Chapter 6.

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Harry und ich gingen an zahlreich andere Office vorbei und bis wir an meiner ankamen hatten wir kaum ein Wort miteinander gewechselt. Es lag eine stickige Luft zwischen uns beiden. Die ganze Zeit über hatte ich versucht seine Anwesenheit zu ignorieren, doch dieser starke Geruch seines Parfüms machte alles viel viel schwieriger.

Harry blieb an einer dunkelbraunen Tür dessen Nummer '114' war stehen und blickte zu mir, jedoch schien es mir so als ob er gar nicht mehr versuchte ernst auszusehen.

"I think that's my office." Ich zögerte noch eine Weile bevor ich die Schlüssel aus meiner Tasche raus holte und mich an Harry vorbei bewegte.

Er blieb immer noch stehen und sah leer vor sich hin. Es beunruhigte mich ein wenig das er nicht weggehen wollte. Noch vor 2 Stunden behauptete Mr. Handson dass er ihn zu einer Party fahren wollte, allerdings hatte Harry wohl keine besondere Lust mehr. Ich machte die Tür hinter mir zu und lehnte mich dagegen. Wieso schien alles in seiner Nähe so dunkel zu sein? Wieso konnte er mich mit seinen Gefühlen kontrollieren? Alles verblasste, verlor an Wert und es kostete mir jede Sekunde Angst. Angst..

Flashback:

Mein schwarzes Kleid wehte mit dem kühlen Dezember Wind. Die braunen Blätter der Bäume knisterten unter meinen Schuhsohlen. Meine Augen brannten, so als ob ich sie in Salzwasser offen gehalten hatte. Ich spürte die Hand meiner Mutter an meiner drücken. Sie hielt mich fest an ihrer Seite. In ihrer Nähe sah ich noch Licht. Licht das so stark war wie ein Kerzenlicht. Doch sie war die einzige Hoffnung die ich noch in mir trug. Mein Kopf blickte zu der Menschenmenge. Es schien mir so kompliziert, dass Menschen innerhalb so weniger Zeit so gleich sein konnten. Heute war keiner anders, heute war jeder gleich. In jedem saß diese Trauer, diese Leere, in jedem von uns saß Angst.

"Katherina, my sweetheart. You are the only thing on this earth what Broke has left for me. You are the daughter of my innocent son. You're the only thing what matters anymore." Meine Oma strich mir weinend über die Haare und lächelte so stark sie nur konnte.

"You don't changed a bit, grandma. I hoped you would but.. no. You don't. My Mum loved my Dad too, she is here because she loved him so badly. She is here because she is broken of all this pain. But you only care for this damn money, for you're own good. Where were you last summer or last christmas? You promised my dad.. no no, do you know what? You promised your own son that you would visit us but.. damn where were you all this time? I missed you, my dad missed you, even the 'women' you hate, my mum missed you. You never cared about your family, you only cared for you're own good. And i'm sick of all this pain. Why are you here today? Do you want to see us broken? Do you want daddys money? What do you want from my family?" Mein Herz klopfte hart gegen meinen Brustkorb. Hass und Trauer vermischte sich und ich wusste nicht was ich noch fühlen sollte.

"Kath-"

"I'm not Katherina. You want me to change to someone who I am not. I feel bad for Katherina, okay? I'm sure she would be a beautiful aunt but she is.. she is death. You can't just do that. Please grandma, I beg you, leave us. Leave us alone. You always did so please just do it again." Die Tränen rollten über meine Wangen, auch diese Beruhigungsmittel halfen nicht mehr.

Meine Mutter drückte mich an sich heran bevor sie meiner Oma kalt in die Augen sah.

"Louise, I respected you to this time. I respected you're negative comments and you're hurtful words. But I do not have the power anymore. We waited years because we hoped you would change your mind but you never did so if you feel hurt about the death of Broke, leave us in peace." Meiner Oma wurde schwarz vor Augen. Sie war genauso geschockt wie ich. Meine Mutter hatte nie so mit ihr gesprochen gehabt.

"I will but don't forget, Jule is my grandchild and as a grandma I have the right to see her." Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und so auch ihre Stimme.

"Did you ask Jule if she wants to see you too?" Meine Mutter sah zu mir herab.

"I can't, i'm so sorry." Erwiderte ich auf eine nicht gestellte Frage. "Please, leave us."

...

End of Flashback:

Ich bemerkte kurze Zeit später erst wie die Tränen meine Wangen herunter liefen. Es war so ein schmerzhafter Moment für mich gewesen und ich konnte es immer noch nicht verarbeiten. Jetzt erst fiel mir auf das mein Vater der einzigste Grund war wofür sie gekämpft hatte. Kurze Zeit später kam ich auf die Welt und als sie mich zum ersten Mal in die Arme nahm war all das schlimme vergessen. Selbst wenn Vater sie eines Tages verlassen hätte, sie musste weiter kämpfen. Für ihre Tochter. Für mich. Meine Augen füllten sich mit mehr Wasser, sodass ich anfing wirklich zu weinen. Leises schluchzen entwich meinem Mund bevor ich sie mit meiner Hand zu hielt. Mein ganzer Körper zitterte, überall kamen diese Bilder meiner Vergangenheit auf. Ich sah alle; die Menschenmenge, meine Mutter, meine Oma und selbst meinen Vater. Erneut ließ ich ungewollt ein schluchzen von mir. Dann klopfte es an der Türe.

"Jule?" Ich nahm Harry's Stimme in meine Gedanken, seine Augen in meiner Erinnerung und sein da sein als Befreiung. "Jule are you okay?"

Erneut klopfte er an der Tür. Diesmal lauter. Doch ich hatte keine Kraft sie auf zu machen, wobei ich gerade am liebsten in ein Arm gefallen wäre. Ich bemerkte wie Harry versuchte die Tür zu öffnen aber es klappte nicht da ich es vorher verschlossen hatte.

"Open this fucking door Jule or I will break it." Seine Stimme klang erschreckend doch es half mir nicht aufzustehen. "Jule open the door."

"Leave me alone!" Keuchte ich ihn durch die da vorliegende Wand an.

"Do you really want this Jule? Do you really want to be alone?" Fragte er mich mit einer beruhigenden Stimme. Ich erwiderte nicht zurück und blieb ruhig stehen. "Don't lie to yourself darling. You don't want to be alone right now. Just open the door."

"That's so weird." Informierte ich Harry.

"What?" Fragte er verwirrt.

"That you're still here, trying to help me. Just five minutes before you were the one who scared me and now.. now you sound so relaxed as if nothing happened." Versuchte ich ihm zu erklären.

"Well, to be honest, I don't want to help you. I need to give you something." Verkündete er und ich konnte ahnen das er grinste.

"I should knew it." Ich stand auf und machte ohne ein weiteres mal nachzudenken die Tür auf.

Er stand leicht grinsend vor mir, ein weißes Zettel in seiner Hand denn er mir rüberreichte. Ich runzelte die Stirn und sah ihn an.

"What is this?" Fragte ich.

"God Jule, do you think I know everything? Just take it."

Meine Hand griff nach dem weißen Gegenstand noch bevor ich Harry erneut in die Augen sah. Er analysierte vorsichtig mein Gesicht.

"Was there something else?" Fragte ich verwundert über seine Reaktion.

"You're makeup is ruined babe." Antwortete er und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen weg.

Ich blieb wie angewurzelt stehen und beobachtete ihn wie er sich dem Aufzug näherte.

Was für ein Problem hatte er mit mir? ...

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