Chapter 3.

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Es war schon ziemlich spät geworden, daher beschloss ich die Nacht in einem billigen Hotel zu verbringen. Der Taxifahrer des Flughafens behauptete nähmlich das es etwas dauern würde bis wir in meinem Apartment ankämen. Ich stellte mein Koffer neben die Eingangstür meines Hotelzimmer's und schaute mich erst mal ein wenig um, wobei es nicht viel zu bewundern gab. Das Zimmer war altmodisch dekoriert, die Wand hatte keine auffallende Farbe jedoch war sie mit einigen Bildern beschmückt. Die Bettwäsche war cremefarbig und hatte Blumenmuster um den Kanten herum. Es gab kein Fernsehern, allerdings eine tolle Aussicht auf die offene Straße. Meine Mutter wartete immer noch auf ein Anruf, ich hatte die ganze Zeit nur an sie denken müssen aber irgendwie hielt mich immer irgendwas auf sie anzurufen. Ich packte mein Handy raus und wählte ihre Nummer.

"Jule? How are you sweetheart? How was the flight?" Befragte sie mich und schien erleichtert über meinen Anruf zu sein.

Ich musste auf ihre süße Art nur Lächeln.

"I'm fine mum, how are you? The flight was ..great? I slept the whole time." Antwortete ich und setzte mich auf das Bett.

"Oh i'm so happy to hear your voice. I miss-" Stoppte sie ihren Satz "I'm happy for you Jule. London is ..it's going to be easy."

"I miss you mum and I know you didn't want to hear me cry but it's so hard without you." Mir kamen die Tränen, doch ich wischte sie schnell weg.

"Jule please" Warnte sie "We will see us very soon I love you so much."

"Yeah" Gab ich von mir "I love you too."

"You sound tired. Go to sleep now, I will call you tomorrow, okay?" Sagte sie.

"Okay mum. Love you, sleep well." Antwortete ich ihr entgegen.

"Sleep well honey." Ich legte auf und stellte den Wecker meines Handys um 08:00 Uhr ein.

Morgen hatte ich zwar keine Arbeit aber mich interessierte es wie mein jetziges Büro aussehen würde und mit welchen Personen ich gemeinsam arbeiten müsste. Die Müdigkeit ließ sich langsam bemerkbar machen, sodass ich einfach nur Lust hatte zu schlafen.

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Das klingen des lauten Weckers und die Helligkeit der strahlenden Sonne auf mein Gesicht zerriss mein Traum in zwei Hälften.

"Just five minutes." Stöhnte ich müde in mein Kissen.

Doch das stoppte das klingeln des Weckers nicht. Mit jeder Sekunde wurde es lauter und nervender.

"Damn it!" Ich machte die Augen auf und schaltete es endlich auf stumm.

Ungewollt zerrte ich mich vom Bett und ging ins Badezimmer. Das Wasser befeuchtete mein, noch müdiges Gesicht und erweckte mich ein wenig. Es war so komisch wieder hier in London zu sein. Nach 10 Jahren wieder die gleiche Luft einatmen zu müssen, die gleiche Landschaft vor deinen Augen zu haben, oder die Erinnerungen wieder verdrängen zu müssen, es würde nicht leicht werden. All diese Geschehnisse hier waren der Grund warum wir mit meiner Mutter nach New York umgezogen waren. Wir wollten wieder neu Anfangen und wir hatten es geschafft. Aber nun spielte das Schicksal rückwärts und alles fing wieder von vorne an. Alles was nun zählte war die Stärke, der Ehrgeiz und mein Versprechen.

Ich ging wieder ins Zimmer und zog mich in mein gestriges Outfit. Danach packte ich meine ganzen Sachen in das Koffer und rief einen Taxi damit er mich endlich nach Hause, oder besser ausgedrückt, in mein jetziges Apartment fahren konnte.

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Mein Apartment war glücklicherweise in einer sauberen Gegend und zum Einkaufen musste ich auch nicht lange gehen. Es schien sogar ganz gemütlich hier, anscheinend wohnten hier zum Teil nur alte Menschen. Die Möbel sahen ganz gut aus, alles was ich brauchen könnte, war bereits eingerichtet.

"Thank God!" Sagte ich und schaute mich in der Wohnung noch etwas um.

Der Kühlschrank war im Moment das einzige was vielleicht noch etwas gefüllt werden könnte. Ich machte das Fenster auf und schaute zum gegenüber liegenden Apartment.

Und plötzlich trafen sich meine Augen mit Smaradgrünen.

DedicatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt