise nicht einhalten konnte, war es immer noch besser als völlig deprimiert zu reagieren und ihm noch mehr Sorgen zu bereiten.

Der Ältere löste sich ein Stück von ihm und sah ihn direkt an; er war ihm so nah dass Hinata seine Spiegelung in Kenmas Augen erblickte. "Das hoffe ich für dich.", murmelte er noch und beugte sich ein Stück runter zu ihm, bis ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. Verwirrt hielt er den intensiven Blickkontakt mit ihm, wobei eine seltsame Stimmung aufkam. Er öffnete leicht den Mund und wollte eine Frage stellen, als sich plötzlich neben ihm jemand räusperte. "Es tut mir leid, wenn ich euch störe, aber Coach Ukai sucht dich schon, Hinata." Yamaguchi hatte sich unbemerkt zu ihnen gesellt und lächelte nun etwas peinlich berührt aufgrund der ihm gebotenen Situation. "Und dein Team fragt auch schon nach dir.", richtete sich der Notlagenaufschläger nun auch an Kenma. Dieser ließ ein leises Schnauben hören und ließ Hinata schließlich widerwillig los, um sich dann zum Gehen zu wenden. "Wie nervig..."

Sie kehrten wortlos zum Schulgebäude zurück und betraten das Innere, bevor sich ihre Wege trennten. Der Achtzehnjährige schenkte seinem Kumpel noch ein Lächeln und murmelte ein leises "Gute Nacht", dann verzog er sich mit Yamaguchi in ihr Klassenzimmer. In all den Jahren hatten alle Teams gemeinsam in einem großen Raum geschlafen, doch seitdem Karasuno neue Mitglieder hatte, wollten diese lieber getrennte Räumlichkeiten. Hinata passte das so gar nicht, doch nach langem Hin - und Her hatte Ukai völlig genervt nachgegeben. Zu schade, dass Daichi nicht noch Captain des Teams war, er hätte die Unruhestifter mit größter Freude in die Mangel genommen und sie Runden um den Schultrakt laufen lassen, bis sie vor Erschöpfung gerade noch kriechen könnten.


Bei dieser Vorstellung musste Hinata schmunzeln während er sich auf seinen Futon setzte, doch es dauerte nicht lange bis ihm das Grinsen aus dem Gesicht gewischt wurde. "Yo Dreikäsehoch." Der Neuling mit dem größten Mundwerk stellte sich vor ihn und blickte arrogant auf ihn herab. Allein dieser Anblick reichte aus, um ihm seine Laune endgültig zu verderben. "Ich bin zwar klein, aber du solltest mich nicht unterschätzen.", antwortete er knurrend. "Was willst du von mir?" Mr. Ich-weiß-das-ich-besser-bin-als-du zog verächtlich einen Mundwinkel hoch. "Du solltest folgendes an diesen Idioten Kageyama ausrichten: Er sollte dringend aufpassen was er tut, sonst geht es ihm schlecht." Wütend ballte der Zweitklässler seine Hände zu Fäusten; was nahmen sich diese eingebildeten Affen eigentlich raus?!? "Vergiss es! Kageyama wird sich auf euer Niveau nicht herablassen." "Ach ja...? Das werden wir noch sehen." Mit einem unheimlichen Grinsen kam er ihm bedrohlich näher und...

Die Klingel für das Ende des Kurses riss ihn aus seinem Tagtraum; er schreckte auf und sah sich hektisch zu beiden Seiten um. Daran hatte er ewig nicht mehr gedacht.... Kam jetzt alles wieder hoch, was ihm über Jahre quer im Magen lag und er erfolgreich verdrängen konnte? Dabei wollte er es doch vergessen... Kopfschüttelnd verließ Hinata den Hörsaal gemeinsam mit den anderen Studenten. Sicher nur eine Phase, das legte sich bestimmt wieder. Hoffte er zumindest. Gerade als er sich in Richtung Mensa begab um das Frühstück nachzuholen, vibrierte sein Handy. Der Student zog es aus seiner Hosentasche und entsperrte den Display, um die aufgeploppte Nachricht zu lesen.
Kenma
Hast du heute Zeit? Ich habe um vierzehn Uhr Feierabend.
10:07

