~9~Auf zur Krönung~

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Die Königin und ich waren mehrere Stunden damit beschäftigt mein Kleid anzufertigen. Es war natürlich leicht türkis mit goldenen Blumen. Die Blumen waren die Idee von Belle. Sie hat mich auch dazu überredet sie bei ihrem Vornamen zu nennen. Das Kleid ging bis zum Boden, sodass nicht einmal meine Füße zu sehen sein würden, auch nicht wenn ich Heels trage. Die Schultern waren frei und die Ärmel waren unten breiter. Dazu gab sie mir ein Paar von goldenen Heels.
„Dann sehen wir dich morgen in der Kirche. Aber eins verrate ich dir noch. Wenn du willst kannst du deinen Freund in der Kutsche morgen mitnehmen und er würde dann auch in der ersten Reihe stehen."
„Ts. Was für ein Freund denn?" erwiderte ich schnippisch.
„Ich habe gehört, dass du ein Date hattest. Wer ist denn der Glückliche?"
„Du meinst wer war der Glückliche. Jay. Aber seit dem Vorfall mit Königin Leah, auch wenn das nur ein paar Stunden her ist, ist er irgendwie so abweisend."
„Na dann würden Ben und Mal mit dir mitfahren."
„Das wäre mir um ehrlich zu sein lieber als jemand den ich gern habe aber der mich im Gegenzug abweist."
Sie legte tröstend ihren Arm um meine Schultern.
„Ich glaube ich rede nochmal mit ihm", meinte sie.
Sie lächelte mich beruhigend an und ging um die Ecke. Ich sah zurück auf das Kleid und nahm es dann, bevor ich in die Richtung meines Zimmers ging. Auf dem Weg dorthin, hörte ich die Stimme von Belle.
„Jay, warte bitte mal, ich muss mit dir reden."
„Wenn es wegen dem von vor ein paar Stunden ist-"
„Nein", unterbrach Belle ihn schnell, „es geht um Ava. Sagen wir mal so, sie fühlt sich nicht sehr wohl."
„Warum?", fragte Jay.
Ich war überrascht. Warum? Weil er jetzt auf einmal so tut, als würde er sich ganz plötzlich um mich sorgen.
„Sie hat mir gesagt, dass sie dich sehr gern hat aber du hast sie abgewiesen. Warum hast du das gemacht?"
„Ja... also... ich bin der Sohn eines Bösewichts. Und nicht nur irgendein Bösewicht, sondern der, der ihre Mutter versklaven wollte. Ich weiß, dass hat mein Vater gemacht, aber trotzdem fühle ich mich jedes Mal schlecht wenn ich sie ansehe. Sie ist eine Prinzessin und ich ein niederträchtiger Dieb. Das kann nicht funktionieren."
„Magst du sie denn?" wollte Belle nun von ihm wissen.
Ich wollte nicht wissen was er sagen würde und rannte so leise es ging zu meinem Zimmer.


Ich stand auf und nach einer längeren Morgendusche zog ich nur Unterwäsche an. Dann war das Kleid an der Reihe. Es war leicht das Kleid über den Kopf zu streifen. Es klopfte an der Tür. Ich bat die Person herein und es war Evie die reinkam.
„Hey."
„Hey."
„Ich dachte du könntest Hilfe mit den Haaren gebrauchen."
„Bitte Evie. Aber könntest du vorher das Kleid hinten zumachen?"
Sie nickte und machte mein Kleid zu. Dann fing sie an, zwei Zöpfe zu flechten. Den Rest steckte sie hoch und wickelte die geflochtenen Zöpfe drum. Sie bat mich die Augen zu schließen. Als ich die Augen wieder aufmachen durfte, sah ich, dass sie bei mir Wimperntusche und leichten Lidschatten aufgetragen hatte.
„Du siehst toll aus", meinte sie.
„Danke", erwiderte ich.
Sie lächelte kurz und verließ dann mein Zimmer. Na dann wird es Zeit die Schuhe anzuziehen. Aber das gestaltete sich leider sehr viel schwerer als gedacht. Auf einmal klopfte es wieder. Ich bat die Person herein und war ziemlich überrascht Jay dort an dem Türrahmen lehnen zu sehen, seine Arme vor der Brust verschränkt. Man, er sah verdammt heiß aus. Er starrte mich für einige Minuten an. Ich fühlte mich etwas unwohl und stand auf. Seine Augen weiteten sich und sein Mund stand leicht offen.
„Was ist? Hab ich irgendwas im Gesicht?" fragte ich keck.
Er schüttelte nur den Kopf. Dann fiel mir auf einmal wieder mein Problem mit den Schuhen ein.
„Äh, Jay? Kö-könntest du mir vielleicht mit den Schuhen helfen? Bitte?"
Ohne eine Antwort zu geben, stieß er sich vom Türrahmen ab und kam auf mich zu. Ich setzte mich wieder auf das Bett und er kniete sich vor mich. Seine Hände verschwanden unter meinem Kleid und ich wurde extrem rot, als ich seine warmen Hände an meinen Beinen spürte. Kurz darauf fühlte ich die Schuhe an meinen Füßen.
„Fertig", meinte Jay und sah mich an.
Seine Hände blieben aber auf meinen Beinen. Mein Gesicht erhitzte sich und ich dachte mein Gesicht würde noch wortwörtlich anfangen zu brennen. Ein Klopfen an der Tür zerrte mich aus meinen Gedanken und auch Jay zog seine Hände zurück.
„Fertig soweit? Wir müssen los", hörten wir Bens Stimme.
Ich griff Jays Hand und zog ihn nach draußen. Dort stand eine weiße Kutsche.
„Warum ist hier eine Kutsche?" wollte Jay wissen.
Ich sah ihn an, bevor ich ihm antwortete.
„Weil du mich begleiten wirst."
„Was, warum... ich dachte Ben und Mal, weil-"
„Ben will den Thron nicht. Also hat er entschieden, dass ich diejenige sein werde, die Königin wird", erzählte ich ihm während wir in die Kutsche stiegen.
Die Kutsche fuhr los und schon wurden wir auf dem Weg zur Kirche von einer jubelnden Menge begrüßt.
„Und... ich wollte... dass du mein Begleiter wirst."
„Warum?" fragte er während er mich ansah.
Ich schaute auf meine Hände und spielte mit dem Stoff meines Kleides. Ich war nervös, nicht allein wegen der Krönung, sondern auch weil ich nicht wusste ob ich ihm hier und jetzt alle meine Gefühle beichten sollte.
„Weißt du Jay... mir ist, entschuldige bitte meinen Ausdruck, aber mir ist es wirklich scheiß egal wer dein Vater ist und was er getan hat. Für mich bist du Jay... ein Junge der begeisterter Sportler ist... und ein Junge... in den ich mich verliebt habe."
Ich wollte ihn nicht ansehen, seine Reaktion fürchtend. Aber dann ergriff er meine Hand und ich sah ihn dann doch an. In seinen Augen lag ein Ausdruck von... Liebe?
„Ich habe mich auch in dich verliebt, Ava."
Er lehnte sich zu mir und dann spürte ich seine Lippen auf meinen.

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1008 Wörter

Jays Prinzessin (#SunsetAward18)(#SummerAward18)(#LatiAward18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt