Zweites Gesicht

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"So sehen wir uns also wieder."

"Wer bist du? Und was willst du von mir?"

"Bitte, spiel nicht die Ahnungslose, du weißt genau wer ich bin. Wir haben uns doch schon oft genug gesehen."

"Ich kenne dich nicht! Und jetzt sag mir, wer du bist."

"Du willst das wirklich durchziehen? Dann hättest du nicht fragen sollen, wer ich bin."

"... Verschwinde, lass mich in Ruhe!"

"Es ist zu spät, ich bin jetzt hier und werde erst gehen wenn ich es möchte."

"Ich kann dich vertreiben, gegen mich hast du keine Chance."

"Süß, wie du das sagst, aber du weißt genau, dass dir das nichts nützen würde. Ich meine, wie stellst du dir das überhaupt vor?"

"Ganz einfach, ich werde dich wegsperren. Ich habe das schon oft genug getan, du weißt, dass du dann nicht entkommen kannst."

"Ach, so wie du das das letzte mal gemacht hast? Das hat vielleicht für eine Zeit etwas gebracht, aber jetzt bin ich wieder da. Und so wird das ewig weiter gehen."

"... Was willst du von mir?"

"Ich will überhaupt nichts. Wir sind eins, du weißt genau, dass du etwas von mir wolltest. Du hast dich nach mir gesehnt."

"Das stimmt nicht! Ich hasse dich, am liebsten würde ich dich los werden! Aber du kommst ja immer zurück!"

"Weil du mich nicht los werden kannst, ich bin ein Teil von dir. Wir sind unwiderruflich miteinander verbunden. Und jetzt zu dem wahren Thema, lass mich doch mal sehen was passiert ist."

"Nichts ist passiert und selbst wenn, dann ginge es dich nichts an!"

"Du bist eine schlechte Lügnerin ... So ist das also, deine liebe Freundin hat also den Part übernommen, den du eigentlich haben wolltest."

"Sie hatte gefragt und ich war damit einverstanden. Sie wollte es so gerne."

"Was du nur für ein Engelchen bist. Zuvorkommend, verständnisvoll, denkst immer zuerst an die anderen. Vielleicht sollte ich meine Aussage revidieren, du scheinst ja doch ganz gut lügen zu können."

"Ich lüge nicht, wenn du mich so gut kennst, solltest du das ja wohl wissen!"

"Ach ja, grundehrlich warst du ja auch noch. Eine perfekte Puppe, kein Wunder das du mich nicht leiden kannst."

"Ich bin keine Puppe! Und wer könnte schon jemanden wie dich leiden! Du lügst, bist eifersüchtig, willst im Mittelpunkt stehen und interessiert dich dabei nicht mal dafür wie die anderen sich fühlen!"

"Und doch brauchst du mich, was wäre eine Hülle ohne den Kern, den sie verstecken soll. Was an dir ist denn bitte schon echt?"

"An mir ist alles echt, ich bin wie ich bin."

"Falsch."

"Du bist die falsche Hälfte und ich weiß nicht mal, wofür du gut sein sollst!"

"Falsch."

"Ich meine, wenn ich wirklich so sein würde, wer würde mich dann noch mögen?"

"Langsam kommen wir der Sache näher."

"... Verschwinde jetzt endlich, ich brauche deine Hilfe nicht. Sie hat jetzt den Part und daran ist nicht mehr zu rütteln."

"Du bist echt stur, warum bist du das nicht auch mal bei anderen? ... Gut, für heute lasse ich dich in Ruhe. Aber es wird nicht lange dauern, bis du mich brauchst und dann werde ich wieder die Kontrolle übernehmen."

"Das wird niemals passieren, nicht solange ich da bin und dich aufhalten kann."

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