Sofort besser gelaunt blieb er kurz an einer Wand gelehnt, um ihm schnell zu antworten.
Shōyō
Ja! Um 14:30 am Einkaufszentrum?
10:08

Ihm war schon vor einer Weile der perfekte Ort eingefallen, wo sie sich treffen sollten. Kenma liebte alles was mit Videospielen zu tun hatte und sei es nur ein einfaches Jump 'n Run-Game auf dem Smartphone. In einer Spielhalle müsste er sich doch wohlfühlen, oder? Er lächelte und las dann die Antwort auf seine Anfrage.
Kenma
Okay. Bis dann.
10:08


Zufrieden steckte Hinata sein Handy wieder weg und setzte seinen Weg fort. Es war jetzt etwas mehr als eine Woche her, seit sie sich im 'la kitty durch Zufall wiedergetroffen hatten. Seitdem schrieben sie auch wieder regelmäßig, er hatte herausgefunden dass Kenma mittlerweile auf eine Sportuniversität ging und dort in einem sehr guten Team Volleyball spielte. Dies machte ihn für einen kleinen Moment traurig da es das war wonach er sich noch immer sehnte, doch er gönnte ihm seinen Erfolg. Zumindest seine beiden Freunde konnten tun was sie liebten... Er atmete tief durch und betrat die Mensa, welche er mittlerweile erreicht hatte. Wenn er so darüber nachdachte, freute er sich wirklich sehr auf das Treffen nachher. Vielleicht konnte das ihn ja ein bisschen ablenken.

Nach der Uni zog er sich Zuhause so schnell es ging um und fuhr anschließend mit der U-Bahn zu ihrem Treffpunkt, wo er überpünktlich eintraf und versuchte, die letzten fünfzehn Minuten in der Eingangshalle irgendwie herum zu bekommen. Er ließ den Blick schweifen und überlegte, wo er am Besten so lange hingehen sollte, bevor er sich für den Buchladen entschied. Also schlenderte er in aller Ruhe dorthin und sah sich drinnen ein wenig bei in der Mangaabteilung um. Seine Finger strichen über die Buchrücken, während er die Titel las und sich dann einen Band aus dem Regal zog. Als er das eindeutige Bild darauf sah, wurde er rot und klappte es neugierig auf. Ein Yaoi also... Bis jetzt hatte er nie die Gelegenheit gehabt, sich so etwas näher anzuschauen... Schon irgendwie ästhetisch...
"Shōyō."
Erschrocken zuckte er zusammen und schob hastig den Manga zurück, als plötzlich Kenma neben ihm stand. "H-hey. Du bist ja schon da."

Der Andere blickte ihn forsch an und folgte seiner Hand mit den Augen, bevor er diese wieder auf seine Verabredung richtete. "Ich bin genau pünktlich." "Oh..." Hinata warf einen Blick auf sein Handy, um festzustellen dass es tatsächlich schon halb Drei war. "Wenn das so ist, sollten wir gehen.", murmelte er nun und zog Kenma eilig von den Manga weg, damit dieser bloß nicht auf die Idee kam Fragen zu stellen. "Wo genau führst du mich eigentlich hin?", wollte der Blonde wissen, während er sich aus dem Laden führen ließ. "Das wirst du gleich sehen." Der angehende Sportlehrer grinste und ergriff nun einfach seine Hand, damit sie sich in der einkaufswütigen Menge nicht verloren. Hoffentlich gefiel ihm die Idee genauso sehr...

Je näher er dem Geschäft kam, desto nervöser wurde er letztendlich, was auch Kenma nicht verborgen blieb. "Du siehst unruhig aus." "A-ach tue ich das? Vielleicht bin ich das ja... ein klein bisschen." Hinata schluckte und lief dann einfach weiter, bevor er schließlich vor der Spielhalle stand, wo er unsicher neben sich linste. "Wir sind da." Der Größere sah für seine Verhältnisse ziemlich überrascht aus; mit leicht geweiteten Pupillen richtete er sein Augenmerk auf ihn und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Bevor er jedoch einen Ton heraus bekam, rempelte ihn jemand von hinten an und schubste ihn somit in Hinatas Richtung. Auf einmal waren sie sich so nah, dass sich ihre Lippen fast berührten. "Shōyō...", hauchte Kenma leise und sah ihm tief in die braunen Augen.

To be continued... 


The Only One who knowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt